Metadaten

Spiegelberg, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 27. Abhandlung): Koptische Etymologien: Beiträge zu einem koptischen Wörterbuch — Heidelberg, 1920

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37733#0025
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Koptische Etymologien.

25

rücken und ergab regelrecht die Form ejrsjew < errsjew,1 aus der sich
6pHy: βρΗΟγ entwickeln mußte.
16. 2Λ61Τ (S) ‘Vorhof5.
Sethe wollte vor kurzem2 dieses koptische Wort in altäg.
^ Q, (TI(j(j ^ wiederfinden, obwohl er die Erhaltung der Feminin-
endung als ungewöhnlich bezeichnen mußte. Ich glaube, daß man
dafür auch nicht die von Sethe herangezogenen Beispiele McuG und Nr/.b
zu Hilfe rufen kann. Denn mir scheint in Νηϊθ, das Sethe (Ä. Z. 43
[1906], S. 145) glücklich auf Nrt zurückgeführt hat, eine Pseudoparti-
zipialbildung Nrtj (Tie ist furchtbar5?) vorzuliegen, und ΜοΰΑ möchte
ich nicht ohne weiteres für identisch mit dem Worte für Mutter
(kopt. Μλλγ) halten.3
Die richtige Etymologie hat bereits Kball (Revue egyptol. II
[1882] S. 31, Anm. 1) gegeben, als er die demotische Gruppe für
Worhof5 ^ fj [| (2 ö c: l ^ hid-t4- dem Kopt. 2A61T gleichsetzte, dem
sie sowohl der Bedeutung5 nach wie lautlich auf das beste entspricht.
Der spurlose Abfall der Femininendung, ohne Hinterlassung des
Hilfsvokals e, ist gerade nach einem schließenden t mehrfach nach-
zuweisen, so in C1BT ‘Hügel) demot. sibd-t, 6TDT‘Teich5, demot. gt-t
(vielleicht richtiger gd-t), ΚΟγκογφλΤ ‘Kuckuck5, demot. hulmpd-i.
x4uch mTiT- :M6T- aus md-t ist hierher zu ziehen.
17. *Μθγ\2 (S) : *MOyxä (B) ‘einfiigen, zusammenfügen5.
Dieses Verbum ist aus folgenden Stellen bekannt: Hiob lOio-u
(ed. Ciasca II, S. 19):
1 Beachte die Pluralschreibung· (j <~~~> [| (| |j ’rj'w (Erman: Plural-
bildung, S. 25). Der Hill'svokal e zeigt, daß das anlautende (j den Lautwert j
hatte und nicht ein Aleph war, vor dem sich der Murmelvokal in a (also *Apny)
hätte verwandeln müssen.
2 Der Ursprung des Alphabets (Nacbr. der Ges. Wissensch. z. Göttingen
1916, S. 154).
3 Siehe dazu meine Bemerkungen Ä. Z. 53 (1917), S. 105.
4 So die volle Schreibung Pap. Wien 26; Pap. Louvre 2438 (= Rev. egypt.
I, Tafel 4). Meist ist die weibliche Endung nicht geschrieben.
5 Revilloijt; Chrcst, demot. 392 ff. ist eine besonders klare Stelle.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften