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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 2. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 3 — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37769#0047
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. III.

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xvatay hier anders zu fassen, als es in § 36 für das manichäische
xvacläy in ähnlicher Verbindung geschehen ist. Freilich kann man
wegen mihr ('Sonne’), mäh ('Mond’) und spihr ('Himmel’) xvatay auf
die ms. Verbindung xrer ('Sonne’) wat verweisen, JAs. 1012 a.
167, 7, bei Gauthiot 'le dieu soleil’. Aber man beachte, daß
im Ms. icaj ebenso wie anderwärts xvatäy, xvacläy als Ehrentitel ver-
wendet wird; s. § 6c.
41 a. Es sei dabei bemerkt, daß auch in der neu-
persisch^oroasG'ischen Literatur (GIrPh. 2. 122f.) der
Gebrauch von xuday, wenn alleinstehend, im Sinn von Gott
nichts weniger denn häufig ist. In dem oben erwähnten Text
(Sd.) fiudet sich nur noch ein Beleg dafür, 1. 1: dm.. .
hi xuday bi-xalh firistäd in-ast hi Bartust ävurdci ast die
gute Religion, die Gott der Menschheit gesendet, d. i. die
Zartust gebracht hat’. West a. 0. 257 bietet auch hier cthe
Lord’.
42. Eine Ausnahmestellung nimmt xvatäy ein im unmittel-
baren Anschluß an den Namen des höchsten Gotts, in
der Verbindung öhrmazd xvatay oder auch öhrmazd i xvatay, und
hier, glaube ich, werden wir allerdings mit 'Gott’ zu übersetzen
haben. Die Verbindung ist sehr häufig. Ich verzeichne dafür
aus solchen Texten, in denen sie mehrfach bezeugt ist, folgende
Stellen: Ilandarz i Ilusrav1), PahlT. 57. 6, 8; Mäh i Fravartini),
PahlT. 104. 17 (= 105. 13), 105. 2 (= 14), 106. 12, 17 f.; Stäye-
nitanh i Sur Äfrm3), PahlT. 155. 8, 156. 3; Mx.4) oft, s. AVest
MxGloss. 104, 165; GAb.5) 2. 8, 7. 12, 9. 8; DkM.6) (allein aus
dem sechsten Buch) 475. 8, 476. 20 (so!, s. DkS.), 479. 8, 493. 18,
499. 16, 502. 9, 12, 514. 21, 534. 1, 536. 1, 543. 6, 573. 21; GrBd.7)
34. 9, 162. 15, 179. 1; PahlRivDd.8) 11. 11 f, 12. 1, 20. 11, 23.
12, 29. 6; ferner im Eigennamen öhrmazd xvataydat (eigentlich
'vom Gott Öhrmazd gegeben’) MhD.9) 100. 9, 10.lü)
9 Vgl. West GIrPh. 2. 112 § 72. . — 2) Ebd. 111 § 68.
3) Ebd. 114 § 82. — 4) Ebd. 107 § 55.
9 Ebd. 109 § 61. — 6) Ebd. 91 ff., § 34 ff.
7) Ebd. 98 ff. § 42 ff. — 8) Ebd. 104 § 47. — 9) Eod. 116 § 96.
10) Der späterhin häufige npers, Name xudäydäd ist wohl daraus gekürzt.
Aus dem Mitteipersischen (mpB.) kann ich ihn nur in MhD. nachweisen,
xvatäydät, MhD. 78. 3, 13, 100. 9, 12. [Eine weitere NamensVariante ist
öhrmazddät, womit jAw. aihurabäta- übersetzt wird, AirWb. 293 f.]

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