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Blo-bzang-rgya-mtsho; Dge-vdun-grub-pa; Grünwedel, Albert [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 14. Abhandlung): Die Tempel von Lhasa: Gedicht des ersten Dalailama, für Pilger bestimmt — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37691#0020
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20

Albert Grünwedel:

4 B 2—5 A 1.
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Als dieser zur Nachtzeit von bösen Mächten so zerstört worden war,
daß keine Spur mehr übrig blieb und nun Grund und Anlaß zu den
Ohren des Königs kam, tat er, wenngleich er davon wußte, doch
so, als wüßte er nichts, und stieg zusammen mit Kcri btsun zum
Ufer des Sees von oO-tcan hinab. Nun befahl er einen Fingerring
in die Luft zu werfen und dieser fiel in den See. Da sahen die
Edlen, die Minister, kurz alle hin und es schien ihnen, als bilde
sich dort ein aus buntfarbigen Strahlen bestehendes Caitya. Zu-
sammen mit dieser feierlichen Gelübde-Erklärung des Königs warfen
nun die Minister und alle Getreuen Steine hinein und infolge dieses
Wetteifers entstand ein fester Steinhaufen und bildete eine haltbare
Unterlage. Nachdem man nun Balken nach seinen Ecken gelegt
hatte, wurde der See ohne jede Mühe und Plage trocken gelegt.
Ortsgötter und Poltergeister hatten zwar den Bau eines Tempels
zernichtet, infolge der Manier, die unmöglich war; so brachte man,
weil sich die sonderbaren Angaben aus der B.echnungsthese der
Chinesin ergeben hatten, dem König Bericht mit der Darlegung, wie
auch mit der Von der Kon-co gebrauchten astrologischen Tafel ein
gutes Piesultat erlangt, das böse vermieden werden konnte. Das
freute den König. Daraufhin machte der König mit seinen beiden
Gattinnen in dem neunstöckigen Hause aus Stein, das er zu sKyid-
sod-bran-p'a-bon erbaut hatte, eine Woche lang Bannungen, 5A
sah das Antlitz des „Schutzgottes der drei Familien“ und erhielt
seinen Segen. Dann gründete er die vier Klostertempel des „Be-
 
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