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Spiegelberg, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 27. Abhandlung): Koptische Etymologien: Beiträge zu einem koptischen Wörterbuch — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37733#0019
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Koptische Etymologien.

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bereits Bkugsch (Wb. VI 706) fjftj 'tropfen, träufeln’ gestellt, das die
normale Korrespondenz von d und Ώ zeigt.
12. ηβρί pKOB6 (S) 'Sitz unter Baldachin’.

Das Wort ist ein απας λεγόμενον, das nur durch den C-od. Paris.
44, fol. 109 belegt ist, der folgende Stelle zitiert: N6M2MOOC 62ρλΙ
2ATH 1 nepipKOBe I Kg. 20 25 ετ,άθισεν επί την ν.αθέόραν. Ρευκον
(S. 181) hat falsch pipKOB6 abgetrennt, was sich schon deshalb ver
bietet, weil die Schreibung Π6 des Artikels eine folgende Doppel-
konsonanz voraussetzt. Offenbar haben wir in Π6ρΐ-ρκθΒ6 eine
ähnliche Bildung wie Πβρί-Πβροί vor uns, das aus zwei Stellen des
Buches Esther bekannt ist.2 4e in 2AT6M Πβρί Πβροί = προς τη
βασιλέα (= βασιλεία) 'bei dem Palast’3 und 7 8 2ΜΠ6Π6ρΐΓ16ρθΙ
εν τη οίν.ία μου, wo vielleicht 2ΜΠλΠ6ρΐΠ6ρθΙ zu verbessern ist.
Πβρί Πβροί bedeutet 'Palast’ und ist gewiß, wie Thompson richtig
gesehen hat, ägypt. | pr-pr-\ 'Haus des Pharao’, eine Ver-
bindung, die bereits im N. R. zu belegen ist4 und in der demotischen
Literatur5 häufig vorkommt. Plier entspricht H6pl dem alten " , und
ich habe die Vermutung geäußert,6 daß es den alten Konsonanten-
bestand prj wiedergibt. Wie dem auch sei, in Π6ρΐ-ρκθΒ6 steckt
dieselbe Form von pr(j) und es bleibt nur noch übrig, den zweiten
Bestandteil zu erklären. Ich glaube ihn in dem Worte zu finden, das
vom N. R. ab in der Schreibung ßJjtjijQ und varr. erscheint,7 wohl
kbj-t zu lesen ist und 'Schatten’ bedeutet. Demnach ist Π6ρΐ-ρΚ0Β6
'Haus des Schatten-Machens’ und stimmt auf das beste zu der ara-
bischen Glosse aAK-J\ 'Baldachin’, eigtl. 'Schattenplatz’ des Cod. Paris.

1 Verbessere 2Atm.
2 Vergl. Rösch: 0. L. Z. (1911), S. 552.
3 Siehe Thompson: A Coptic Palimpsest, S. 384 zu der Stelle. In dem ersten
Beispiel ist nepinepoi ganz wie nepipKOBe als ein wie ein Eigenname in sich
determiniertes Wort zu betrachten, das keines Artikels bedarf.

Leiden: Statue des N. R. (Phot. no. 20)



Π Π 1 tüa I 5 Siehe Spiegelberg: Demotische Texte auf Krügen, S. 26, no. 5.

6 Ä. Z. 51 (1913), S. 124.

7 S. Brugsch: Wb, I\r 1444, VII 1239. Füge dazu die obige Schreibung
in Ä. Z. 42 (1905), S. 21, 27. ß (die Straußenfeder) steht hier wohl für den
Schatten spendenden Wedel, der Pvr. 115lc in erscheint.
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, pbil.-hist. Kl. 1919. 27. Abh.

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