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Deubner, Ludwig; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 17. Abhandlung): Bemerkungen zu einigen literarischen Papyri aus Oxyrhynchos — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37694#0008
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Ludwig Deubner:

Autors wird durch das 2. Jahrhundert vor und die Mitte des
2. Jahrhunderts nach Christus begrenzt1. Nach einem passenden
Namen innerhalb dieses Zeitraumes zu suchen erscheint zwecklos.

II.
Der gleiche XIII. Band der Ox. Pap. bietet S. 148ff. unter
Nr. 1612 (ebenfalls aus dem 3. Jhd. n. Chr.) das Fragment einer
Rede, in der gewisse Neuerungen ahgelehnt werden, die ein Bürger
der Stadt Nikaia in dem am Wohnorte des Redners betriebenen
Kult eines Καΐσαρ eingeführt hatte. Ich setze wieder das zusammen-
hängende Stück Z. 8ff. in der Lesung von Grenfell her, ohne
Bezeichnung der selbstverständlichen Ergänzungen:
... ποιητέον, j ταΰτα Καίσαρα καί σεμνύΝνειν άν βούλοιτο, λέγω |
δέ ά τώ Καίσαρί φασι τε|λεΐν. καί γάρ έξ αρχής ούχ εύ|ρομεν ημείς αύτά,
καλώς j ποιούντες, άλλά Νικα||εύς έστιν 6 πρώτος κα|ταστήσας. όποιος
μέν άν|θρωπος, ού δει' λέγειν · ε|στω δ’ούν εκείνου καί j παρ’ έκείνοις
τελεί σθω jj μόνοις, ώσπερ παρά τοίς j ’ Αθηναία ις τά τών Έλευ σινίων,
εί <μή) βουλόμεθα j αύτόν άσε βει ν τον | Καίσαρα, ώσπερ άν καί την
j| Δήμητραν <ά>σεβ[ο]<ΐ)μεν | [ά]ν ένθάδε τελουντες [ αύτή την έκεΐσε
τελε|τήν· ού γάρ έθέλει γγεη[να?]ί, τών τοιούτων ούδέν. j | [6τι] δ’ούκ
άφαψήσεσθ[ε| την] δόξαν τής άθαν[α|σίας] τού Καίσαρος έά[ν έJμοί?
π]εισθήτε, παράδε[ι|γμα ύ]μΐν έρώ τό νυν τ . . .
Gleich zu Beginn ist von den erwähnten kultischen Neuerungen
die Rede: 'wir sind es nicht, die diese Dinge aufgebracht haben
(und wir taten recht daran); ihr Begründer stammt vielmehr aus
Nikaia. Was das für ein Mensch ist, darüber brauche ich kein
Wort zu verlieren. Mögen also jene neuen Riten seine Privatsache
sein und nur bei seinen Landsleuten begangen werden, wie die
eleusinische Feier bei den Athenern.’ So weit ist alles klar und
einfach, die Überlieferung ohne jeden Anstoß. Dann aber folgen
mehrere starke Eingriffe in den Text, über deren Gewaltsamkeit
sich Grenfell selbst keineswegs im Unklaren war: er spricht
S. 149 von lwo rather violent alterations in the text, which are,
we think, absolutely necessitated by the context. Die Änderungen
bestehen darin, daß Z. 22 μή zugefügt und Z. 25f. aus σεβ[.]υμεν[.]ν
άσεβοΐμεν άν hergestellt wird, mit Tilgung des άν. Der erforder-
liche Gedanke ist damit allerdings getroffen, denn offenbar will
1 Vgl. Grenfell S. 130.
 
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