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Weise, Georg; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 21. Abhandlung): Studien zur Entwicklungsgeschichte des abendländischen Basilikengrundrisses in den frühesten Jahrhunderten des Mittelalters — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37698#0032
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32

G. Weise:

diese älteren Mauerteile und erinnerte an die in Quierzy freigelegten
Reste fränkischer Bauten.
Eine ausführliche Beschreibung der frühgotischen Ostpartie der
heutigen Kirche (Abb. 7) soll an anderer Stelle gegeben werden. Die
erhaltenen Teile zeigen zunächst einen gerade geschlossenen recht-
eckigen Chor, den quadratische Nebenräume auf beiden Seiten
flankieren. In gleicher Breite schlossen sich an diese Nebenräume
ehemals die Querflügel an, von denen der nördliche nur noch in
Resten seiner Umfassungsmauern erhalten ist, während der süd-


Abb. 7. Bretigny a. d. Oise. Ansicht der bestehenden Kirche von S.
liehe zwar noch besteht, aber heute einen turmartigen Aufbau
trägt und durch eine keinerlei Durchgang aufweisende Mauer von
dem kurzen, einschiffigen Langhaus getrennt wird. Letzteres ver-
dankt erst nachmittelalterlicher Zeit seine Entstehung und wurde
als Notbehelf an Stelle der nie zur Ausführung gekommenen west-
lichen Teile des frühgotischen Neubaues der Kirche errichtet1.
1 Dafür, daß der frühgotische Neubau nie über die Querflügel hinaus-
gekommen ist, bieten sich verschiedene Beweise. Zunächst fehlt außen an
der intakt erhaltenen Westwand des südlichen Querflügels jede Spur des
ehemaligen Ansetzens einer nach Westen führenden Seitenschiffsmauer. Am
 
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