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Jacobs, Emil [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0041
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Dominico von Jerusalem.

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gewesen, freilich — bis zur Unglaubhaftigkeit entstellt. So hat
sie Michel Baudier in seinem Buche über das Serai in die Welt
getragen! Mißachtet dann und verurteilt, muß sie ebenso wie ihr
verschollener Urheber erst wieder zu neuer, reinerer Kenntnis und
verdienter Ehre gebracht werden.
Diese erste Kunde wird einem jüdischen Gelehrten
verdankt: Dominico Yerushalmi, Dominico Irosolimitano
wie er mit seinem italienisierten Namen hieß1. Bei den Lebens-
schicksalen dieses Mannes müssen wir zunächst einen Augenblick
verweilen. Die wichtigsten Daten hat Dominico selbst mitgeteilt
bei Gelegenheit eines Berichtes über die Verehrung des Heiligen
Georg im Orient, im Jahre 16212.
1 Über die Namenform vgl. Popper am gleich anzuführenden Ort S. 61
Anm. 219, Facsimile Taf. 3 Nr. 1.
2 Veröffentlicht von A. Parisotti, Note sulla leggenda e sul culto di
San Giorgio, in: Bessarione. Rivista di studi orientali. Serie II. Anno VIII.
Vol. V, 1903, S. 337—343, vgl. Atti del II0 congresso internazionale di archeo-
logia cristiana tenuto in Roma nell’Aprile 1900. Rom 1902, S. 289f. Das
wichtige, die Chronologie von Dominicos Leben gebende Stück, am Ende
seines Berichtes, hat korrekter als Parisotti auf Grund der Handschrift heraus-
gegeben Ignazio Guidi, Domenico Gerosolimitano, in: Festschrift zum siebzig-
sten Geburtstage A. Berliners. Gewidmet von Freunden und Schülern. Hrsg,
von A. Erdmann und M. Hildesheimer. Frankfurt a. M. 1903, S. 176ff.
— Auf Veranlassung des Bruders des „Giovanni Andrea Angelo Flavio“
(Comnena), Großmeisters des Ordens der Constantinsritter, auch die goldenen,
englischen oder S. Georgsritter genannt (vgl. Helyot, Histoire des ordres
monastiques. T. I, Paris 1721, S. 253), hat sich Dominico über die Verehrung
des Heiligen Georg im Orient geäußert. Überliefert ist der Bericht durch das
Diktat Dominicos vom 13. November (21. November nach Guidi) 1621, von
ihm unterzeichnet, gesiegelt und von zwei römischen Nobili beglaubigt, im
Cod. Miscellaneo A 31 des Archivio Santacroce (Parisotti a. a. O. S. 337).
Leider ist die Handschrift zurzeit verschollen. (Das Archiv von Santacroce
war 1903 im Besitz der Contessa di Santafiore, Parisotti a. a. O. S. 337, ein
Teil gelangte dann in das R. Archivio di Stato in Rom, wo er der Ordnung
und Bearbeitung harrt, ein anderer wurde nach Recanati verkauft, und von
dort kam einiges durch einen Antiquar nach Paris in die Bibliotheque Natio-
nale, s. Omont, Nouvelles acquisitions du departement des manuscrits pendant
les annees 1891—1910, Paris 1912, Preface S. CX—CXI.) — Für Dominico
vgl. ferner den Artikel von Wfilliam] P[opper]in: The Jewish Encyclopaedia
Vol. IV 1903 S. 635 und von der dort genannten Literatur vor allem: William
Popper, The Censorship of Hebrew Books. Diss. phil. Columbia University,
New York 1899. und: Bartolocci, Biblioteca Magna Rabbinica, Pars II,
Rom 1678, S. 281 f. nr. 449. Ferner: Gustavo Sacerdote, I codici hebraici
della Pia Casa de’Neofiti in Roma, in: Atti della R. Accademia dei Lincei,
Anno 289, Serie 4. Classe di scienze morali, storiche e filologiche, Vol. X,

Sitzungsberichte der Heidelberger Akad., philos.-hist. Kl. 1919. 24. Abh.

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