1. CCD (S) 'Matte3.
Für dieses Wort hat Peykon (S. 1 fe9) zweifelnd eine Reihe von
Bedeutungen ('suppedaneum? scamnum? marchepied? estrade?3) vor-
geschlagen, und zwar auf·Grund der beiden ihm damals bekannten
Stellen. Zu diesen ist kürzlich eine neue gekommen, die mir die
richtige Bedeutung des Wortes zu ergehen scheint. Sie findet sich in
dem von Hoehye [Ä. Z. 52 (1914), S. 120] veröffentlichten Pachom-
fragment. Da heißt es von zwei Mönchen λ CG) CDU 6 A6 OM ΝΟγ-
200γ 6γΜθγΧ6 ΜΟγφΗΜ MKAM 6ΠΜΟθγ ΜΤΟΟγ ΜΠ60-
Μλγ X.G βγΜλλΑΜ 6CG) 'es geschah aber (δε) nun eines Tages,
als sie beide ein wenig Binsen1 in das Wasser warfen, um es zu CCD
zu machen .2
Es liegt auf der Hand, daß hier CCD nicht 'trinken3 heißen
kann, da so die Stelle keinen Sinn geben würde. Das Wort muß
einen Gegenstand bezeichnen, der aus den aufgeweichten Binsen
(KAM) hergestellt wird, und zwar spricht der Zusammenhang dafür,
daß es sich um eine unter den Mönchen übliche Arbeit handelt.3
Davon wissen nun in der Tat die Regeln des Pachomius zu
berichten, die nach Mingabelli (Reliquiae, S. 149) folgende Vorschrift
enthalten: 'Si mattas operabuntur, interrogabit minister ad vesperum
praepositos ... Et sic infundet juncos ... Et, si mane viderit aliis
quoque juncis opus esse, infundet eos3 oder in anderer Fassung4
'Nemo juncos infusos aqua sibi tollet ad operandum, nisi minister
hebdomadis ei dederit3. Daraus laßt sich entnehmen, daß die Binsen
oder Palmzweige (s. die Fußnote) in Wasser eingeweicht wurden, ehe
man sie zu Matten verarbeitete, ganz wie es noch heute in Ägypten
1 Vergl. Annales du Musee Guimet XVII, S. 80 eucocä Νογκογχι nkam.
2 Die Konstruktion ist etwas seltsam. Denn man erwartet eyrjAAAH rioyccD.
Aber ähnlich wird auch tqcDne 'werden zu’ mit e- neben n- konstruiert (Steen,
Kopt. Gr., § 499). Die Artikellosigkeit weist auf eine enge Verbindung hin.
3 Der Artikel bei Pauly-Wissowa ‘Binsen1 enthält darüber nichts.
4 Migne: Patrol. lat. 103, S. 1348, wo in einer Fußnote andere Stellen an-
gegeben sind, die dasselbe Anfeuchtungsverfahren auch für Palmblätter (bht)
bezeugen.
Für dieses Wort hat Peykon (S. 1 fe9) zweifelnd eine Reihe von
Bedeutungen ('suppedaneum? scamnum? marchepied? estrade?3) vor-
geschlagen, und zwar auf·Grund der beiden ihm damals bekannten
Stellen. Zu diesen ist kürzlich eine neue gekommen, die mir die
richtige Bedeutung des Wortes zu ergehen scheint. Sie findet sich in
dem von Hoehye [Ä. Z. 52 (1914), S. 120] veröffentlichten Pachom-
fragment. Da heißt es von zwei Mönchen λ CG) CDU 6 A6 OM ΝΟγ-
200γ 6γΜθγΧ6 ΜΟγφΗΜ MKAM 6ΠΜΟθγ ΜΤΟΟγ ΜΠ60-
Μλγ X.G βγΜλλΑΜ 6CG) 'es geschah aber (δε) nun eines Tages,
als sie beide ein wenig Binsen1 in das Wasser warfen, um es zu CCD
zu machen .2
Es liegt auf der Hand, daß hier CCD nicht 'trinken3 heißen
kann, da so die Stelle keinen Sinn geben würde. Das Wort muß
einen Gegenstand bezeichnen, der aus den aufgeweichten Binsen
(KAM) hergestellt wird, und zwar spricht der Zusammenhang dafür,
daß es sich um eine unter den Mönchen übliche Arbeit handelt.3
Davon wissen nun in der Tat die Regeln des Pachomius zu
berichten, die nach Mingabelli (Reliquiae, S. 149) folgende Vorschrift
enthalten: 'Si mattas operabuntur, interrogabit minister ad vesperum
praepositos ... Et sic infundet juncos ... Et, si mane viderit aliis
quoque juncis opus esse, infundet eos3 oder in anderer Fassung4
'Nemo juncos infusos aqua sibi tollet ad operandum, nisi minister
hebdomadis ei dederit3. Daraus laßt sich entnehmen, daß die Binsen
oder Palmzweige (s. die Fußnote) in Wasser eingeweicht wurden, ehe
man sie zu Matten verarbeitete, ganz wie es noch heute in Ägypten
1 Vergl. Annales du Musee Guimet XVII, S. 80 eucocä Νογκογχι nkam.
2 Die Konstruktion ist etwas seltsam. Denn man erwartet eyrjAAAH rioyccD.
Aber ähnlich wird auch tqcDne 'werden zu’ mit e- neben n- konstruiert (Steen,
Kopt. Gr., § 499). Die Artikellosigkeit weist auf eine enge Verbindung hin.
3 Der Artikel bei Pauly-Wissowa ‘Binsen1 enthält darüber nichts.
4 Migne: Patrol. lat. 103, S. 1348, wo in einer Fußnote andere Stellen an-
gegeben sind, die dasselbe Anfeuchtungsverfahren auch für Palmblätter (bht)
bezeugen.