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Julius Rustä:
Grabstichel und die Forderung, den Smaragd zu durchbohren und
auf eine goldene Spange zu setzen. Im dritten Teil gehen die Texte
völlig auseinander. Dem merkwürdigen lateinischen Schluß steht
ein noch merkwürdigerer griechischer gegenüber; denn der Phison
ist der in Genesis 2, 11 erwähnte Strom Plschön, „das ist der,
welcher das ganze Land Havila umfließt, woselbst sich das Gold
findet. Und das Gold dieses Landes ist vortrefflich, dort finden sich
(auch) Bedolachharz und Schohamsteine. “ Der Zusammenhang wird
sichtbar, wenn man beachtet, daß die Schohamsteine nach einer ver-
breiteten Auffassung Berylle oder Smaragde sind. Wer so ge-
naue Kenntnis des Alten Testaments verrät, wird doch wohl ein
Jude gewesen sein. Leider wissen wir nicht, ob dieser einzig da-
stehende Satz ein später Einschub ist oder den Verfassern Sokrates
und Dionysios zukommt; wir würden jedenfalls nichts vermissen,
wenn der Text mit ουτος ό λίθος — δρασιν εχει . . . weiter ginge.
Der Neronianus erklärt sich aus Primus V 409 (37, 64), der
υακτοριΤων wird aus dem ύακινθίίων, einer Art des Berylls Plinius
V 415 (37,77), entstanden sein, für denTactorius weiß ich keine
Parallelstelle.
Weitergehende Übereinstimmung zwischen unserem Bruchstück
und dem Evaxbuch finden sich nur noch beim Achat (Abel p. 177
nebst Fußnote); im übrigen zeichnen sich die Diagnosen der von
Sokrates und Dionysios angeführten Steine eben dadurch aus,
daß sie fast sämtlich Gravierung fordern. Ich stelle die Vorschriften
und was sonst für die vorliegende Arbeit von Bedeutung ist, im
folgenden zusammen:
Hyakinthos: γλύφεται εν τούτψ τώ λίθψ τώ καθαρώ ΤΤο-
σειδών εχων δελφΐνα τώ δε£ιώ πόδι και τρίαιναν τή δε£ια χειρί. Der
Stein hat dieselbe Kraft wie der Smaragd und schützt auch See-
fahrer gegen Schiffbruch; vgl. die tempestates des Evax.
Spanios: Dieser wirkt auch ά'νευ γλυφής φορούμενος große
Dinge; keiner besitzt diesen Stein außer dem Perserkönig, weshalb
er auch mächtig wurde und stolzer als alle anderen. Der Stein
gleicht einem reinen Lychnites, er ist purpurfarben und glänzend
wie die Sonne (ήλιόφεγγος).
Ghalkedonios: ουτος έπιχαραχθεις 'Αθήναν τελείαν κρατούσαν
τή δεΗια χειρ! δρνεον τό λεγόμενον ερωδιόν, τή δέ ευωνύμω κατεχουσαν
κράνος, και φορούμενος μετά τό τελεσθήναι τον φορουντα ποιήσει
περιγίνεσθαι πάντων εχθρών και αντιπάλων κτλ. Man prüft den
Stein auf seine Echtheit, indem man ihn mit einem weichen Stoffe
Julius Rustä:
Grabstichel und die Forderung, den Smaragd zu durchbohren und
auf eine goldene Spange zu setzen. Im dritten Teil gehen die Texte
völlig auseinander. Dem merkwürdigen lateinischen Schluß steht
ein noch merkwürdigerer griechischer gegenüber; denn der Phison
ist der in Genesis 2, 11 erwähnte Strom Plschön, „das ist der,
welcher das ganze Land Havila umfließt, woselbst sich das Gold
findet. Und das Gold dieses Landes ist vortrefflich, dort finden sich
(auch) Bedolachharz und Schohamsteine. “ Der Zusammenhang wird
sichtbar, wenn man beachtet, daß die Schohamsteine nach einer ver-
breiteten Auffassung Berylle oder Smaragde sind. Wer so ge-
naue Kenntnis des Alten Testaments verrät, wird doch wohl ein
Jude gewesen sein. Leider wissen wir nicht, ob dieser einzig da-
stehende Satz ein später Einschub ist oder den Verfassern Sokrates
und Dionysios zukommt; wir würden jedenfalls nichts vermissen,
wenn der Text mit ουτος ό λίθος — δρασιν εχει . . . weiter ginge.
Der Neronianus erklärt sich aus Primus V 409 (37, 64), der
υακτοριΤων wird aus dem ύακινθίίων, einer Art des Berylls Plinius
V 415 (37,77), entstanden sein, für denTactorius weiß ich keine
Parallelstelle.
Weitergehende Übereinstimmung zwischen unserem Bruchstück
und dem Evaxbuch finden sich nur noch beim Achat (Abel p. 177
nebst Fußnote); im übrigen zeichnen sich die Diagnosen der von
Sokrates und Dionysios angeführten Steine eben dadurch aus,
daß sie fast sämtlich Gravierung fordern. Ich stelle die Vorschriften
und was sonst für die vorliegende Arbeit von Bedeutung ist, im
folgenden zusammen:
Hyakinthos: γλύφεται εν τούτψ τώ λίθψ τώ καθαρώ ΤΤο-
σειδών εχων δελφΐνα τώ δε£ιώ πόδι και τρίαιναν τή δε£ια χειρί. Der
Stein hat dieselbe Kraft wie der Smaragd und schützt auch See-
fahrer gegen Schiffbruch; vgl. die tempestates des Evax.
Spanios: Dieser wirkt auch ά'νευ γλυφής φορούμενος große
Dinge; keiner besitzt diesen Stein außer dem Perserkönig, weshalb
er auch mächtig wurde und stolzer als alle anderen. Der Stein
gleicht einem reinen Lychnites, er ist purpurfarben und glänzend
wie die Sonne (ήλιόφεγγος).
Ghalkedonios: ουτος έπιχαραχθεις 'Αθήναν τελείαν κρατούσαν
τή δεΗια χειρ! δρνεον τό λεγόμενον ερωδιόν, τή δέ ευωνύμω κατεχουσαν
κράνος, και φορούμενος μετά τό τελεσθήναι τον φορουντα ποιήσει
περιγίνεσθαι πάντων εχθρών και αντιπάλων κτλ. Man prüft den
Stein auf seine Echtheit, indem man ihn mit einem weichen Stoffe