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Bilabel, Friedrich [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 23. Abhandlung): Opsartytika und Verwandtes, 1 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37700#0023
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’Οψαρτυτικά und Verwandtes.

23

immer κόρι, Vgl. z. B. ε 19/20. Das Wort άκόριον ist offenbar zu
ά'κορος „Kalmus“ und άκορον „eine gewürzhafte Wurzel“ zu stellen.
Z. 26. Hinter dem letzten o ist noch der Rest eines t zu sehen.
Es fehlen dann noch etwa 2—3 Buchstaben. Da die 1. Zeile von
ς mit ρας beginnt, muß diese Silbe mit den Resten der Z. 26 von
e ein Wort bilden, abhängig von [δ]εσμίδιον. Zwei Worte ent-
sprechen diesen Bedingungen: ή οίνάρα = οΐναρον „Weinblatt,
Weinrebe“ und ή οίνάγρα = όνάγρα. Von letzterer Pflanze wird
offenbar die Wurzel, wenigstens medizinisch, verwendet (vgl. Diosc.
cd. Wellmann IV 117). Für Weinlaub oder -rebe könnte sprechen,
daß es nach dem Rezept der Vorderseite η 27 in der Küche Ver-
wendung fand. Auch wir pflegen es als Ingredienz z. B. bei Ein-
machgurken zu benützen. Zufällig lese ich bei Lehmann-Haupt,
Armenien einst und jetzt I 108, daß es ein georgisches Gericht gibt,
bei dem Weinblätter ähnlich verwendet werden, wie in dem θριον
genannten (s. o.) die Feigenblätter.
Kol. ς. Z. 1. Die Mitte der Kolumne ist durch einen ehedem
daraufklebenden zähen Schlamm derart abgerieben, daß die Lesung
an mehreren Stellen kaum mehr möglich ist; so namentlich in
Z. 2, wo sie in der Mitte nur durch die Parallele von e 16 er-
reicht werden konnte.
Rechts neben der Kolumnenzählung scheint noch eine schwache
Spur der senkrechten Hasta eines Buchstabens, vielleicht der Rest
einer stichometrischen Angabe.
Z. 1. κάρο|ν]: der Anfangsbuchstabe ist sehr schlecht er-
halten, wird aber doch κ gewesen sein, das hier dem des καί in
e 3 gleicht.
Z. 3. θυΐας: von dem -Jota ist nur unten ein ganz schwacher
Rest und darüber einer der Punkte des Tremas erhalten. Das Wort
ist hier im Plural gebraucht. Hinter demselben hat man zweifellos
einen Punkt änzunehmen. Die Kürze der Diktion gleicht ganz der
in η 30/32 der Vorderseite.
Z. 9. διπλού: hier bedeutet der Strich natürlich das fehlende
v, während er Z. 24 ohne ersichtlichen Grund, allerdings, wie in
Kol. ε, mit Vorliebe über einem v steht.
Z. 10. σπουδαία άμφοτερα εάν έψεθή; etwa wie wir sagen:
„wenn beides1 fest kocht“.

1 Offenbar: Wein und Brühe als die Hauptbestandteile.
 
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