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Bartholomae, Christian [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 18. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37785#0056
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56

Christian Bärtholomae.

10

Ein beachtenswerter Satz über clie zeitweise Verschenkung
eines Sklaven steht
MhD. 69. 3—5: 2jitoor joikti ‘tm itooea -> ^ i
J -'OK’söJtoo-S’ nei mjj suitcoi" £ spiiyo iri'W <?kü <t ?ko _v "13
ii?)j 5 rerev juk/ u apäh an 1 nipist hu ha kunet hu-m en
ansahrik har 2 säl -re1 säl 6 mihrydn clät an ansalirih he pa
hamdätßtän i äh0nen enih äzät 5 kartan ne pät0xsäy. D. i. Und
wieder ein anderer [Satz] ist überliefert: Wenn er ausmacht:
‘Dieser mein Sklave soll alle 2 Jahre ein Jahr dem Mihryön ge-
schenkt sein3, so darf jener Sklave außer in beiderseitigem Ein-
verständnis nicht frei gemacht werden.
Am Anfang der Zeile 4 ist in der Hs. eine Lücke ; der Zu-
sammenhang verlangt m oder »ya e ‘ein’.

Weitere Fälle von Schenkungen auf Zeit finden sich MhD. 64.
15 15 — 17, s. oben S. 18 f.; 72. 6—16, s. WZKM. 27. 361; a. 23. 1—6,
s. zSR. 2. 20;2 u. a.
Wenn besonders hervorgehoben werden soll, daß eine Schen-
kung für nicht befristet, also für dauernd gelten soll, so geschieht
dies durch die Bezeichnung mit yävetänik ‘perpetuus3, fraskartik
20 ‘*resurrectionalis3, oder durch die Bemerkung, daß die Zuwendung
täh fraskart dät havet ‘bis zur Resurrektion gegeben gelte3. Vgl.
a) MhD. 19. 2—3: moo-*6 3 icüK na *50) £4^
tonKo w/ü -Hj-Hj-b“ dö äjytüw ^ ha goivet hu-m en xdn pa
mänisn 3 dästan 6 tö dät yävetänik pa xvesih dät havet. D. i. Wenn
25 er erklärt: ‘Dies mein Haus sei dir von mir geschenkt, um [darin]
zu wohnen, so gilt es für immer als Eigentum geschenkt3.

b) MhD. 62. 4—6: W 4^ 5 toniß? öny j) h
^)ö J ^ i^sovr 3)>ei £
.'. ton ko sm/v ha goivet hu-m täh 10 säl adäp goivet 5 hu-m pas

1 S. unten Z. 12 f.
2 Eine völlig entgegengesetzte Ausdeutung der gleichlautenden Schen-
kungsbestimmungen wie dort begegnet
MIiDa. 22. 11—23. 1: ^ ölO1 tOHKO "1*0 °)tO- h Vü)!)^
.'. i^ny "13 ?iiw er Hto-* h ka gowet ku-m tak retak pur-
näy havet adäp goivet ku-m täk retak apurnäy en xvästak 0 tö dät har 2 e
evenak. D. i. Wenn er erklärt: ‘Bis der Knabe volljährig wird’, oder erklärt:
‘Solang der Knabe minderjährig [ist], sei dir diese [meine] Sache von mir ge-
schenkt’, [so sind] beide [Verträge] gleichbedeutend.
3 S. unten S. 57, Z. 5.
 
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