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Bilabel, Friedrich [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 23. Abhandlung): Opsartytika und Verwandtes, 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37700#0016
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16

Friedrich Bilabel :

seinen Salzgeschmack beseitigt. Dann (tut man) alles in ein Geschirr:
vier Teile Wein, zwei Teile Süßen1, ein Teil Essig. Dörre (oder röste?)2
trockenen Koriander, Thymian, Annesos, Fenchel, nachdem du von
Anfang an alles zusammengeschüttet hast. Koche (das Gemisch).3
Wenn es halb fertig ist, tue Honig und milden Kümmel daran.
Andere (geben) auch Pfeffer (daran), gießen die Brühe in einen
heißen4 Topf und werfen Bröckchen von Ma[rk] und frischem5
Brot dazu (hinein).
Linsenbrei6: Zerdrücke Linsenbrei sorgfältig in Brühe 7 von
Vogelfleisch und koche (dies) oder (koche) in Wein, Wasser, An-
nesos, Kümmel, .... trockenen Dill (und) Kümmel. Die Linsen aber
koche eigens8, reibe Zwiebel9.
- Kolumne η. Z. 26. . . . mit Öl und E[ssig?] .... [Die Spröß]-
linge10 von Weinstöcken laß ans Licht kommen. Nachdem du sie
gewaschen und abgerieben (abgeschabt) hast, (tue) Senf und Honig
(daran), dann Tunke. —
Zerschneide eine schöne Leber und richte sie mit Öl zu.
(Stecke sie)11 mit Salz, Koriander, Thymian, (Feigen?-)Saft, Essig
an einen Spieß. Röste sie heiß und serviere sie.
Lenden und Fleischartiges richte sorgfältig zu und brate
sie in Salz, Koriander, (Feigen ?-)Saft, solange sie nur (solchen) auf-
nehmen.12 In einem Topf aber halte heiße Brühe, Essig, Öl (zu

1 Ähnlich nennt Apicius 124 neben vinum noch passuni.
2 Es handelt sich wohl bei allen diesen Gewürzen um die Samen und um
ein Dörren oder Rösten am Feuer; luftgetrocknet sind diese schon, wie das Bei-
wort £ηρός wenigstens beim Koriander zeigt.
3 Natürlich einschließlich der genannten Flüssigkeiten.
4 Damit sie möglichst heiß bleibt.
5 Diese Bedeutung hat θερμός öfters, cf. Pape, Hdwbch.
6 λάγανον bezeichnet nach Pape, Hdwbch. „eine Art dünner, breiter Kuchen
in Öl gebacken“. Der ganzen Zubereitungsart nach kann es sich in unserem
Rezept aber nur um einen Linsenbrei handeln.
7 Vielleicht ist hinter μεν ein" ev ausgefallen. Sonst muß man Dat. instr
annehmen.
8 Nur nach dieser zweiten Zubereitungsart; nach der erstgenannten, ein-
facheren, wird offenbar alles gleich zusammen getan.
9 Der Anfang von Kol. η bis Z. 13 ist im Zusammenhang nicht zu
übersetzen.
10 Vielleicht ist [βλασ]τά αμπέλων zu ergänzen.
11 Die Fassung ist in diesem wie in dem vorigen Rezept sehr kurz.
12 Im Griechischen συμπίη, von τά σαρκώδη abhängig
 
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