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Ranke, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 4. Abhandlung): Das altaegyptische Schlangenspiel — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37771#0007
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Das altägyptische Schlangenspiel.

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A Berlin 13868; Ausführliches Verzeichnis S. 40. — Weißer Kalk-
stein, größter Durchm. 30 cm. Herkunft unbekannt (Abb.4).
B Oxford, Ashmolean Museum; Petrie and Quibell, Naqäda
and Balläs pl. 43. — Weißer Kalkstein, Durchm. ca 10 cm.
Aus Balias* 1 (Abb. 5).
G London, University College; Petrie, Amulets pl. 47. — Kalk-
stein. Durchm.ca33,3cm. Herkunft: ,,prähistorisch“2(Abb.6).
D Kairo, Ägypt. Museum; Petrie und Quibell, ebenda p. 42.
— Grüne Fayence, Maße nicht angegeben (aber größer als B).
Herkunft ?
Die Spielbretter A, B und C3 haben mit den beiden Darstel-
lungen aus Saqqära gemeinsam die Form einer kreisrunden Scheibe
mit der Innenzeichnung einer in mehreren — teils rechts- teils
linksläufigen — Spiralwindungen zusammengeringelten Schlange,
deren Kopf das innere, deren Schwanzspitze das äußere Ende der
Spirale bildet. Sie alle zeigen auch den Leib der Schlange durch
vertiefte, dem Mittelpunkt des Brettes zustrebende Querstreifen
in zahlreiche Felder geteilt — es hat den Anschein als solle die
Schlange zerstückelt dargestellt werden4. Während aber bei B
neben der Schwanzspitze der Schlange ein viereckiger Zapfen aus
der Kreisfläche herausspringt, der eine Durchbohrung aufweist,
zeigt A links, G rechts von der Schwanzspitze einen nicht genauer
definierbaren aber sorgsam ausgearbeiteten Tierkopf, indem, bezw.
hinter dem sich ebenfalls eine Durchbohrung befindet5. Es fehlt

ist (nach S. 739, mit Korrektur eines offenbaren Versehens) 20,3 cm. — —
Eine Art kleinen Schlangenbrettes (Abb. 8) aus Lapis lazuli (Dm. ca. 5,2 cm),
das sich im University College in London befindet, veröffentlicht Petrie in
seinen ‘Amulets’ (pl. XII, 96e und p. 25). Es zeigt eine vierfach (linksläufig) zu-
sammengeringelte Schlange in derselben Anordnung wie die wirklichen Spiel-
bretter, aber ohne Querstreifen, und eine Durchbohrung in der zweiten Spiral-
windung. Es stammt nach Petrie ebenfalls aus der Frühzeit („prehistoric“).
1 Es wurde ‘on the mouth of a pot’ gefunden, vgl. Naqäda and Balläs,
p. 42.
2 Natürlich kein Amulett! — Den Hinweis auf Petrie, Amulets sowie
auf die S. 6 Anm. 3 zitierten Fouilles d’Alydos 1897/98, die mir beide
in Heidelberg nicht zugänglich sind, verdanke ich G. Möller.
3 Über D fehlen genauere Angaben.
4 Man denkt unwillkürlich an die Darstellungen der von zahlreichen
Messern durchschnittene Apophisschlange, z. B. Sethosgrab (Mem. Miss. II)
IV, pl. 43
5 Eine neben dem Kopf der Schlange bei A erkennbare Vogel( ?)figur
fehlt bei B und C.
 
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