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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0026
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Christian Bartholomae.

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Hauptehe (söd), die er als Zyänak (Zwischenehefrau) einem Me-
raJc (Zwischenehemann) zur Zwischenehe überlassen hat; s. dazu
Bthl. zSR. 1. 36 ff. Die Wahl des Geschenksgegenstands stellt der
Schenker dem MeraJc als dem Inhaber der itfaims Gewalt anheim.
Wenn aber dieser aus irgend welchem Grund mit der Schenkung
nicht einverstanden, wenn er yutkämak (s. S. 23, Z. 20 f.) gegen-
über der Verfügung ist, so soll die Zyänak des ihr zugedachten
Vorteils deswegen doch nicht verlustig gehen, da sie eben zu dem
Schenker in besonderen Beziehungen steht; es soll vielmehr der
Schenker gehalten sein, anstelle des versprochenen Gegenstands
dessen Wert an sie abzuführen.

Durch die S. 8 und 21 angeführten Stellen ist die Bedeutung
‘in jener Zeit, damals3 von^j £ {p andar än e, wie mir scheint,
vollkommen gesichert.1 2 Desgleichen bedeutet 2j £ $ pes liacäne
15 MhD. 106. 2 ‘vor jener Zeit’, mit folgendem ka ‘antequam3; vgl.:
MhD. 106. 1—4: J ^ 2 J 13^*^ tü! ipof J ^ 1
osr po>)^)2J ^ 4$ 3 wWe) 1 sniyp 12p) -p-’* ny )2jp
^pen !2jjj rer 1 4 j irv* J u apäk
an e guft ku xvästak i 2 pes hac än e ka xvatäy bandak fröxt an kas
20 0 bandak dät u xvatäy patirisn 3 apar ne padtäkenit estät hakar xva-
täy i pes patirisn padtäkenet xvatäy i 4 pes u hakar yuttar bandak
xves. D. i. Und wieder ein anderer [Satz] lautet: Die Sache, die vor
der Zeit als der Sklave von seinem Herrn verkauft wurde, irgend
ein anderer dem Sklaven geschenkt hat, ohne daß von dem Herrn
25 die Annahme offenkundig gemacht wurde: wenn der frühere Herr
[beim Verkauf] die Annahme offenkundig macht, so wird sie des
frühem Herrn, andernfalls des Sklaven Eigentum.
Wie ist aber das letzte Wort_j, hez. J zu erklären? Daß ich
es mit e umschrieben habe, bedarf kaum einer Rechtfertigung. ist
30 ja eigentlich das Zahlzeichen 1; aber gesprochen wird es e, ebenso
wie ■“>, das Zahlwort für ‘ein3, und »r3, das Pronomen ‘der3, jenes
aus ar. *ania°, dies aus *aiam (GIrPh. 1 a. 138) hervorgegangen. Aber
1 S. noch unten (Stverz.) zu MhD. 52. 12 f,
2 Hier mit dem kurzen Zeichen j geschrieben, ebenso wie MhD. ICO. 16;
vgl. die verschiedenen Schreibungen von an e 'ein anderer’, Btiil. MiranM. 2. 29 f.
3 Vgl. unten S. 27, Z. 24 f.
 
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