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Gustav Ehrismann:
erweisen mit Darbringung eines Preisgedichtes1, dagegen vor
denen, die Lob verdienen, soll man den Ruhm eines Helden dar-
legen 12923 — 12929. Den wohlwollenden Hörern (oder Lesern)
will ich den hohen Ruhm des weisen Helden erzählen 12930 — 12940.
— II. 12941 — 12964 Grundgedanke des Werkes: Ruhm,
Wertschätzung der Welt (der welle pris, werdekeit 12941. 45; vgl.
Prolog zum Buch I, 41 ff.) und Zweck der Dichtkunst, objek-
tiv, für den Leser berechnet: die versittlichende Kraft der Kunst.
Der nach der Welt Strebende soll an den dargestellten Helden
lernen 12948, sie sollen ihm Vorbilder sein, er kann sich an ihnen
bessern 12957 (vgl. 13007f.), Juden, Christen, Heiden, die rein die
von Gott gesetzte Ordnung bewahrten und doch den Preis der
Welt errangen 12941 — 12960. Das Werk des Dichters in Hinsicht
auf den sittlichen Zweck der Dichtkunst 12961—12964. — III.
Quellen des Werkes 12965—13050, nach denen der Dichter viel
gesucht hat 12965 — 13050. — IV. 13051—13064 Übergang zu
der Erzählung: Versicherung der Wahrheit, nach der er lange
gesucht hat.
Dem fünften Buch2 ist kein allgemeiner Prolog beigegeben
15635 ff., aber der Schluß leitet mit der Kennzeichnung von Alexan-
ders Laufbahn als der stseten sselde über zum folgenden, dem
6. Buche (Junk, S. 455f.).
Prolog zum sechsten Buch3 20573—20688. — I. 20573
bis 20606 Grundbedingung der Kunst: die sselde, ihr Zweck
(subjektiv, für den Dichter): die Gunst der Welt, ihr Ursprung:
Gott; Bedingung für den Dichter: mit Vernunft muß er die soelde
(die Hilfe der sselde, ir rät) anwenden, um den Preis der Welt zu
erlangen; wer die sselde nicht hat, dem nützt auch der gute Wille
nichts 20600, 20606. — II. 20607—20640 das Wesen der
sselde. Sselde und ere sind unbeständig (das gläserne Glück 20621
bis 20631); trotzdem soll man um sselde werben (Zitat unter Frei-
danks Namen 20632—20640; vgl. W. Grimm, Freidank 1. Ausg.,
1 Die wortspielerische Stelle läßt verschiedene Auslegungen zu; obige
scheint mir die Meinung des Dichters am ehesten zu treffen: lop bern bezieht
sich auf das Publikum, mit lobe auf den Ruhm des Helden. Indessen kann
auch schon lop die Ruhmestaten des Helden meinen: vor die Unhöfischen
soll man nicht den Ruhm eines Helden rühmend (mit lobe) bringen. ,,Der
Ruhm des Helden“ entspricht den Versen 12935—12940.
2 Junk S. 450.
3 Junk S. 450ff.
Gustav Ehrismann:
erweisen mit Darbringung eines Preisgedichtes1, dagegen vor
denen, die Lob verdienen, soll man den Ruhm eines Helden dar-
legen 12923 — 12929. Den wohlwollenden Hörern (oder Lesern)
will ich den hohen Ruhm des weisen Helden erzählen 12930 — 12940.
— II. 12941 — 12964 Grundgedanke des Werkes: Ruhm,
Wertschätzung der Welt (der welle pris, werdekeit 12941. 45; vgl.
Prolog zum Buch I, 41 ff.) und Zweck der Dichtkunst, objek-
tiv, für den Leser berechnet: die versittlichende Kraft der Kunst.
Der nach der Welt Strebende soll an den dargestellten Helden
lernen 12948, sie sollen ihm Vorbilder sein, er kann sich an ihnen
bessern 12957 (vgl. 13007f.), Juden, Christen, Heiden, die rein die
von Gott gesetzte Ordnung bewahrten und doch den Preis der
Welt errangen 12941 — 12960. Das Werk des Dichters in Hinsicht
auf den sittlichen Zweck der Dichtkunst 12961—12964. — III.
Quellen des Werkes 12965—13050, nach denen der Dichter viel
gesucht hat 12965 — 13050. — IV. 13051—13064 Übergang zu
der Erzählung: Versicherung der Wahrheit, nach der er lange
gesucht hat.
Dem fünften Buch2 ist kein allgemeiner Prolog beigegeben
15635 ff., aber der Schluß leitet mit der Kennzeichnung von Alexan-
ders Laufbahn als der stseten sselde über zum folgenden, dem
6. Buche (Junk, S. 455f.).
Prolog zum sechsten Buch3 20573—20688. — I. 20573
bis 20606 Grundbedingung der Kunst: die sselde, ihr Zweck
(subjektiv, für den Dichter): die Gunst der Welt, ihr Ursprung:
Gott; Bedingung für den Dichter: mit Vernunft muß er die soelde
(die Hilfe der sselde, ir rät) anwenden, um den Preis der Welt zu
erlangen; wer die sselde nicht hat, dem nützt auch der gute Wille
nichts 20600, 20606. — II. 20607—20640 das Wesen der
sselde. Sselde und ere sind unbeständig (das gläserne Glück 20621
bis 20631); trotzdem soll man um sselde werben (Zitat unter Frei-
danks Namen 20632—20640; vgl. W. Grimm, Freidank 1. Ausg.,
1 Die wortspielerische Stelle läßt verschiedene Auslegungen zu; obige
scheint mir die Meinung des Dichters am ehesten zu treffen: lop bern bezieht
sich auf das Publikum, mit lobe auf den Ruhm des Helden. Indessen kann
auch schon lop die Ruhmestaten des Helden meinen: vor die Unhöfischen
soll man nicht den Ruhm eines Helden rühmend (mit lobe) bringen. ,,Der
Ruhm des Helden“ entspricht den Versen 12935—12940.
2 Junk S. 450.
3 Junk S. 450ff.