Studien zur Entwicklungsgeschichte des abendländ. Basilikengrundrisses. 35
gewesen. Ganz die gleichen Verhältnisse sind auf der Süd-
seite anzunehmen. Im Inneren der heutigen, als Sakristei dienenden
Querhauskapelle (c) wurde zwar nicht gegraben. Doch konnten
die Feststellungen außen an deren östlicher und südlicher Seiten-
mauer und innen im ehemaligen südlichen Querhausflügel genügen.
Außen wurde auf der Südseite des heutigen Chores sowie rings um
die Querhauskapelle das Fundamentmauerwerk freigelegt. Auf
der Südseite des Chores trat an der dem innen festgestellten Ver-
lauf entsprechenden Stelle die ehemalige östliche Abschlußmauer
des mittleren Chorraumes zutage, gegen die sich die Fundamen-
tierung des späteren Chorabschlusses genau wie innen nachträglich
angestoßen zeigte. Dem Verlauf und der Stärke der alten Ost-
mauer entsprach ein strebepfeilerartiger Fundamentvorsprung von
1,55 m Breite. Von hier ab nach Westen sitzt die heutige Um-
fassungsmauer der Kirche schon in geringer Tiefe auf dem funda-
mentabsatzartig 20 cm vorspringenden alten gelben Fundament,
während östlich das spätere grüne Mauerwerk bis zur Sohle hinab-
geht. Das durch gelben Mörtel charakterisierte Fundament biegt
in dem Eck zwischen Chor und Querhauskapelle in einem im Ver-
band gemauerten Eck nach Süden um, zieht sich dann ohne Unter-
brechung unter der Ostwand der heutigen südlichen Querhaus-
kapelle hin und bildet ebenso in durchlaufender Flucht das Funda-
ment der Südfront der Querhauskapelle wie des südlichen Quer-
hausflügels der frühgotischen Anlage.
In dem südlichen Querflügel (d) des frühgotischen Baues, der,
wie erinnerlich, durch eine spätere Mauer gegen das Langhaus
abgeschlossen ist, wurde wiederum im Inneren gegraben. Unter
der Ostwand trat ein durchlaufendes gelbes Fundament, unter der
heutigen Mauerung beträchtlich vorspringend, zutage. Nach Norden
lief seine Kante unter der jetzigen Nordmauer, die sich als späteres,
auch im Fundament nachträglich gegen das alte Mauerwerk ge-
stoßenes Flickwerk erwies, glatt durch. Wie ein Blick auf den
Grundriß lehrt, entspricht die Flucht dieses Fundamentzuges
genau der innen im Schiff der Kirche am heutigen nördlichen
Triumphbogenpfeiler festgestellten westlichen alten Pfeilerkante,
an der gleichfalls beobachtet worden war, daß sie in keinem Ver-
band mit irgendwelchen nach Westen ziehenden alten Mauern
stand. Auch hier bestätigte es sich also, daß an dem ursprüng-
lichen Bau in Verlängerung der Scheidewände zwischen mittlerem
Chorraum und seitlichen Kapellen keine Fundamentmauer nach
Westen geführt hatte. 3*
gewesen. Ganz die gleichen Verhältnisse sind auf der Süd-
seite anzunehmen. Im Inneren der heutigen, als Sakristei dienenden
Querhauskapelle (c) wurde zwar nicht gegraben. Doch konnten
die Feststellungen außen an deren östlicher und südlicher Seiten-
mauer und innen im ehemaligen südlichen Querhausflügel genügen.
Außen wurde auf der Südseite des heutigen Chores sowie rings um
die Querhauskapelle das Fundamentmauerwerk freigelegt. Auf
der Südseite des Chores trat an der dem innen festgestellten Ver-
lauf entsprechenden Stelle die ehemalige östliche Abschlußmauer
des mittleren Chorraumes zutage, gegen die sich die Fundamen-
tierung des späteren Chorabschlusses genau wie innen nachträglich
angestoßen zeigte. Dem Verlauf und der Stärke der alten Ost-
mauer entsprach ein strebepfeilerartiger Fundamentvorsprung von
1,55 m Breite. Von hier ab nach Westen sitzt die heutige Um-
fassungsmauer der Kirche schon in geringer Tiefe auf dem funda-
mentabsatzartig 20 cm vorspringenden alten gelben Fundament,
während östlich das spätere grüne Mauerwerk bis zur Sohle hinab-
geht. Das durch gelben Mörtel charakterisierte Fundament biegt
in dem Eck zwischen Chor und Querhauskapelle in einem im Ver-
band gemauerten Eck nach Süden um, zieht sich dann ohne Unter-
brechung unter der Ostwand der heutigen südlichen Querhaus-
kapelle hin und bildet ebenso in durchlaufender Flucht das Funda-
ment der Südfront der Querhauskapelle wie des südlichen Quer-
hausflügels der frühgotischen Anlage.
In dem südlichen Querflügel (d) des frühgotischen Baues, der,
wie erinnerlich, durch eine spätere Mauer gegen das Langhaus
abgeschlossen ist, wurde wiederum im Inneren gegraben. Unter
der Ostwand trat ein durchlaufendes gelbes Fundament, unter der
heutigen Mauerung beträchtlich vorspringend, zutage. Nach Norden
lief seine Kante unter der jetzigen Nordmauer, die sich als späteres,
auch im Fundament nachträglich gegen das alte Mauerwerk ge-
stoßenes Flickwerk erwies, glatt durch. Wie ein Blick auf den
Grundriß lehrt, entspricht die Flucht dieses Fundamentzuges
genau der innen im Schiff der Kirche am heutigen nördlichen
Triumphbogenpfeiler festgestellten westlichen alten Pfeilerkante,
an der gleichfalls beobachtet worden war, daß sie in keinem Ver-
band mit irgendwelchen nach Westen ziehenden alten Mauern
stand. Auch hier bestätigte es sich also, daß an dem ursprüng-
lichen Bau in Verlängerung der Scheidewände zwischen mittlerem
Chorraum und seitlichen Kapellen keine Fundamentmauer nach
Westen geführt hatte. 3*