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Gustav Ehrismann:
lehre des Marcianus Capella, De nuptiis Mercurii cum Philologia,
enthält unter den sieben Künsten auch die Rhetorica im Buch V
und gewährt überhaupt schon durch den stilistischen Ausdruck
Belehrung und Anregung für den künstlerischen Gebrauch der
Sprache. Isidor gibt in dem 2. Buch seiner Etymologien Buch II,
1—21 einen Abriß über die klassische Rhetorik und Buch I, Kap. 35
u. 36 eine Zusammenstellung der Schemata und Tropen, Beda
handelt vom Redeschmuck in seinem Buche De Schematis et
tropis sacrae scripturae, Migne 90, 175 — 186, Alcuin lehrt seinen
Herrn und Schüler Karl den Großen die Rhetorik nach Giceros
De inventione in seinem Dialogus de rhetorica et virtutibus (Migne
101, 919—950), Hrabanus Maurus überträgt im Anschluß an
Augustinus in seinem Lehrbuch für Geistliche, De clericorum
institutione lib. III Kap. 19 u. 28—37 (Migne 107, 396f. 406—415),
die weltliche Rhetorik auf die kirchliche Unterweisung. Für den
Schulunterricht schrieb Notker seine Rhetorik (De arte rheto-
rica, Piper II, 623—688), dazu bearbeitete er den Kommentar des
Remigius von Autun zum Marcianus Capella (speziell die Stilistik,
Kap. 38—59). Walther von Speyer (gest. 1031) bringt in seiner
Schilderung eines klösterlichen Lehrgangs im ersten Teil seiner
Christophoruslegende unter den sieben Künsten auch die Rhetorik
(W. PIarster, Waltheri Spirensis Vita et Passio S. Christophori
Martyris, Progr. Speier 1878, V. 91 ff., bes. 137 ff.). In seinem
Compendium „Eruditio didascalica“ behandelt Hugo von S. Victor
die Septen artes (lib. II u. III, Migne 176, 751—778), darunter
auch die Rhetorik; ein ganz kurzer Auszug De modo dicendi et
meditandi geht unter dem Namen des Hugo Parisiensis (Migne
ebda. S. 877—880). In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
verfaßte ein Idirsauer Mönch eine kurze Literaturgeschichte der
Auctores, d. i. der für den Unterricht empfohlenen klassischen
und christlich-lateinischen Schriftsteller, mit unzulänglichen Be-
merkungen über Poetik und Stilistik (Conradi Hirsaugiensis Dia-
logus super auctores sive Didascalon ed. G. Schepss, Würzburg
1889). In seinem Anticlaudianus läßt Alanus de Insulis (Lille, um
1190) die Rhetorica in stark geblümten Versen auftreten (Migne
210, 511—514; Heinrich von Neustadt hat den Inhalt des Ab-
schnittes in „Gottes Zukunft“ auf wenige Zeilen zusammen-
gezogen, Singer 833—844). Er auch hat mit seiner Summa de
arte prädicatoria (Migne 210, 111 — 198) ein verbreitetes homi-
letisches Hilfsmittel geschaffen. Stilblümig in schwülstigen Versen,
Gustav Ehrismann:
lehre des Marcianus Capella, De nuptiis Mercurii cum Philologia,
enthält unter den sieben Künsten auch die Rhetorica im Buch V
und gewährt überhaupt schon durch den stilistischen Ausdruck
Belehrung und Anregung für den künstlerischen Gebrauch der
Sprache. Isidor gibt in dem 2. Buch seiner Etymologien Buch II,
1—21 einen Abriß über die klassische Rhetorik und Buch I, Kap. 35
u. 36 eine Zusammenstellung der Schemata und Tropen, Beda
handelt vom Redeschmuck in seinem Buche De Schematis et
tropis sacrae scripturae, Migne 90, 175 — 186, Alcuin lehrt seinen
Herrn und Schüler Karl den Großen die Rhetorik nach Giceros
De inventione in seinem Dialogus de rhetorica et virtutibus (Migne
101, 919—950), Hrabanus Maurus überträgt im Anschluß an
Augustinus in seinem Lehrbuch für Geistliche, De clericorum
institutione lib. III Kap. 19 u. 28—37 (Migne 107, 396f. 406—415),
die weltliche Rhetorik auf die kirchliche Unterweisung. Für den
Schulunterricht schrieb Notker seine Rhetorik (De arte rheto-
rica, Piper II, 623—688), dazu bearbeitete er den Kommentar des
Remigius von Autun zum Marcianus Capella (speziell die Stilistik,
Kap. 38—59). Walther von Speyer (gest. 1031) bringt in seiner
Schilderung eines klösterlichen Lehrgangs im ersten Teil seiner
Christophoruslegende unter den sieben Künsten auch die Rhetorik
(W. PIarster, Waltheri Spirensis Vita et Passio S. Christophori
Martyris, Progr. Speier 1878, V. 91 ff., bes. 137 ff.). In seinem
Compendium „Eruditio didascalica“ behandelt Hugo von S. Victor
die Septen artes (lib. II u. III, Migne 176, 751—778), darunter
auch die Rhetorik; ein ganz kurzer Auszug De modo dicendi et
meditandi geht unter dem Namen des Hugo Parisiensis (Migne
ebda. S. 877—880). In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
verfaßte ein Idirsauer Mönch eine kurze Literaturgeschichte der
Auctores, d. i. der für den Unterricht empfohlenen klassischen
und christlich-lateinischen Schriftsteller, mit unzulänglichen Be-
merkungen über Poetik und Stilistik (Conradi Hirsaugiensis Dia-
logus super auctores sive Didascalon ed. G. Schepss, Würzburg
1889). In seinem Anticlaudianus läßt Alanus de Insulis (Lille, um
1190) die Rhetorica in stark geblümten Versen auftreten (Migne
210, 511—514; Heinrich von Neustadt hat den Inhalt des Ab-
schnittes in „Gottes Zukunft“ auf wenige Zeilen zusammen-
gezogen, Singer 833—844). Er auch hat mit seiner Summa de
arte prädicatoria (Migne 210, 111 — 198) ein verbreitetes homi-
letisches Hilfsmittel geschaffen. Stilblümig in schwülstigen Versen,