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Deubner, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 17. Abhandlung): Bemerkungen zu einigen literarischen Papyri aus Oxyrhynchos — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37694#0006
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Ludwig Deubner:

Aus dem Gesagten ergibt sich, daß das Theophrastzitat bis
Z. 50 oder 51 reichen muß1 und daß die folgenden Worte ganz
direkt an Z. 42 anschließen. Es ist also nach τούτο (Z. 42) kein
έστίν zu ergänzen, sondern der allgemeine Sinn der ganzen Stelle
ist dieser: 'Die Worte des Theophrast über den Speer des Kaineus
(folgt das Zitat) kann man mit Hilfe der von Akusilaos erzählten
Geschichte erklären’. Es folgt das Zitat aus Akusilaos bis Z. 83,
und danach heißt es zurückgreifend und abschließend: 'das ist
es wahrscheinlich, was mit der Speerherrschaft des Kaineus (näm-
lich bei Theophrast) gemeint ist’. Dieselbe Erzählung des Aku-
silaos wird dann im weiteren, wie schon oben bemerkt, zur Lösung
einer Aporie in einem Drama des Euripides benutzt: δύναται δέ διά
τούτου καί το παρ’ Εύριπίδη έν Άλκμέωνι τω διά Κόρινθου λεγόμενον υπό
θεού — wir vermissen das Wort άπολυθ-ήναι, das vermutlich weg-
gelassen wurde, weil seine Ergänzung selbstverständlich schien.
Ein ähnlicher Fall hegt wohl in dem Schob zu Pind. Ol. IX 82e
p. 288, 16Dr. vor: ή ώς καί "Ελληνα φέρειν τό γένος ή άπόΔευκαλίωνος,
δύναται δέ καί άπό τού Όποΰντος. Der erste Satz ist verderbt, aber
daß das fehlende Verbum des zweiten aus ihm zu ergänzen war,
läßt — wie ich meine — noch der jetzige Zustand erkennen2.
Doch es erhebt sich die Frage, ob und wie unser Text Z. 50 ff.
hergestellt werden kann. Da hat Boll mit einer, wie mir scheint,
sehr glücklichen Ergänzung geholfen. Er liest unter Beibehaltung
des überlieferten αξιον (46) folgendermaßen: ότι τό παρά Θ. λεγό-
μενον .... τούτο 'καί ούτος.άξιον γάρ κρατείν ο Καινεύς τω δόρατι
άλλ’ ούχί τω σκήπτρω κα-θάπερ οί πολλοί βασιλείς [ηγείτο], ού [μην]
έδύνατο’ προς τής ύπ’ Άκουσιλάου τού Αργείου καταλεγομένης
ιστορίας άπολΰσα[ι δει], άξιον ηγείτο und μήν sind wiederum dem
Stil des Theophrast angemessen (s. Anm. 1; ού μήν Bernays,
Theophr. üb. die Frömmigkeit Z. 327f.). Für άπολΰσαι δει ist
Platz genug vorhanden, da Grenfell auch άπολύσα[σ·θαι] als
1 Boll weist darauf hin, daß ούχί (48) und οί πολλοί βασιλείς (49f.)
zu dem gewählten Stil des Theophrast gut passe. Für κα-θάπερ, das hier zwei-
mal kurz hintereinander begegnet (45. 49), scheint Theophrast eine Vorliebe
zu haben (z. B. Bernays, Theophr. über die Frömmigkeit Z. 80. 295. 304.
316. 401. 487. 499 der Exzerpte). Ebd. ώς άληθώς Z. 347 (vgl. Pap. Z. 43).
2 Boll selbst ist geneigt, hier und im Papyrus absoluten Gebrauch des
δύνασθαι anzunehmen. — Maas schlägt a. a. O. vor, Z. 95 hinter προκειμένου
das Wort διαλυθήναι zu ergänzen, wobei mit den Worten διά του προκειμένου
das διά τούτου in Ζ. 86 wieder aufgenommen werden soll. Nur müßte dann
άπολυθήναι statt διαλυθήναι eingesetzt werden.
 
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