Relatione di Costantinopoli.
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zu gut, Dominicos Erfahrungen zu Rate zu ziehen1. Oh Dominica»
von der anderen (Titel-)Ausgabe von 1621, die seinen Namen
unterschlägt, überhaupt etwas gewußt hat, muß dahingestellt
bleiben. Die eine wie die andere ist gewiß, entsprechend dem Kreise,
für den sie bestimmt war, und, so darf man mit einiger Wahrschein-
lichkeit hinzusetzen, entsprechend den Mitteln des um Gunst sie
verschenkenden „Autors“ nur sehr klein gewesen. Jedenfalls ver-
dient der windige Ghierici, der einmal so dreist vor den Augen
der Lodovisi mit fremdem Kalbe pflügt, Glauben, wenn er das
andere Mal versichert, die Relation sei von ihm cavata dal vero
Originale. Was es freilich mit dieser „echten Urschrift“ für eine
Bewandtnis hat, werden wir nachher gleich sehen.
Eine neue, im Text wörtlich mit der ersten von 1621 überein-
stimmende, aber vom Verleger nunmehr einem Orsini gewidmete
Auflage der Relation, wiederum mitCmERici als Verfasser auf dem
Titelblatt, erschien bei demselben Drucker-Verleger 16392. Auch
diese Auflage dürfte sehr klein gewesen sein. Der Comte Riant
1 Zwischen jenem Bericht über die Verehrung des Hl. Georg im Orient,
den Dominico Mitte November 1621 auf Ansuchen eines Flavio Comnena,
Fürsten von Achaia, in Gegenwart zweier römischen Nobili diktierte, und
Chiericis Veröffentlichung von Dominicos Relation besteht gewiß ein Zu-
sammenhang. Ein Orsini ist es, der durch seine Unterschrift neben der eines
Massimo das Diktat beglaubigte. Aus Bracciano, dem Feudalsitz der Orsini,
ist Chiericis Widmungsbrief datiert, ebendaselbst hat der Drucker der Orsini,
Andrea Fei, auf seiner Presse die Relation hergestellt, der ein Orsini die
Approbation gibt. Ob jene Aristokraten, dem Hinweis in Chiericis Veröffent-
lichung S. 78 folgend (. . . questo glorioso Santo e uno delli tre, che li Turchi
communemente accettano per veri santi. . .), den Bericht über den Hl. Georg
bei Dominico eingeholt haben, oder ob Chierici durch einen Fingerzeig aus
ihrem oder ihres Anhanges Kreise den Weg zu Dominico gefunden hat, muß
freilich unentschieden bleiben. — Vgl. oben S. 33 Anm. 2; Parisotti a. a. O.
S. 342, 343.
2 Vera Relatione della grau cittä di Costantinopoli et in particolare del
Serraglio del Gran Turco. Divisa in cinque capi nella terza pagina annotati.
Di Alfonso Chierici Bolognese. All’ Illustriss, e Reverendiss. Sig. il Signor
Abbate D. Virginio Orsino, Commendatore della Sacra Relig. di Malta. In
Bracciano, per Andrea Fei Stampator Ducale. 1639. Con licenza deSuperiori.
(VI), 104 S., 8°. — Exemplar in Dresden, Landesbibliothek: Hist. Turc 1383.
— Nur dieses Exemplar scheint P. Amat di S. Filippo, Studi biografici e
bibliografici sulla storia della geografia in Italia, Vol. 1 ed. 2, Rom 1882,
S. 706, wo Chierici fälschlich als Verfasser genannt wird, begegnet zu sein.
Ein anderes siehe: Bibliothecae Casanatensis O. P. Catalogus librorum typis
impressorum, T. 2, P. 1, Rom 1768, S. 248 (Miscellan. in 8° vol. 568).
— Ein drittes: Catalogue des livres anciens et modernes composant la biblio-
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zu gut, Dominicos Erfahrungen zu Rate zu ziehen1. Oh Dominica»
von der anderen (Titel-)Ausgabe von 1621, die seinen Namen
unterschlägt, überhaupt etwas gewußt hat, muß dahingestellt
bleiben. Die eine wie die andere ist gewiß, entsprechend dem Kreise,
für den sie bestimmt war, und, so darf man mit einiger Wahrschein-
lichkeit hinzusetzen, entsprechend den Mitteln des um Gunst sie
verschenkenden „Autors“ nur sehr klein gewesen. Jedenfalls ver-
dient der windige Ghierici, der einmal so dreist vor den Augen
der Lodovisi mit fremdem Kalbe pflügt, Glauben, wenn er das
andere Mal versichert, die Relation sei von ihm cavata dal vero
Originale. Was es freilich mit dieser „echten Urschrift“ für eine
Bewandtnis hat, werden wir nachher gleich sehen.
Eine neue, im Text wörtlich mit der ersten von 1621 überein-
stimmende, aber vom Verleger nunmehr einem Orsini gewidmete
Auflage der Relation, wiederum mitCmERici als Verfasser auf dem
Titelblatt, erschien bei demselben Drucker-Verleger 16392. Auch
diese Auflage dürfte sehr klein gewesen sein. Der Comte Riant
1 Zwischen jenem Bericht über die Verehrung des Hl. Georg im Orient,
den Dominico Mitte November 1621 auf Ansuchen eines Flavio Comnena,
Fürsten von Achaia, in Gegenwart zweier römischen Nobili diktierte, und
Chiericis Veröffentlichung von Dominicos Relation besteht gewiß ein Zu-
sammenhang. Ein Orsini ist es, der durch seine Unterschrift neben der eines
Massimo das Diktat beglaubigte. Aus Bracciano, dem Feudalsitz der Orsini,
ist Chiericis Widmungsbrief datiert, ebendaselbst hat der Drucker der Orsini,
Andrea Fei, auf seiner Presse die Relation hergestellt, der ein Orsini die
Approbation gibt. Ob jene Aristokraten, dem Hinweis in Chiericis Veröffent-
lichung S. 78 folgend (. . . questo glorioso Santo e uno delli tre, che li Turchi
communemente accettano per veri santi. . .), den Bericht über den Hl. Georg
bei Dominico eingeholt haben, oder ob Chierici durch einen Fingerzeig aus
ihrem oder ihres Anhanges Kreise den Weg zu Dominico gefunden hat, muß
freilich unentschieden bleiben. — Vgl. oben S. 33 Anm. 2; Parisotti a. a. O.
S. 342, 343.
2 Vera Relatione della grau cittä di Costantinopoli et in particolare del
Serraglio del Gran Turco. Divisa in cinque capi nella terza pagina annotati.
Di Alfonso Chierici Bolognese. All’ Illustriss, e Reverendiss. Sig. il Signor
Abbate D. Virginio Orsino, Commendatore della Sacra Relig. di Malta. In
Bracciano, per Andrea Fei Stampator Ducale. 1639. Con licenza deSuperiori.
(VI), 104 S., 8°. — Exemplar in Dresden, Landesbibliothek: Hist. Turc 1383.
— Nur dieses Exemplar scheint P. Amat di S. Filippo, Studi biografici e
bibliografici sulla storia della geografia in Italia, Vol. 1 ed. 2, Rom 1882,
S. 706, wo Chierici fälschlich als Verfasser genannt wird, begegnet zu sein.
Ein anderes siehe: Bibliothecae Casanatensis O. P. Catalogus librorum typis
impressorum, T. 2, P. 1, Rom 1768, S. 248 (Miscellan. in 8° vol. 568).
— Ein drittes: Catalogue des livres anciens et modernes composant la biblio-