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Spiegelberg, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 27. Abhandlung): Koptische Etymologien: Beiträge zu einem koptischen Wörterbuch — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37733#0005
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Koptische Etymologien.

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nach einer freundlichen Mitteilung· von Georg Schweinfurth ge-
schieht, die ich hier in extenso dankbar mitteile: cDie gewöhnlichen
weichen Schlafmatten in Ägypten werden aus dem Halme von Cy-
perus alopecuroides, dann auch von gleicher Güte aus Scirpus corym-
bosus hergestellt. Die harten Matten, die fast überall den Teppich-
bezug des Bodens ersetzen sollen, werden aus Binsen (Juncus mari-
timus) hergestellt. Aus Rohr (Phragmites oder Arundo) kann man
wohl Rollmatten für Fenster und Türen (stores) machen, aber nicht
Matten für den Fußboden. Aus den Fiederblättern des Dattelblattes
die wenn jung und noch eingeschlossen und weiß oder
i—äsj heißen, werden allerhand Flechtarbeiten (auch Matten zum Ein-
wickeln, zum Versand), Körbe, Stricke hergestellt. Man muß sie wie
die Binsen ordentlich einweichen.3 Dieses Einweichen vor der Arbeit
wird auch sonst in der koptischen Litteratur erwähnt. So wird einmal
dem jungen Pachom aufgetragen1 2(Dpi! NAN N2ANKAM N6M 2AN-
ΒΗΤ N6M 2ANCl)6NBHT φΑΓΊφΑγ MlilCXCDpÜ 'weiche uns Binsen,
Palmblätter und Palmbastfasern ein für die ganze2 Nacht.5 In der arab.
Lebensbeschreibung des Pachomios steht ein erkrankter Mönch auf3
JLJJ J-Xij, lila» cer weichte Binsen4 ein und drehte die Stricke’.
Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich wohl klar für CCD
die Bedeutung ‘Matte3. Sie trifft nun auch für die beiden anderen
von Peyrox angeführten Stellen zu. Zoega: Catal. 555 (= Sehen.
ed.LEiPOLDT III 136 3) heißt es in Verhaltungsmaßregeln für die Mönche
OYAC MnpTp6N2CDM GXN NCCD 6TKH 2Apü.)C>Y NMCCMHY
CMMOOCpe GNGNMAN2MOOC ‘laßt uns nicht auf die Matten treten,
die vor5 den Brüdern liegen, wenn wir an unsere Sitze gehen!’ und
bei Mingarelli: Fragm. 231 in dem Fragesatz GTBGOY (D IlpCDMG
GKaJoybG riGKCA2 2MTGKCCD ‘weshalb, o Mensch, bekämpfst du
deinen Lehrer auf deiner Matte?’, d. h. während du auf deiner Matte
vor ihm sitzst. Also in beiden Beispielen ist von der Binsenmatte die
Rede, auf der noch heute die Fellachen hocken, wenn sie beieinander

1 Zoega: Catal. 72 35 = Annales Guimet XVII, S. 14 = 350 lila» UJ ^
\ l^.^—l^c (_&.S ^ 1___ ähnlich S. 52S 529.
2 Wörtl. 'für das Maß der Nacht’ mit dem durch den arabischen Text nahe-
gelegten Sinn.
3 Annales Guimet XVII, S. 529.
4 Auch sonst entspricht in der arab. vita Pachomii dem kopt. kam 'Binse’
arab. 528—529. 536. 552 ff. 5 Siehe Lemm: Kopt. Miszellen, no. 62.
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