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Bilabel, Friedrich [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 23. Abhandlung): Opsartytika und Verwandtes, 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37700#0014
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14

Friedrich Bilabel :

Z. 29. Hier ist έψέω gebraucht, sonst meist εψω.
μεσάζουσιν, von έττιβαλών abhängig, ist ähnlich nochmals Rück-
seite e 2 gebraucht, offenbar in der Bedeutung: „wenn es halb fertig
ist“ usw. Vollständig analog sagt Apicius 153 „cum mrdiaverint
codura“, was der Herausgeber Schuch mit Unrecht nach 369 in
„cum in mediam venerint cocturam“ geändert hat.
Z. 33. ψοι.Reste sehr unsicher. Man erwartet von
ψιυμούς abhängige Genitive, so daß vielleicht vor άρτων ein καί zu
ergänzen ist, also etwa ψοΐ[του και].
Z. 35. λαγανοφακή „Linsenkuchen“, bisher nicht belegt. Es
ist eine Bildung wie βολβοφακή „Zwiebelbohnenbrei“ bei Athen.
158 b (u. a.).
λάγανον καταθρύπτειν1 auch oben in Rezept 6. Zu ergänzen
ist wohl λάγαν| ον φακώ]ν.
Z. 36. Über die Verwendung von Vogelfleisch vgl. oben
Rezept Nr. 4 und Nr. 7 (auch Rezept 6).
Z. 37. ή e[v οΐ]νω usw. Es ist zu ergänzen eige („oder koche
in Wein“ usw.) aus dem vor ή stehenden. Möglich wäre auch
Z. 38 am Ende ein [εψ]οις einzusetzen. Doch ist optativische
Ausdrucksweise sonst in unseren Rezepten nie angewandt.
Z. 40. |τρ]ΐψον. Von dem i ist noch eine schwache Spur
zu sehen. Vgl. zum Ausdruck Apicius 175: teres piper, ciminum
etc., suffundes acetum.
Kolumne η.
Z. 6. συμπίη, cf. Z. 36. Hier ist das Rezept offenbar zu
Ende; analog bei Apicius 320: ut conbibant.
Z. 7. Vielleicht war hier nochmals von einem Linsengericht
die Rede, so daß [φ]ακούς am Anfang zu ergänzen ist.
Z. 33. και χρώι: analog Apicius 62; 164 et uteris.
Z. 34. λογιστί bisher, soviel ich sehe, unbelegte Adverbial-
bildung zu λογίζομαι wie κοτυλειστί zu κοτυλίζειν u. a., vgl. Mayser,
Gramm, der griech. Pap. etc., p. 457.
Z. 35. Der Papyrus bietet άναλι, wohl Verschreibung für ev
αλί. Es gibt auch αναλος „ungesalzen“, dann müßte man Ver-
schreibung aus άνάλ<7ψ7> annehmen.
1 Bisher ist nur καταθρύπτειν belegt. Als Part. Aor. Pass, kommt κατα-
θρυβείς neben καταθρυφθείς vor; das Verbum καταθρύβειν ist wohl eine Neu-
bildung zu καταθρυβείς bzw. κατεθρύβην. Denkbar ist auch ein Versehen des
Schreibers für καταθρυβε<Υ>. Leider läßt η 12 [κ]ατάθρυβ[ε ?] keine sichere
Entscheidung zu.
 
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