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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0007
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Zum sasanidischen Recht. III.

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Audi der MhD. 70. 12 f. besprochene Fall kann in Betracht
kommen ; es heißt hier :
DhM. 70. 12—13: 13 uerj no
Riefle joüi)^)^jo itooen ( no^ xvästah i apurnäyak i
patgriftalc ha pa bctxt savei 13 ciyön hac rätöhrmazd be nipist ö pit i
pät0xsäyihäli raset, d. i. Das Vermögen des adoptierten unmündigen
Kinds gelangt, wenn es mit Tod abgeht, wie aus Rätöhrmazd ange-
führt wird, an den hauptehelichen Vater.
Das soll wohl heißen: Das hinterlassene Vermögen des an-
genommenen Kinds geht an *den natürlichen Vater, sofern es in
dessen Hauptehe — mit der Hauptfrau — erzeugt ist. Adoptiveltern
haben kein Erbrecht gegenüber dem Adoptivkind, BGB. § 1759.
— Wegen derVerbindung hac . . . be nipist vgl. Bthl. zSR. 2. 47 f.1
1. ?uyp ^ ö to dät Tibi datum [sit]’: eine der beim Schen-
kungsvertrag üblichen stehenden Formeln (certa verba, s. dazu Btiil.
zSR. 2. 22 No. 4); vgl. MhD. 18. 6, 8, 9 f., 14, 19. 1, 3, 4, 5, usw.
Noch gewöhnlicher ist ^pen to xves ‘tibi proprium [sit]’, z. B. MhD.
17. 5, 18. 5, 66. 4, 6, 67. 1, 2, 68. 7, 10, 13, 15, usw., oder auch
ur £ tö xves e bavet ‘tibi proprium fuat’, z. B. MhD. 17. 7,
66. 9, a. 7. 14, 24. 16, 17, usw. MhD. 31. 6 f. steht fr ^ £ erio
'tfmeo *r £üoi paräc hac man en xvästalc tö xves e bavet, d. i. ‘weg
von mir soll diese [meine] Sache dein eigen werden’; vgl. dazu 30. 5,
31. 4f., a. 24. 17.2 * * Anstelle des Pron. der 2. Person steht selbstver-
ständlich unter andern Umständen eine anderweite Bezeichnung der
beschenkten Person ; so sfrnyp Q) ö pus dät ‘filio datum [sit]’ MhD.
62. 6; <£5)ieo ** ^en in?4 mihryön xves e bavet ‘Mihryöni proprium fuat’.
2. ^ {p cmdar än e ‘illo tempore, tum’ : die nämliche Ver-
bindung findet sich in unserem Text auch MhD. 53. 12, 54. 8, 10, 12,
14, 16, 17, 55. 1 (wo (p andar vergessen ist), 5, 6 (zweimal), 7, 86. 3,
1 Den dort angeführten Stellen sind noch hinzuzufügen MhD. 49. 14: hac
rätöhrmazd he und 69. 11: hac pusänveh i hurzätur farnbayän*) he.
2 Wo ebenfalls . . . £ OOO paräc hac {man, tö) . . . bezeugt ist. Ich glaube,
daß in out) zwei Wörter enthalten sind: freie (= ai. präc° 'nach vorn gewendet5)
und paräc (= ai. pclräc0 'abgewendet5). Das jAw. parqs, paräca wird allerdings
nicht mit out), sondern mit parön (AirWb. 860 m.) übersetzt.
*) So!, geschrieben °^ü, s. aber MhD. 16. 8, 72. 6, 100. 16.

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