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Bilabel, Friedrich [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 23. Abhandlung): Opsartytika und Verwandtes, 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37700#0021
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Όψαρτυτικά und Verwandtes.

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geringen oberen Spuren zweier Buchstaben zu sehen sind, die zwar
zu y nicht passen, hingegen um so besser zu [έπίχ]ει.
Ob hinter εις noch etwas fehlt, läßt sich nicht ganz sicher
sagen; es ist jedenfalls möglich.
Z. 9. Daß am Anfang der Zeile ein Gefäßname zu ergänzen
ist, wird sehr wahrscheinlich durch das Folgende. Hier wird offen'
bar eine andere Behandlungsweise des Fleisches besprochen, der zu-
folge man es in einen [πίθ]ος steckt (Z. 12). Darauf deuten auch
die Worte in Z. 13: και τά άλλα ομοίως. Herr Professor Boll
schlägt daher vor, [τρύβλιο]ν zu lesen.
Z. 10. An das richtige Verbum, allerdings in anderer Ver-
bindung, dachte zuerst Herr Professor Boll. Es handelt sich, wie
oben dargelegt, hier offenbar um eine Variante in der Zubereitungsart.
Zu τετμημένος vgl. Herond. III 3. Auf die Stelle bei Platon,
Gorg. 493, wo ein τετμημένος πίθος erwähnt ist, machte mich eben-
falls Herr Professor Boll aufmerksam, wodurch gleich die richtige
Ergänzung für Z. 11 gegeben wurde.
Z. 11. Da der Schreiber ß und κ ganz gleich macht, könnte
statt βώλου auch κώλου gelesen werden. Es scheint sich aber doch
um einen „Salzklumpen“ zu handeln.
Z. 13. Der Strich über dem v scheint ebenso sinnlos zu sein
wie Z. 1 über βατάνιον.
Z. 14. Es ist am Anfang wohl kaum ein Verbum, sondern
eher ein Substantiv zu ergänzen. Dem Zusammenhang nach würde
etwa [b: ελεον] passen. Die Ausdrucksweise ist dann ähnlich kurz
wie mehrmals in den Pmzepten der Vorderseite.
Z. 16. [σ]ελίνου σπέρμα, ebenso ς 2. Auch in einem medi-
zinischen Rezept bei Galen, Hygieinon Δ ed. Kühn 6 p. 282 erwähnt.
Vgl. Apicius 272 u. a. api semen. Der Strich hinter εάν kann zur
nächsten, an dieser Stelle verlorenen Kolumne gehören1; an seinem
oberen Ende ist noch der schwache Rest eines Buchstabens der-
selben zu sehen. Er bezeichnete dort den Anfang eines neuen
Rezeptes. Ebenso beginnt vielleicht Z. 16 unserer Kolumne ein
solches, da die Zeile vorher nur etwa zu einem Drittel gefüllt
ist.2 Das Vorhergehende (Z. 1 — 15) gehört sicher zu einem Piezept.
1 Die beiden Kolumnen sind hier nur durch einen etwa 1 cm breiten
Zwischenraum getrennt.
2 Ein sicheres Kennzeichen ist dies in den Rezepten der Rückseite aber
keineswegs für den Beginn eines neuen. Ich neige sogar sehr dazu, den Schluß
unseres Rezeptes erst hinter Z. 17 anzunehmen. Einmal weil Z. 16/17 für ein selb-
ständiges Rezept doch sehr kurz ist, dann weil eEaipei gut zu dem Herausnehrnen
des Fleisches aus dem Gefäß (Z. 9—11) paßt.
 
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