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Schwerin, Claudius; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 25. Abhandlung): Zur altschwedischen Eidhilfe — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.37731#0048
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Cl. Frh. von Schwerin:

sich zunächst, daß die Beweisführerin im Voreid steht1. Genau so
läßt die gleiche Bestimmung das Kind selbst die Vaterschaft
beweisen, wenn es fünfzehn Jahre alt geworden ist, Sdm. Mb. 3 § 4
Mutter oder Vater beim Beweis der lebenden Geburt eines Kindes
im Voreid stehen, Sdm. Mb. 6 §§ 2, 3 die Frau Teilnahme an
Tötungen durch ihren Mann ableugnen, indem sie selbst im Voreid
steht. Endlich nimmt auch nach Chr. LI. Bb. 35 § 2 der Beweis-
führer am Voreid teil.
Im Gegensatz zu diesen Bestimmungen steht Sdm. Add. 3:
Varder thsenxder alter dömder, sum tue ok tolf suseria ok dömder
xr orxtlica af domarenum, tha scal houuz mannin ok the tue
i foredenum aeru huar thera böte threa marker ok huar thsen i
edenum xr böte VI öra.
Hier scheidet sich der Beweisführer als hovuzmaper scharf von den
Leuten, die den joreper erbringen. Es ist ferner ersichtlich, daß im
foreper1 seinem Namen entsprechend, geschworen wird, da gerade
hierdurch die hohe Buße von drei Mark sich erklärt. Endlich ergibt
sich, daß die forepismsen nicht in der Zwölft, im eigentlichen Eide,
stehen, da dessen Teilnehmer eine andere, geringere Buße zu zahlen
haben.
Ostgötalag erwähnt die forepismsen in der Rubrik zu Kr. 15:
Um hör, setsku spisel ok skripta brut ok forepis mannum hialpxr
egh lönda skript
im Rubrum zu Rb. 6:
.... huru tak.a skal vxlia sella nsemna skal tvxtylftan sella
prxtylftan ep ok forepis mxn i fiughurtan manna epe,
endlich in Rb. 15 pr.:
Nu ser han sialvxr epin ok stava til lykta, pa for ser han sin
rset af allum utan af hwz manninum ok af pem tvem, sum
forepis mxnnini xru at fiughurtan manna epe.
Deutlich ergibt sich aus der letzten Stelle, daß die forepismxn vom
Beweisführer verschieden sind. Das Gleiche ist ersichtlich aus
Kr. 15 Ind. in Verbindung mit Kr. 15 § 2.
Nu gangxr fiughurtan manna epxr atxr a biskups nxmd;
pa pe sum först svoru i epinum ok hwuzs mannin, pöm hial-
pxr egh lönda skript firi biskups sak.
1 Warum hier der Beweisführer in das vitni einbezogen wird, ist nicht
ersichtlich. Daß er im allgemeinen außerhalb vitni und Zwölft steht, ergibt
sich aus dem über das westgötische Recht Gesagten deutlich. Sollte übrigens
zwischen diesem joreper in Sdm. und Hl. 5 ein Zusammenhang bestehen, wo
der Beweisführer pare freora rim sewdamanna and senne mid in ape haben soll ?
 
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