Metadaten

Jacobs, Emil [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0018
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
10

Einleitung.

Bereits 1458 begann Mehemmed den Bau des Jeni Serai,
des Neuen Serai, nach einem Tor der Seeseite, dem Top Kapu
(Kanonen-)Tor auch Top Kapu Serai genannt. Das Neue Serai,
ebenfalls ein Komplex von Gebäuden, erstand auf der Stelle der
Akropolis des alten Byzantion, vollendet wurde es, oder doch zum
Teil vollendet, im Jahre 1467. Sultan Sulejman der Große hat dann
das Neue Serai weiter ausgebaut, insbesondere ihm den Diwan-
saal und den Harem hinzugefügt, während vor ihm ein Harem im
neuen Serai nicht vorhanden war* 1.
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat das Neue Serai auf-
gehört die ständige Residenz der Sultane zu sein, die Paläste
Dolma Bagtsche, Tschiraghan, Jildis sind nacheinander an seine
Stelle getreten, und seitdem wird das „Neue Seraift wohl auch als
„Altes Serai“ bezeichnet. Es dient heute, wie in früherer Zeit
das Eski Serai, hauptsächlich den alten Sultaninen und Palast-
dienern als Wohnung.
Joseph von Hammer behauptet, Mehemmed habe im Alten
Serai, wo der Harem war, nur ein paar Nächte der Woche zuge-
bracht, die übrige Zeit aber Tag und Nacht in dem neuen Palast
den Geschäften des Reiches obgelegen. Beweisen läßt sich so
ciando molte colline, pianure, prati, giardini, et habitationi insigni, dove il Re
habitö per molti anni. — Ewliya: Narrative of Travels in Europe, Asia and
Africa, translated from the Turkish by Joseph v. Hammer, Vol. 1, London
1846, S. 51, wo die Daten 1454 und 1458. — Vgl. Jos. v. Hammer, Constan-
tinopolis und der Bosporus, Bd 1, Pesth 1822, B. 322 ff.; v. Hammer, Ge-
schichte des osmanischen Reiches, Bd. 2, Pest 1828, S. 544 zu S. 13. J. H.
Mordtmann in der: Encyldopädie des Islam, Bd. I, Leiden-Lpz. 1912, S. 906f.
1 Kritobulos III, 11. 5: "Eci 8s xcd ßccaiAsioc olxoSoasiv srscoc^sv sm er)?
~poi; AaXaijCocv ävs^ouai]p axpap cou TrocXaioü Bo^awiou, xpslcco:» coIc, oXoip y.cd
Az'jjxaaTQTEpoc cwv cpocspcov «pa cs xal p.sys-9-si xal TüoAucsXsia xal jrdcpici,. —
Sadeddin a. a. O. fortfahrend: Poibuttando ilsuo sguardo sopra ildelitiosissimo
giardino di Seitunluch, VArchitetto della sua Real magnanimitä fabricb quello
giocondissimo, et incomparabilissimo Palazzo; il queVal presente e il glorioso
domicilio degVImperatori Ottomani. e luogo della loro Real residenza. — Ebda.
S. 305 (1474): fece circondare di muraglia, e di bastiom il suo delitiosissimo
Saraglio il nuovo. — Ewliya a. a. O. S. 49f. Am Tor Bab-i-Humajun steht
als Erbauungszahl 872 d. H. = 1467, vgl. v. Hammer a. a. O. I, S. 225 (vgl.
jedoch den Widerspruch mit I, S. XNXV: 883 d. H. — 1478) und v. Hammer,
Geschichte des osmanischen Reiches, Bd. 2, S. 96f. — Ausbau unter
Sulejman: v. Hammer, Constantinopolis und der Bosporus, S. 245, 249, 255;
vgl. Gurlitt, Zur Topographie Konstantinopels im 16. Jahrhundert, in:
Orientalisches Archiv, Bd. 2, 1911/12, Lpz., Hiersemann S. 61. — Mordt-
mann a. a. O.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften