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Spiegelberg, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1919, 27. Abhandlung): Koptische Etymologien: Beiträge zu einem koptischen Wörterbuch — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37733#0050
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50

Wilhelm Spiegelberg.

aus w«rHej (s. 33). Daraus läßt sich der Schluß ziehen, daß das
kein eigentliches 'Ajin war, sondern einen starken Anklang an r
(=</?) hatte. Dabei bleibt noch zu beachten, daß sich für GAT ein-
mal die Var. AXT neben HAT1 findet.
Auf Grund der obigen Ausführungen möchte ich — natürlich
unter allem Vorbehalt — als Singular ein Wort lld-j (vokal. ‘lsdej) -
*HT mit der Bedeutung 'Ufer rekonstruieren, eine Bedeutung, die
bisher nur im Demotischen, nicht im Altägyptischen nachweisbar
ist. Der Plural GAT (varr. AAT, HAT) aus e<l^djew würde die Be-
deutung 'Grenzen’ erhalten haben mit dem auch für κρο 'Ufer3
nachweisbaren Bedeutungsübergang. Schwer damit zu vereinigen ist
vorläufig die Bedeutung 'Bergschluchten3 (φάραγγες) in Ez. 6 3.
39. Die Verba für 'gehen’ HA, NHy (S): NHOY (B)a und NOy (S):
Moyi (B),
Die obigen Formen hat Setiie in seinem Verbum3 sämtlich auf
altägypt. ^ Q Λ nj, n ie zurückgeführt. Er hatte HOy: MOyi aus
n,fej (I, § 99b) abgeleitet und in HA- den st. cstr. dazu gesehen.
Dagegen sprechen indessen zwei schwerwiegende Bedenken. Be-
trachtet man mit Sethe nj als starkes Verbum mit 3. Radikal w U)
(etwa wie KCDT6), dann läßt sich daraus das Qualitativum NHy:
NHOy nicht entwickeln, und weiter findet sich die Form HA nicht
nur als enttontes Bildungselement der Futura I und II, sondern auch
selbständig betont.4 Ähnliches hat wohl Sethe selbst empfunden,
wenn er gelegentlich5 von HA sagt: 'Es enthält aber wohl nicht den
Stat. constr. der maskulinen Ersatzform HOy: HOyi *nuej des
alten weiblichen Infinitivs, sondern diesen Infinitiv selbst; es ent-
spricht in seiner Bildung also der Form C1)A: CI)Al *hajet und ist
aus najet zu erklären.3 Ich möchte zur Ermittlung des Verhält-
nisses der verschiedenen Verbalformen zueinander von HHy: MHOy
ausgehen, das unzweifelhaft ein Qualitativum ist. In seiner Bildung
gehört es zu Formen wie CQIiy: <T)HOy von <T)l oder 2Hy: 2HOy
1 Wiesmann a. a. 0., S. 147.
2 Auch die altkoptische Schreibung neoy [Griffith: Ä. Z. 88 (1900),
S. 82 Anm.] sei hier erwähnt.
3 Siehe die Stellennachweise in dem Index S. 67.
4 Z. B. Sap. 13iS T6U2IH gtona mmoc. 5 Ä. Z. 47 (1910), S. 145 Anm.
 
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