Metadaten

Bilabel, Friedrich [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 23. Abhandlung): Opsartytika und Verwandtes, 1 — Heidelberg, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37700#0020
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
20

Friedrich Bilabei, :

Bemerkungen zum Text der Rückseite.
In Höhe der Kolumnenzahl e ist links davon über dem λ von
[β]αλών ganz klein ein Buchstabe, wahrscheinlich ebenfalls e, an-
gebracht. Die Breite der Kolumne läßt sich aus der am Anfang
vollständigen Nachbarreihe sicher ermitteln; es fehlen danach in
den ersten drei Zeilen etwa je acht Buchstaben.
Kolumne ε. Z. 2. Die Ergänzung ergibt sich mit ziemlicher
Sicherheit aus Z. 5. Am Anfang von Z. 1 mag wie in Z. 5 τά κρέα
gestanden haben.
Zu μεσάζω vgl. Vorderseite l 29.
Z. 3. Άπόχαιε: Die Lesung ist sicher; von dem Jota fehlt
oben nur eine Kleinigkeit. Die Form ist eine Wirkung der Aus-
sprache cu = ä, die schon in ptolemäischer Zeit einsetzt1, cf. Mayser,
Gram. d. griech. Pap. p. 107. Wir finden danach sowohl die
Schreibung cu für e, wie in unserer Form, als auch e für cu, z. B.
in ελεον statt ελαιον Z. 4 u. a. Zu άποχέω muß als Objekt etwas
wie Brühe, also etwa [τον γάρον] ergänzt werden.
Am Schluß der Zeile steht δάε und dahinter ein Punkt. Es
liegt der zu άπόχαιε parallele Imperativ von dem seltenen δαίω (statt
des üblichen δαίομαι) vor. Für den Schwund des i hat z. B. Mayser
1. c. p. 103 ff. eine Fülle von Beispielen gesammelt.
Z. 4. Επιβαλών: die Präposition ist auskorrigiert, wodurch
das e ganz dick geworden ist, doch läßt sich nicht sicher sagen,
was zuerst dagestanden hat.
ελεό natürlich — ελεον. Der ähnliche Strich über βατάνιον
Z. 1 hat hingegen keinen ersichtlichen Sinn, ist vielleicht nur ge-
dankenlos über die ausgeschriebene Endung gemacht. Am Anfang
ist vielleicht [ειτα δ’] zu ergänzen.
Z. 5. Άνωθεν = denuo; vgl. Dio Ghrysost. Oratio 31, 70.
Z. 7. Wörter wie [άλλ|ων sind als Ergänzung zu kurz; es
wird wohl ein Substantiv einzusetzen sein, vielleicht [άρωμάτ]ων.
Da wir uns Z. 1 schon mitten im Rezept befinden, wie gerade unsere
Zeile lehrt, können wir allerdings nicht genau feststellen, worin diese
„Gewürze“ bestanden.
Z. 8. [Και επίχ]ει άλα; Herr Professor Boll hatte vorgeschlagen
[επίχει γ]άλα. Eine nochmalige genaue Revision hat mich über-
zeugt, daß [γ]άλα nicht möglich ist, da links von άλα noch die
1 Von der 1. Person auch auf den nicht kontrahierten Imperativ über-
tragen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften