12
0. Lenel und J. Partsch:
daß der Auszug hier nicht über die lex Iulia caducaria, sondern
über alexandrinisches Recht referiert1, da die folgenden c. 5 — 7
sich auf letzteres beziehen.
8.
Έάν "Ρωμαϊκή δια[[κ]]θήκη προςκαίηται οτι £δσα δέ έάν
διατά[ξ]ω κατά πινακίδας Έλληνικάς κύρια έστω’ ού παραδεκ-
τέ α [έ]στίν, ού γάρ ε[ξ]εστιν "Ρωμαίω διαθήκην Ελληνικήν
γράψαι.
Lateinisch:
Plaec clausula Romano testamento adiecta «si quae
Graecis tabulis cavero, valeat» non recipitur. Romano
enim testamentum Graecum scribere non licet.
Fideikommisse konnten bekanntlich — Gar. 2, 281 — auch
in griechischer Sprache hinterlassen werden. Die hier erwähnte
Klausel darf daher nicht als Bestätigung eines künftigen griechischen
Kodizills aufgefaßt werden, — als solche würde sie Geltung
haben. Sie will vielmehr in griechischer Form und Sprache ge-
schriebene Tafeln zu einem Bestandteil des römischen Testaments
machen; wenigstens faßte sie die Quelle, aus der der Verfasser
schöpfte, so auf2, und wie Ulp.'D. 29, 7, 1 sagt:
Saepissime rescriptum et constitutum est eum, qui testa-
mentum facere opinatus est nec voluit quasi codicillos id
valere, videri nec codicillos fecisse.
Dazu paßt auch die Begründung, daß es den Römern nicht
erlaubt sei, ein griechisches Testament zu machen.
16.
'Όσα άπελευθέροις 'Ρωμαί[[οις]]ο:>ν διατάσσεται επί τω καί
εις έγγόνους αύτών έλθεΐν, έάν άποδειχθή τά έγγονα μηδέπω
γε[γο]νότα δτε ή διάταξις έγράφετο, έγλιπόντων των λαβόντων
άνα[λ]αμβάνεται.
1 Für diese Annahme spricht das άλλος im griechischen Text; nach
römischem Recht ist der Fiskus keineswegs heres legitimus. Auch προσκρείνεται
(adiudicatur), das auf ein vorgängiges gerichtliches Verfahren hinzudeuten
scheint, paßt nicht recht zu der römisch-rechtlichen Einziehung der bona
vacantia.
2 Ganz entsprechend wird in dem griechischen Testament Oxy. III, nr.
494, Z. 25 f. verfügt: δσα δ’ ά.ν ük'o τό έκδόσιμον της διαθήκης γράψω . . . ., και
α'ότσ. έστω κύρια ώς δ’είναι τη διαθήκη ένγεγραμμένα.
0. Lenel und J. Partsch:
daß der Auszug hier nicht über die lex Iulia caducaria, sondern
über alexandrinisches Recht referiert1, da die folgenden c. 5 — 7
sich auf letzteres beziehen.
8.
Έάν "Ρωμαϊκή δια[[κ]]θήκη προςκαίηται οτι £δσα δέ έάν
διατά[ξ]ω κατά πινακίδας Έλληνικάς κύρια έστω’ ού παραδεκ-
τέ α [έ]στίν, ού γάρ ε[ξ]εστιν "Ρωμαίω διαθήκην Ελληνικήν
γράψαι.
Lateinisch:
Plaec clausula Romano testamento adiecta «si quae
Graecis tabulis cavero, valeat» non recipitur. Romano
enim testamentum Graecum scribere non licet.
Fideikommisse konnten bekanntlich — Gar. 2, 281 — auch
in griechischer Sprache hinterlassen werden. Die hier erwähnte
Klausel darf daher nicht als Bestätigung eines künftigen griechischen
Kodizills aufgefaßt werden, — als solche würde sie Geltung
haben. Sie will vielmehr in griechischer Form und Sprache ge-
schriebene Tafeln zu einem Bestandteil des römischen Testaments
machen; wenigstens faßte sie die Quelle, aus der der Verfasser
schöpfte, so auf2, und wie Ulp.'D. 29, 7, 1 sagt:
Saepissime rescriptum et constitutum est eum, qui testa-
mentum facere opinatus est nec voluit quasi codicillos id
valere, videri nec codicillos fecisse.
Dazu paßt auch die Begründung, daß es den Römern nicht
erlaubt sei, ein griechisches Testament zu machen.
16.
'Όσα άπελευθέροις 'Ρωμαί[[οις]]ο:>ν διατάσσεται επί τω καί
εις έγγόνους αύτών έλθεΐν, έάν άποδειχθή τά έγγονα μηδέπω
γε[γο]νότα δτε ή διάταξις έγράφετο, έγλιπόντων των λαβόντων
άνα[λ]αμβάνεται.
1 Für diese Annahme spricht das άλλος im griechischen Text; nach
römischem Recht ist der Fiskus keineswegs heres legitimus. Auch προσκρείνεται
(adiudicatur), das auf ein vorgängiges gerichtliches Verfahren hinzudeuten
scheint, paßt nicht recht zu der römisch-rechtlichen Einziehung der bona
vacantia.
2 Ganz entsprechend wird in dem griechischen Testament Oxy. III, nr.
494, Z. 25 f. verfügt: δσα δ’ ά.ν ük'o τό έκδόσιμον της διαθήκης γράψω . . . ., και
α'ότσ. έστω κύρια ώς δ’είναι τη διαθήκη ένγεγραμμένα.