’Οψαρτυτικά und Verwandtes.
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starke (Brühe) in den Ofen. Wenn sie gekocht ist, (gib) Pfeffer
(daran).
(Nimm) Ligustikum, Kümmel, zwei Maß Wein, ein Maß Brühe.
Wenn beides tüchtig gekocht ist, (gib) Pfeffer, (Feigen-)Saft, trockenen
Koriander daran — er allein wird gedörrt.
Eine literargeschichtliche Einreihung unserer Fragmente unter
einem bestimmten Namen ist nicht möglich. Die äußerst sorgfältige
und saubere Schrift der Vorderseite deutet darauf hin, daß es sich
nicht um die Abschrift irgendeines Privatmannes, sondern um ein
Buchhändlerexemplar handelt. Das Buch hatte also auch wohl
einen im Altertum bekannten Autor zum Verfasser. Die Rückseite
hingegen wird von einem nicht gewerbsmäßig geschulten Schreiber
geschrieben sein; immerhin läßt die Kolumnenzählung1 auf ein
größeres Werk schließen.
Die Vorderseite hat die Rezepte nach Siichworten angeordnet,
ganz so, wie wir es nach den wenigen bisher bekannten Opsarty-
tikerfragmenten erwarten mußten und wie es auch im Apicius ge-
macht ist. Im übrigen ist eine Gruppierung der Rezepte nach
irgendeinem Gesichtspunkt, wie im Apicius, nicht ersichtlich. Der
Text der Rückseite tut offenbar auch dies nicht; er scheint nicht
einmal Stichworte für die einzelnen Rezepte gehabt zu haben.
Negativ läßt sich sagen, daß offenbar weder eines der bisher
bekannten Opsartytikerfragmente noch auch das römische Kochbuch
mit unseren Fragmenten identisch bzw. Übersetzung derselben ist,
wenn auch der sprachliche Ausdruck insbesondere mit dem Apicius
sich häufig sehr nahe berührt. Die Abhängigkeit des letzteren von
griechischen Vorbildern ist dadurch nur noch handgreiflicher ge-
worden, als sie es schon vorher war.
Bei der geringen Zahl der bekannten Opsartytikerfragmente
und der Kleinheit unserer neuen Bruchstücke ist es natürlich trotz-
dem nicht ausgeschlossen, daß einer der mit Namen bekannten
Kochbuch Verfasser als Autor unserer Rezepte in Betracht kommt.
Nur zwei von diesen scheiden aus: Mithaikos, da er offenbar im
dorischen Dialekte schrieb, und dann Epainetos, an den man viel-
leicht am ehesten gedacht hätte, da Athenaeos ihn so oft zitiert.
Allein das von ihm erhaltene Rezept zeigt, daß er für Koriander
die volle Form κορίαννον gebrauchte, während unsere beiden Texte
immer die Kurzform verwenden.
1 Vielleicht besaß der Text auch stichometrische Angaben, s. o.
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starke (Brühe) in den Ofen. Wenn sie gekocht ist, (gib) Pfeffer
(daran).
(Nimm) Ligustikum, Kümmel, zwei Maß Wein, ein Maß Brühe.
Wenn beides tüchtig gekocht ist, (gib) Pfeffer, (Feigen-)Saft, trockenen
Koriander daran — er allein wird gedörrt.
Eine literargeschichtliche Einreihung unserer Fragmente unter
einem bestimmten Namen ist nicht möglich. Die äußerst sorgfältige
und saubere Schrift der Vorderseite deutet darauf hin, daß es sich
nicht um die Abschrift irgendeines Privatmannes, sondern um ein
Buchhändlerexemplar handelt. Das Buch hatte also auch wohl
einen im Altertum bekannten Autor zum Verfasser. Die Rückseite
hingegen wird von einem nicht gewerbsmäßig geschulten Schreiber
geschrieben sein; immerhin läßt die Kolumnenzählung1 auf ein
größeres Werk schließen.
Die Vorderseite hat die Rezepte nach Siichworten angeordnet,
ganz so, wie wir es nach den wenigen bisher bekannten Opsarty-
tikerfragmenten erwarten mußten und wie es auch im Apicius ge-
macht ist. Im übrigen ist eine Gruppierung der Rezepte nach
irgendeinem Gesichtspunkt, wie im Apicius, nicht ersichtlich. Der
Text der Rückseite tut offenbar auch dies nicht; er scheint nicht
einmal Stichworte für die einzelnen Rezepte gehabt zu haben.
Negativ läßt sich sagen, daß offenbar weder eines der bisher
bekannten Opsartytikerfragmente noch auch das römische Kochbuch
mit unseren Fragmenten identisch bzw. Übersetzung derselben ist,
wenn auch der sprachliche Ausdruck insbesondere mit dem Apicius
sich häufig sehr nahe berührt. Die Abhängigkeit des letzteren von
griechischen Vorbildern ist dadurch nur noch handgreiflicher ge-
worden, als sie es schon vorher war.
Bei der geringen Zahl der bekannten Opsartytikerfragmente
und der Kleinheit unserer neuen Bruchstücke ist es natürlich trotz-
dem nicht ausgeschlossen, daß einer der mit Namen bekannten
Kochbuch Verfasser als Autor unserer Rezepte in Betracht kommt.
Nur zwei von diesen scheiden aus: Mithaikos, da er offenbar im
dorischen Dialekte schrieb, und dann Epainetos, an den man viel-
leicht am ehesten gedacht hätte, da Athenaeos ihn so oft zitiert.
Allein das von ihm erhaltene Rezept zeigt, daß er für Koriander
die volle Form κορίαννον gebrauchte, während unsere beiden Texte
immer die Kurzform verwenden.
1 Vielleicht besaß der Text auch stichometrische Angaben, s. o.