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Otto Immisch:
άμφί τον Ευδοξον, was der Papyrus bestätigt. Nach demselben
Proclus, zu Rp. II 220, 21 Kr., folgte Aristoteles dabei τοΐς περί
Κάλλί,ππον άστρονόμοις. Wir können auch noch Aristarch den
Samier hinzufügen (Hippolyt, ref. 4, 8 p. 41, 11 ff. Wendla.nd
vgl. mit Archimedes ebd. p. 42, 8ff., wodurch sich der Zweifel Bolls
a. a. 0. 2567, 54 behebt). Nicht anders ferner Chrysipp, bei Arius
466, 10, auch Cicero, wo er nicht posidonischen Stoizismus bietet,
de nat. deor. 2, 52f. Weiter ist zu nennen die rhodische Planeten-
inschrift aus etwa 100 v. Chr. JGXII 1, 913 (vgl. Hultsch RE 2,
1851, 29 ff.) und aus späterer, mit unserem. Autor vergleichbarer
Literatur π. κόσμου 392 a 23 ff. und 399 a 6 ff. und Tim. Locr. 96Dff.
(dieser, wie es scheint, auch mit der Folge Venus Merkur). — Der
älteste literarische Vertreter der anderen Anordnung, mit der
Sonne in der Mitte zwischen den drei „oberen“ und den drei
„unteren“ Planeten, also der sogenannten chaldäischen1 oder ägyp-
tischen2 Taxis, des Septizonium, ist für uns Archimedes περί
σφοαροποήας (II2 552ff. Heiberg; vgl. Proclus a. a. O. 62, 6
Diehl, von dem als Urheber πίνες ταις των μαθηματικών ύπο-
θέσεσι, χαίροντες angeführt werden). Als „pythagoreisch“, in-
sonderheit der Sphärenharmonie zugrunde liegend, galt auch
diese Anordnung: Plin. n. h. 2, 84; Censor. 13, 3; Theo Smyrn.
138, 11 Hiller; Favonius Somn. 18, 6 Holder und Chalcidius
Tim. 72Wr. Um 150 v. Chr. adoptierte sie die Astrologenbibel
des Petosiris-Nechepso (Plin. 2, 88), mit der zu erwartenden
Weiterwirkung in diesem Sonderbereich. Auch Posidonius ver-
tritt sie, wie Cicero im Gegensatz zu der oben genannten Stelle
im Somn. Scip. 17 zeigt; vgl. auch de div. 2, 91. In Ciceros Zeit
gehört auch das Lehrgedicht des Alexander von Ephesus (Theo
Smyrn. 138, 18 H„ wo er ό Αίτωλός, und Chalcidius 72Wr„ wo er
Milesius heißt; richtig Heracl. alleg. Hom. 12). Über andere, wie
Manilius 1, 811 f., vgl. Roll a. a. O. 2567ff. Diese zweite Anord-
nung scheint später die Vorherrschaft zu erlangen: sie ist Grund-
lage für die Planetenstunden und dadurch für die Planetenwoche,
ferner für die Versuche, die Planeteneinflüsse auf die mensch-
1 Macrob. Somn. 1, 19, 2 vgl. Cic. div. 2, 91, d. h. Panätius, nach Schme-
kel 230.
2 Dio Cassius 37, 19, 2; Macrobius nennt umgekehrt die platonische
ägyptisch. Über das tatsächlich Babylonische und Ägyptische Boll a. a. 0.
2561 ff.
Otto Immisch:
άμφί τον Ευδοξον, was der Papyrus bestätigt. Nach demselben
Proclus, zu Rp. II 220, 21 Kr., folgte Aristoteles dabei τοΐς περί
Κάλλί,ππον άστρονόμοις. Wir können auch noch Aristarch den
Samier hinzufügen (Hippolyt, ref. 4, 8 p. 41, 11 ff. Wendla.nd
vgl. mit Archimedes ebd. p. 42, 8ff., wodurch sich der Zweifel Bolls
a. a. 0. 2567, 54 behebt). Nicht anders ferner Chrysipp, bei Arius
466, 10, auch Cicero, wo er nicht posidonischen Stoizismus bietet,
de nat. deor. 2, 52f. Weiter ist zu nennen die rhodische Planeten-
inschrift aus etwa 100 v. Chr. JGXII 1, 913 (vgl. Hultsch RE 2,
1851, 29 ff.) und aus späterer, mit unserem. Autor vergleichbarer
Literatur π. κόσμου 392 a 23 ff. und 399 a 6 ff. und Tim. Locr. 96Dff.
(dieser, wie es scheint, auch mit der Folge Venus Merkur). — Der
älteste literarische Vertreter der anderen Anordnung, mit der
Sonne in der Mitte zwischen den drei „oberen“ und den drei
„unteren“ Planeten, also der sogenannten chaldäischen1 oder ägyp-
tischen2 Taxis, des Septizonium, ist für uns Archimedes περί
σφοαροποήας (II2 552ff. Heiberg; vgl. Proclus a. a. O. 62, 6
Diehl, von dem als Urheber πίνες ταις των μαθηματικών ύπο-
θέσεσι, χαίροντες angeführt werden). Als „pythagoreisch“, in-
sonderheit der Sphärenharmonie zugrunde liegend, galt auch
diese Anordnung: Plin. n. h. 2, 84; Censor. 13, 3; Theo Smyrn.
138, 11 Hiller; Favonius Somn. 18, 6 Holder und Chalcidius
Tim. 72Wr. Um 150 v. Chr. adoptierte sie die Astrologenbibel
des Petosiris-Nechepso (Plin. 2, 88), mit der zu erwartenden
Weiterwirkung in diesem Sonderbereich. Auch Posidonius ver-
tritt sie, wie Cicero im Gegensatz zu der oben genannten Stelle
im Somn. Scip. 17 zeigt; vgl. auch de div. 2, 91. In Ciceros Zeit
gehört auch das Lehrgedicht des Alexander von Ephesus (Theo
Smyrn. 138, 18 H„ wo er ό Αίτωλός, und Chalcidius 72Wr„ wo er
Milesius heißt; richtig Heracl. alleg. Hom. 12). Über andere, wie
Manilius 1, 811 f., vgl. Roll a. a. O. 2567ff. Diese zweite Anord-
nung scheint später die Vorherrschaft zu erlangen: sie ist Grund-
lage für die Planetenstunden und dadurch für die Planetenwoche,
ferner für die Versuche, die Planeteneinflüsse auf die mensch-
1 Macrob. Somn. 1, 19, 2 vgl. Cic. div. 2, 91, d. h. Panätius, nach Schme-
kel 230.
2 Dio Cassius 37, 19, 2; Macrobius nennt umgekehrt die platonische
ägyptisch. Über das tatsächlich Babylonische und Ägyptische Boll a. a. 0.
2561 ff.