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Christian Bartholomae:
'sohin sah ist TO fTPOIDTTON TOYTO . . . 0EOY IATTQPOY
BAXIAEQX BAXIAEDN. Die Sasaniden haben diesen Gebrauch
des Worts für 'Gott5 von den parthischen Königen über-
nommen, bei denen er sich schon um 0 unserer Zeitrechnung
5 aus Münzaufschriften nach weisen läßt, freilich nur aus grie-
chischen; s. übrigens § 6b, c.
6 b. Danach läßt sich hcij im gleichen Sinn auch im
Pahlavi der Bücher (MpB.) erwarten. Ich vermag es so für
13 Stellen nachzuweisen: DkM. 412. 11, 413. 9, 419. 21,
io 454. 5, 16, MhD. 100. 11, a. 37. 2, 38. 9, 39. 11, 14, 15.
voraussetzen würde, halte ich für die wenigst wahrscheinliche; s. dazu meine
Bemerkungen WZKM. 25. 247 f. (und auch Gauthiot GrSogd. 178). — Aus
einem alten * *xsäia\Hiapu\5ra(> 'Königssohn’ mußte lautgesetzlich * sähipuhr
hervorgehen, mit für -via- (vgl. WZKM. 29. 45, MSL. 20. 66, 74 und den
15 mpB. und mpT. Eigennamen narlmän gegenüber jAw. naire.mana, Air Wb.
1056); gegen das Alter einer solchen Zusammensetzung wird sich doch kaum
eine begründete Einwendung erheben lassen. Ist aber diese — oben eingesetzte
— Lesung des Worts richtig, so läßt sich das Verhältnis von sähipuhr zu SHPC
sahpuhr, wie die persische Version bietet, dem vergleichen von mpB. Jcänöär
20 'Schlachtfeld’ (bei den Pazandisten kärisär, mit ?!) — aus *käriia-cära-, eigent-
lich wohl 'Feld der Heere’, vgl. mpB. kärik 'Krieger’, np. kein, sowie np. sipälii
'Soldat’ und sipäh 'Heer’ — zu np. kärzcir.*) — Wurde aber endlich sähipuhr
gesprochen, so würde ich darin eine Zusammensetzung erkennen, die erfolgt
ist zu einer Zeit, als man für das alte *xsäia&iia- noch *sähi — nicht sah —
25 sprach, wegen dessen Entstehung ich auf Bthl. zEt&Wb. 29 Ko. verweise.**)
[Ich halte meine dortigen Bemerkungen aufrecht auch gegenüber den Aus-
.führungen von Lüders SBerlAW. 1913. 125 f., obwohl ich deren Gewicht
keineswegs verkenne.]
*) S. auch mpS. narsah (NRSH) — im Armenischen nerseh —
30 gegenüber jAw. nairyö.savha-. — Wieder anders ist das Verhältnis von
mpB. pasemär und pasmär zu beurteilen; p. Bthl. zSR. 1. 21 No.
**) Ich benutze die ei’ste Gelegenheit, um auf einen Fehler auf-
merksam zu machen, den ich mir in dem letzten der dortigen Aufsätze
habe zuschulden kommen lassen. Ich habe bei Besprechung des mpB.
35 rn n dt 'er rauft’ übersehen, daß im JPers. rüdem 'ausraufen’, rünä 'aus-
raufend’, uhw., im SBal. runag 'Korn schneiden, ernten’ bezeugt ist;
s. GIrPh. 1 b. 126, Geiger EtBal. 89. Also ist das mpB. Wort rünet zu
lesen, wie dort in § 7 steht, und nicht röwet. Damit entfallen die aus der
Lesung röwet gezogenen Folgerungen. Gleichwohl dürfte die Annahme
io einer ursprachlichen Verbalwurzel 'raufen’ mit den festen Bestandteilen
r, u und lab. Verschlußlaut zu Recht bestehen, und zwar wegen der
msoghd. (msS.) Präsensformen röpam 1. Sg. und röpe 2. Sg., die zu
Luc. 19. 21 f. das griech. üep(£etv wiedergeben; der Wurzelauslaut war
somit pjb (mit dem bekannten Wechsel).
