Beschreibung des Neuen Serai.
63
zuerst zu den Bibliotheken. Gleich nach den eben ange-
führten Worten über die Geschirrkammer hinter der Pagenschule
fährt Dominico fort (S. 36f.):
Dalla banda sinistra, dove e servito dalli huomini, vi sono doi
Librarie graride, cioe una commune dietro le stanze de^Camerieri, e
Paggi, che Vhanno in custodia . . .
Zum erstenmal an dieser Stelle sagt Dominico, welche Seite
denn eigentlich die Männerseite ist: die linke. Ist man nach Be-
treten des dritten Hofes durch den in diesem, wie oben dargelegt,
nach links führenden schmalen Gang in den „anderen Hof“ mit
dem Garten gelangt, so liegen auf der einen Seite dieses Hofes
- auf der rechten, wie wir nun wissen — die Räume des Sultans
für seinen Umgang mit Frauen, die andere, linke Seite ist die
Männerseite. In welcher Richtung, „rechts“ und „links“ gemeint
sind, ergibt sich leicht : rechts und links kann, wenn auch nicht
völlig genau, so doch annähernd nur als rechts und links von der
Achse, bezw. der verlängerten Achse, des von der Längsachse des
Serais genau oder doch annähernd im rechten Winkel nach links
führenden corridor stretto zu verstehen sein, „rechts“ und „links“
liegen also annähernd in der Richtung der Seraiachse d. h. nach
NNO bezw. nach SSW.
Wo die stanze de^Camerieri e Paggi zu suchen sind, haben wir
bereits oben gesehen. Hinter diesen also lag nach Dominico die
Libraria commune.
Wenn Dominico jetzt, wo er „rechts“ und „links“ vom inner-
sten Teile des Serais verstanden wissen will, sagt, daß auf der
linken, der Männerseite dietro le stanze de1 Camerieri e Paggi die
Libraria commune liegt, so ist nach dem oben dargelegten klar,
daß dietro nur in der annähernden Richtung nach SSW gedeutet
werden kann. Der Raum oder das Gebäude, das die Libraria
commune beherbergte, muß demnach hinter den Pagenräumen in
der ungefähren Richtung nach SSW gesucht werden.
5.
Ich setze nunmehr die Stelle, an der Dominico von den Biblio-
theken handelt in extenso hierher, sowohl in der Fassung der Re-
daktion A wie B, und lasse ihr noch ein Stück des sich gleich
daranschließenden Textes, ebenfalls in beiden Redaktionen, folgen,
um damit gleichzeitig die Belege für die oben gegebene Fest-
stellung zweier Redaktionen nachholend zu liefern (Tafel I).
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zuerst zu den Bibliotheken. Gleich nach den eben ange-
führten Worten über die Geschirrkammer hinter der Pagenschule
fährt Dominico fort (S. 36f.):
Dalla banda sinistra, dove e servito dalli huomini, vi sono doi
Librarie graride, cioe una commune dietro le stanze de^Camerieri, e
Paggi, che Vhanno in custodia . . .
Zum erstenmal an dieser Stelle sagt Dominico, welche Seite
denn eigentlich die Männerseite ist: die linke. Ist man nach Be-
treten des dritten Hofes durch den in diesem, wie oben dargelegt,
nach links führenden schmalen Gang in den „anderen Hof“ mit
dem Garten gelangt, so liegen auf der einen Seite dieses Hofes
- auf der rechten, wie wir nun wissen — die Räume des Sultans
für seinen Umgang mit Frauen, die andere, linke Seite ist die
Männerseite. In welcher Richtung, „rechts“ und „links“ gemeint
sind, ergibt sich leicht : rechts und links kann, wenn auch nicht
völlig genau, so doch annähernd nur als rechts und links von der
Achse, bezw. der verlängerten Achse, des von der Längsachse des
Serais genau oder doch annähernd im rechten Winkel nach links
führenden corridor stretto zu verstehen sein, „rechts“ und „links“
liegen also annähernd in der Richtung der Seraiachse d. h. nach
NNO bezw. nach SSW.
Wo die stanze de^Camerieri e Paggi zu suchen sind, haben wir
bereits oben gesehen. Hinter diesen also lag nach Dominico die
Libraria commune.
Wenn Dominico jetzt, wo er „rechts“ und „links“ vom inner-
sten Teile des Serais verstanden wissen will, sagt, daß auf der
linken, der Männerseite dietro le stanze de1 Camerieri e Paggi die
Libraria commune liegt, so ist nach dem oben dargelegten klar,
daß dietro nur in der annähernden Richtung nach SSW gedeutet
werden kann. Der Raum oder das Gebäude, das die Libraria
commune beherbergte, muß demnach hinter den Pagenräumen in
der ungefähren Richtung nach SSW gesucht werden.
5.
Ich setze nunmehr die Stelle, an der Dominico von den Biblio-
theken handelt in extenso hierher, sowohl in der Fassung der Re-
daktion A wie B, und lasse ihr noch ein Stück des sich gleich
daranschließenden Textes, ebenfalls in beiden Redaktionen, folgen,
um damit gleichzeitig die Belege für die oben gegebene Fest-
stellung zweier Redaktionen nachholend zu liefern (Tafel I).