Stiftung und Kultsatzungen eines Privatheiligtums in Philadelpheia. 43
(AM. 35, 454), die Theoi Agnostoi (455, vgl. Arch. f. Rel. Wiss.
XVIII 29ff-)? Ge Anesidora, Selene, Alle Götter, Hermes, Men
Tvrannos jeweils einen Altar besitzen (37, 285ff.).
C. Altarkreise vergleichbarer Art.
Ansammlungen von Altären an einem bestimmten Ort sind § 68.
ebenso alt wie häufig. Wir kennen solche von den primitivsten
Formen an bis zu den höchst entwickelten. Pausanias sah in
Pharai bei einer Hermesherme τετράγωνοι λίθοι τριάκοντα μάλιστα αριθ-
μόν . . τούτους σέβουσιν οι Φαρεΐς, έκάστω θεού τίνος ονομα έπιλέγοντες
(VII 22, 4). Bei Aboba in Bulgarien fand Kalinka (Ant. Denk-
mäler in Bulg., S. 16) bei einem Opferaltar 38 unbehauene Stein-
blöcke, in 7 Reihen regelmäßig angeordnet. Dies erregt freilich
Bedenken, άργοί λίθοι so in Reih und Glied aufmarschiert zu
denken. Aber wer weiß, was für einen Grund die Einheimischen
gehabt haben mögen, ihre Fetische derart anzuordnen. Ein barba-
rischer Altarkreis ist es natürlich (v. Wilamowitz, Aischvlos Inter-
pretationen8 A. 1, wo das Zitat ,,TheraIG.XII 1, 324“ wohl lapsu
calami entstanden ist aus XII 3, 452 und XII 3 Suppl. 1324).
Auf Thera scheint es Ähnliches gegeben zu haben (Studniczka,
GGA.1901, S. 544f.). An großen Kultzentren wie Olympia, Athen,
Delphi, Delos häuften sich die Altäre um den Hauptaltar in
großen Massen an (Reisch, PW. I 1652), es sind άνάκτων κοινοβωμίαι,
um einen aeschyleischen Ausdruck zu gebrauchen (Hiket. 222),
θεών άγοραί, wie man sprichwörtlich sagte (v. Wilam. a. a. 0.).
Hellenistisch geredet: ein πάνθεος περιβωμισμός. Diesen Ausdruck
lieferte uns eine Inschrift aus Didvma für den Altarkreis des
Didymeions (Wiegand, Abh. Berk Akad. 1911, VII. Bericht S. 64,
vgl. DLZ. 1913, 2958f.). So dürfen wir auch die Altarfülle des
pergamenischen Demeterbezirks benennen, wo dem πάνθεος περι-
βωμισμός, damit er ja vollständig sei, sogar ein Altar θεών άγνωστων
eingefügt war, wie in Olympia und Athen (DLZ. a. a. 0.).
Einen andern Ausdruck, σύνβωμον, ziehe ich aus einer phry- § 69.
gischen Inschrift heran (Ramsay, JHS. X 217 = Cities and Bishop-
rics I 149 no. 41; Steinleitner, Beicht im Altertum, S. 58).
Ich schreibe gleich den ganzen Text aus, weil wir ihn für die spä-
(AM. 35, 454), die Theoi Agnostoi (455, vgl. Arch. f. Rel. Wiss.
XVIII 29ff-)? Ge Anesidora, Selene, Alle Götter, Hermes, Men
Tvrannos jeweils einen Altar besitzen (37, 285ff.).
C. Altarkreise vergleichbarer Art.
Ansammlungen von Altären an einem bestimmten Ort sind § 68.
ebenso alt wie häufig. Wir kennen solche von den primitivsten
Formen an bis zu den höchst entwickelten. Pausanias sah in
Pharai bei einer Hermesherme τετράγωνοι λίθοι τριάκοντα μάλιστα αριθ-
μόν . . τούτους σέβουσιν οι Φαρεΐς, έκάστω θεού τίνος ονομα έπιλέγοντες
(VII 22, 4). Bei Aboba in Bulgarien fand Kalinka (Ant. Denk-
mäler in Bulg., S. 16) bei einem Opferaltar 38 unbehauene Stein-
blöcke, in 7 Reihen regelmäßig angeordnet. Dies erregt freilich
Bedenken, άργοί λίθοι so in Reih und Glied aufmarschiert zu
denken. Aber wer weiß, was für einen Grund die Einheimischen
gehabt haben mögen, ihre Fetische derart anzuordnen. Ein barba-
rischer Altarkreis ist es natürlich (v. Wilamowitz, Aischvlos Inter-
pretationen8 A. 1, wo das Zitat ,,TheraIG.XII 1, 324“ wohl lapsu
calami entstanden ist aus XII 3, 452 und XII 3 Suppl. 1324).
Auf Thera scheint es Ähnliches gegeben zu haben (Studniczka,
GGA.1901, S. 544f.). An großen Kultzentren wie Olympia, Athen,
Delphi, Delos häuften sich die Altäre um den Hauptaltar in
großen Massen an (Reisch, PW. I 1652), es sind άνάκτων κοινοβωμίαι,
um einen aeschyleischen Ausdruck zu gebrauchen (Hiket. 222),
θεών άγοραί, wie man sprichwörtlich sagte (v. Wilam. a. a. 0.).
Hellenistisch geredet: ein πάνθεος περιβωμισμός. Diesen Ausdruck
lieferte uns eine Inschrift aus Didvma für den Altarkreis des
Didymeions (Wiegand, Abh. Berk Akad. 1911, VII. Bericht S. 64,
vgl. DLZ. 1913, 2958f.). So dürfen wir auch die Altarfülle des
pergamenischen Demeterbezirks benennen, wo dem πάνθεος περι-
βωμισμός, damit er ja vollständig sei, sogar ein Altar θεών άγνωστων
eingefügt war, wie in Olympia und Athen (DLZ. a. a. 0.).
Einen andern Ausdruck, σύνβωμον, ziehe ich aus einer phry- § 69.
gischen Inschrift heran (Ramsay, JHS. X 217 = Cities and Bishop-
rics I 149 no. 41; Steinleitner, Beicht im Altertum, S. 58).
Ich schreibe gleich den ganzen Text aus, weil wir ihn für die spä-