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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 2. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37769#0016
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16

Christian Bartholomae:

sie XVD’Y xvaday (mpT.), bzw. xvadae oder xudäi (pazand), bzw.
xudäi (parsi) schreiben, mit d, bzw. b (s. § 9 No. 3), bieten sie in
jener Wortgruppe t; so mpT. PT’YD, s. oben, paz. patayilml Bd.
82. 12 f. (s. WZKM, 25. 397 f.), patäydsnd (PazT. 247. 19, 249. ö),
parsi patäyisn (SWienAW. 1871. 814. 21).

13. Nunmehr aber komme ich zurück auf die § 4 angedeutete
Möglichkeit — oder Notwendigkeit —, daß doch in einem Stück
von Meillets Erklärung der Wörter mpB. xvatay und ms. xvatav
abgegangen werden muß. Im Awesta ist Yt. 10. 48 (= 14. 63)
das Adjektiv paiti.tavah- 'widerstandskräftig, -fähig’ bezeugt; dem
stehen im Mirau. in gleicher Bedeutung *pattäu und *pattäi gegen-
über, § 12. In den vedischen Texten ist an einer Reihe von Stellen
(s. PW.) das Adjektiv svätavas- 'selbstark’ überliefert. Nach
obigem Muster wären als miran. Gegenstücke dazu *xuattni und
*xuatäi zu erwarten. Die Wörter sind nun tatsächlich belegt.
Sollte zwischen ihnen und dem ai. svätavas- der sprachgeschicht-
liche Zusammenhang, so wie er dort besteht, durchaus zu leugnen
sein? Freilich, svätavas- ist vedisch, nicht awestisch wie pai-
ti.tavah-. Allein daß uns dieses Adjektiv bewahrt geblieben ist, kann
doch auch nur für zufällig gelten; denn was wir vom Awesta noch
besitzen, das ist ja nur ein recht kleines Bruchstück einer sehr
großen Literatur. Eine Entscheidung darüber, ob *xuatäy, X *xy,atai
neu geschaffen oder umgewertet worden ist, würde dann zu treffen
sein, wenn wir sicher wüßten, wann im Süd westiranischen (Persi-
schen) die Umsetzung des inlautenden t zwischen Sonanten in b
zum Abschluß gekommen ist (s. dazu § 9). War das bereits in
der Anfangszeit des römischen Kaiserreichs der Fall, so läßt sich das
persische xvabay (mit b) nur erklären, wenn das Gebilde von früher
her vorhanden war, so daß sich die neue Bedeutung auf das alte
Wort* übertragen konnte. Ein in jener Zeit neugeschaffenes nord-
westpersisches (parthisches) xvatay dagegen würde als Lehn-
wort, das nach dem Abschluß jenes Lautübergangs ins Persische
übernommen wurde, sein t nicht verändert haben; vgl. Hübcsii-
mann PSt. 188 unter c).
18 a. Neben *pattäi und *pnttäu kennt das Mittellranische auch
ein gleichbedeutendes *pattük, s.'S. 15 No. 2. Gab es dementsprechend
auch ein miran. *xucitülc neben *xuatäi und *xuatäu? Dann wäre der
Ding geschlossen. In der Tat verzeichnet Jamasp-Asana in seinem
PahlDict. 1875 ein Wort an t n k, das er khüdülc liest und bestimmt
 
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