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https://doi.org/10.11588/diglit.37698#0003
Den Weg, wie dem Problem der ersten Anfänge des christ-
lichen Kirchengebäudes näher zu kommen sei, haben uns die
Forschungen im Orient und in den Küstenländern der nördlichen
Adria gewiesen. Erst seitdem hier ein immer zahlreicheres Material
an Grundrissen und Überresten christlicher Gotteshäuser der
frühesten Jahrhunderte bekannt geworden ist, hat die Erörterung
jener Fragen festeren Boden gewonnen. Eine kontinuierliche Ent-
wicklung bestimmter Grundrißformen läßt sich hier zurzeit bereits
mit aller Deutlichkeit verfolgen. Für Syrien haben Butler1,
Glück2 u. a. diese Abwandlung festgestellt und chronologisch
fixiert, im Gebiet der Adria verdanken wir Arbeiten wie den-
jenigen von Gnirs, Gerber3 u. a. sowie neuerdings der Publi-
kation von R. Egger, „Frühchristliche Kirchenbauten im süd-
lichen Norikum“4 wesentliche Bereicherung unserer Kenntnisse.
Eine weitgehende Parallelität in der Entwicklung des christlichen
Basilikenschemas mit den sich im. Orient bietenden Verhältnissen
ist für jene Landschaften schon jetzt zu erweisen.
Ungünstiger sind die Aussichten, den Anfängen des christ-
lichen Kirchenbaues näher zu kommen, vorläufig für die Länder
nördlich der Alpen. Zwar haben in Deutschland in den letzten
Jahrzehnten systematische Nachforschungen nach den Resten
ältester Kirchenanlagen zu wertvoller Bereicherung unserer Kennt-
nis der karolingischen Architektur geführt. Doch dürfte es schon
die relativ späte Entwicklung selbst des deutschen Westens mit
sich bringen, daß wir lediglich auf Grund des deutschen Materiales
gerade hinsichtlich der Fragen frühester Zusammenhänge und der
ersten Anfänge wohl nie zu entscheidenden Aufschlüssen gelangen
1 Publications of an American archaeological expedition to Syria in
1899—1900, Part. II.
2 Der Breit- und Langhausbau in Syrien (Beiheft 14 der Zeitschr. f.
Gesch. d. Arch.).
3 Altchristliche Kultbauten Istriens und Dalmatiens (Dresden 1912)
und Forschungen in Salona (Wien 1917). Für die übrige dalmatinisch-
istrische Literatur vgl. das in dem erstgenannten Werk S. 123 gegebene
Literaturverzeichnis.
4 Sonderschriften des österreichischen Archäologischen Institutes in
Wien Bd. IX (1916).
l*
lichen Kirchengebäudes näher zu kommen sei, haben uns die
Forschungen im Orient und in den Küstenländern der nördlichen
Adria gewiesen. Erst seitdem hier ein immer zahlreicheres Material
an Grundrissen und Überresten christlicher Gotteshäuser der
frühesten Jahrhunderte bekannt geworden ist, hat die Erörterung
jener Fragen festeren Boden gewonnen. Eine kontinuierliche Ent-
wicklung bestimmter Grundrißformen läßt sich hier zurzeit bereits
mit aller Deutlichkeit verfolgen. Für Syrien haben Butler1,
Glück2 u. a. diese Abwandlung festgestellt und chronologisch
fixiert, im Gebiet der Adria verdanken wir Arbeiten wie den-
jenigen von Gnirs, Gerber3 u. a. sowie neuerdings der Publi-
kation von R. Egger, „Frühchristliche Kirchenbauten im süd-
lichen Norikum“4 wesentliche Bereicherung unserer Kenntnisse.
Eine weitgehende Parallelität in der Entwicklung des christlichen
Basilikenschemas mit den sich im. Orient bietenden Verhältnissen
ist für jene Landschaften schon jetzt zu erweisen.
Ungünstiger sind die Aussichten, den Anfängen des christ-
lichen Kirchenbaues näher zu kommen, vorläufig für die Länder
nördlich der Alpen. Zwar haben in Deutschland in den letzten
Jahrzehnten systematische Nachforschungen nach den Resten
ältester Kirchenanlagen zu wertvoller Bereicherung unserer Kennt-
nis der karolingischen Architektur geführt. Doch dürfte es schon
die relativ späte Entwicklung selbst des deutschen Westens mit
sich bringen, daß wir lediglich auf Grund des deutschen Materiales
gerade hinsichtlich der Fragen frühester Zusammenhänge und der
ersten Anfänge wohl nie zu entscheidenden Aufschlüssen gelangen
1 Publications of an American archaeological expedition to Syria in
1899—1900, Part. II.
2 Der Breit- und Langhausbau in Syrien (Beiheft 14 der Zeitschr. f.
Gesch. d. Arch.).
3 Altchristliche Kultbauten Istriens und Dalmatiens (Dresden 1912)
und Forschungen in Salona (Wien 1917). Für die übrige dalmatinisch-
istrische Literatur vgl. das in dem erstgenannten Werk S. 123 gegebene
Literaturverzeichnis.
4 Sonderschriften des österreichischen Archäologischen Institutes in
Wien Bd. IX (1916).
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