Christian Bartholomae:
'sohin sah ist TO fTPOIDTTON TOYTO . . . 0EOY IATTQPOY
BAXIAEQX BAXIAEDN. Die Sasaniden haben diesen Gebrauch
des Worts für 'Gott5 von den parthischen Königen über-
nommen, bei denen er sich schon um 0 unserer Zeitrechnung
5 aus Münzaufschriften nach weisen läßt, freilich nur aus grie-
chischen; s. übrigens § 6b, c.
6 b. Danach läßt sich hcij im gleichen Sinn auch im
Pahlavi der Bücher (MpB.) erwarten. Ich vermag es so für
13 Stellen nachzuweisen: DkM. 412. 11, 413. 9, 419. 21,
io 454. 5, 16, MhD. 100. 11, a. 37. 2, 38. 9, 39. 11, 14, 15.
voraussetzen würde, halte ich für die wenigst wahrscheinliche; s. dazu meine
Bemerkungen WZKM. 25. 247 f. (und auch Gauthiot GrSogd. 178). — Aus
einem alten * *xsäia\Hiapu\5ra(> 'Königssohn’ mußte lautgesetzlich * sähipuhr
hervorgehen, mit für -via- (vgl. WZKM. 29. 45, MSL. 20. 66, 74 und den
15 mpB. und mpT. Eigennamen narlmän gegenüber jAw. naire.mana, Air Wb.
1056); gegen das Alter einer solchen Zusammensetzung wird sich doch kaum
eine begründete Einwendung erheben lassen. Ist aber diese — oben eingesetzte
— Lesung des Worts richtig, so läßt sich das Verhältnis von sähipuhr zu SHPC
sahpuhr, wie die persische Version bietet, dem vergleichen von mpB. Jcänöär
20 'Schlachtfeld’ (bei den Pazandisten kärisär, mit ?!) — aus *käriia-cära-, eigent-
lich wohl 'Feld der Heere’, vgl. mpB. kärik 'Krieger’, np. kein, sowie np. sipälii
'Soldat’ und sipäh 'Heer’ — zu np. kärzcir.*) — Wurde aber endlich sähipuhr
gesprochen, so würde ich darin eine Zusammensetzung erkennen, die erfolgt
ist zu einer Zeit, als man für das alte *xsäia&iia- noch *sähi — nicht sah —
25 sprach, wegen dessen Entstehung ich auf Bthl. zEt&Wb. 29 Ko. verweise.**)
[Ich halte meine dortigen Bemerkungen aufrecht auch gegenüber den Aus-
.führungen von Lüders SBerlAW. 1913. 125 f., obwohl ich deren Gewicht
keineswegs verkenne.]
*) S. auch mpS. narsah (NRSH) — im Armenischen nerseh —
30 gegenüber jAw. nairyö.savha-. — Wieder anders ist das Verhältnis von
mpB. pasemär und pasmär zu beurteilen; p. Bthl. zSR. 1. 21 No.
**) Ich benutze die ei’ste Gelegenheit, um auf einen Fehler auf-
merksam zu machen, den ich mir in dem letzten der dortigen Aufsätze
habe zuschulden kommen lassen. Ich habe bei Besprechung des mpB.
35 rn n dt 'er rauft’ übersehen, daß im JPers. rüdem 'ausraufen’, rünä 'aus-
raufend’, uhw., im SBal. runag 'Korn schneiden, ernten’ bezeugt ist;
s. GIrPh. 1 b. 126, Geiger EtBal. 89. Also ist das mpB. Wort rünet zu
lesen, wie dort in § 7 steht, und nicht röwet. Damit entfallen die aus der
Lesung röwet gezogenen Folgerungen. Gleichwohl dürfte die Annahme
io einer ursprachlichen Verbalwurzel 'raufen’ mit den festen Bestandteilen
r, u und lab. Verschlußlaut zu Recht bestehen, und zwar wegen der
msoghd. (msS.) Präsensformen röpam 1. Sg. und röpe 2. Sg., die zu
Luc. 19. 21 f. das griech. üep(£etv wiedergeben; der Wurzelauslaut war
somit pjb (mit dem bekannten Wechsel).