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Jacobs, Emil [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 24. Abhandlung): Untersuchungen zur Geschichte der Bibliothek im Serai zu Konstantinopel, 1 — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37730#0068
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Dominico von Jerusalem.

schreiten des ersten Hofes führt uns Dominico in den zweiten1.
In diesem zweiten Hof befindet sich links vom eintretenden das
Gebäude des Diwan (Plan: 4), das noch heute auf derselben Stelle
steht2, rechts die Küche (Plan: 5) und die allgemeine Apotheke3.
Zwischen Diwan und Küche liegt die Tesoreria commune, die, heute
verschwunden, durch Angiolellos Beschreibung als an dieser Stelle
gelegen bezeugt ist4.
Sodann führt uns Dominico in den dritten Hof5.
Hat man die Wache der dritten Mauer passiert, so kommt
man auf einen großen Platz, nella cui sinistra parte ci sono le stanze
de’’ Paggi, e delle cameriere, che servono il Gran Signore, e dalValtra
parte a man dritta liegt die Geheimapotheke und die Pagenschule6.
Auf dieser rechten Seite des dritten Hofes liegen heute die Apotheke,
rechts und links von ihr Gebäude für Serai-Bedienstete und an
das nordöstliche von ihnen anstoßend das Schatzhaus7 (Plan: 13.
12. 14. 15. 16).
Die Lage der stanze de' Paggi, e delle cameriere, che servono il
Gran Signore auf der linken Seite des dritten Hofes so genau als
möglich festzulegen ist von besonderer Wichtigkeit. Tavernier,
dessen Gewährsmann den Zustand des Serais einige Jahrzehnte
nach Dominicos Aufenthalt in Konstantinopel beschreibt8, kommt
uns dabei zu Hilfe, wir lesen bei ihm zu Anfang der Schilderung
des dritten Hofes, daß Le quartier tant des Eunuques que des Icho-
glans [das sind die Pagen] suit de pres la Sale du Divan, et commence
de faire partie de la troisieme Cour oü il s'etend ä main gauche9. Die
Lage des Diwan, im zweiten Hof an der Nordwestecke nach der
Innenseite des Serai zu, kennen wir bereits. An ihn also schlossen
sich jene Stanze de1 Paggi, e delle cameriere, che servono il Gran
1 Dominico a. a. O. S. 30f.
2 Cornelius Gurlitt: Die Baukunst Konstantinopels, Textband, Berlin
1912, S. 93; Hammer: Constantinopolis und der Bosporus, Bd. 1, Pesth
1822, S. 243f.
3 Über die Küchen: Gurlitt a. a. O. S. 46; Hammer a. a. O. S. 245.
4 Dominico a. a. O. S. 31; Angiolello a. a. O. S. 51: et un puoco piu
avanti del cortivo (secondo) vi e un Toresin con porte di ferro coperto di piombo
et in questo stä li dinari del Gran Turco delVintrade . . .
5 S. 31 ff.
6 St 32.
7 Gurlitt a. a. O. Textbd. S. 94f.
8 Vgl. darüber unten S. 107 ff.
9 Tavernier, Nouvelle Relation de l’Interieur du Serrail du Grand
Seigneur. Paris 1679, S. 446. Anfang des 5. Kapitels.
 
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