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Künßberg, Eberhard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1920, 7. Abhandlung): Rechtsbrauch und Kinderspiel: Untersuchungen zur deutschen Rechtsgeschichte und Volkskunde — Heidelberg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.37774#0035
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Rechtsbrauch und Kinderspiel.

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läge mit Heranziehung aller psychologischen und pädagogischen
Literatur und der Quellen wünschenswert. Da würden die rechts-
philosophischen Fragen nach dem Anfang und der Entwicklung
des Rechtsgedankens in der Kinderseele ihre Antwort finden,
Fragen nach der Entwickelung von den zarten Keimfäden unklarer
Vorstellungen bis zum scharf entwickelten Rechtsgefühl, bis zum
Empfinden von Recht und Llnrecht usw. Wie steht es um Selbst-
erhaltungstrieb, Selbstverteidigungstrieb, Rechtsvorsteilungen der
Kinder, Rechtsverhältnisse unter Kindern, gesatztes und Gewohn-
heitsrecht, Rechtssatzung, Privatrecht, Strafrecht usw. ?
Nicht zum wenigsten Vorteile hätte die Rechtsgeschichte von
solchen Untersuchungen. Freilich dürfte man dabei nicht völlig
neue Ergebnisse oder Entdeckungen erwarten, wohl aber wertvolle
Bestätigungen von bereits Bekanntem1 und zwar von einer ganz
neuen Seite, noch dazu meist mit Beweismaterial, das jederzeit
nachgeprüft werden kann, da die Kinderspiele ja um uns leben und
weiter überliefert werden. Eine besondere Schwierigkeit sind die
argen Entstellungen und Veränderungen, denen die Spiele im
Ursprung einiger Kinderspiele ZRhWestfVk. 13 (1916), 160ff. G. Schläger,
Einige Grundfragen der Kinderspielforschung, ZYk. 27 (1917), 106ff. 19ff.
Rochholz, Alemannisches Kinderleben und Kinderspiele aus der Schweiz,
Leipzig 1857. F. M. Böhme, Deutsches Kinderleben und Kinderspiel, Leipzig
1897. Zingerle, Das deutsche Kinderspiel im Mittelalter2, 1873. Bolte,
Zeugnisse zur Geschichte unserer Kinderspiele, ZVk. 19 (1909), 381 ff. Rausch,
Die Spiele der Jugend aus Fischarts Gargantua, cap. 25. Jb. f. Gesch.,
Sprache und Literatur Els.-Lothr. 24 (1908), 53ff. Handelmann, Volks- und
Kinderspiele aus Schleswig-Holstein2, 1873. Böhm, Antike Kinderspiele;
Ztschr. f. Gesch. d. Erziehung und des Unterrichts 6 (19161, 143ff. H. Boesch,
Kinderleben in der deutschen Vergangenheit, Leipzig 1900 (Monographien zur
deutschen Kulturgeschichte, hrg. G. Steinhausen, Bd. 5). Schumann,
Lübecker Spiel- und Rätselbuch, 1905. Triebnigg, Kinderspiel in der schwä-
bischen Türkei, ZVk. 26 (1916). J. Drost, ITet nederlandsch Kinderspel voor
de 17e eeuw. Diss. 1914. Leider war mir das achtbändige Werk von A. de
Cock und J. Teirlinck über viamische Kinderspiele (1902—08) nicht zu-
gänglich.
Vgl. ferner Caro, Kinderspiele und Kinderreime vom Niederrhein.
Jahrb. f: niederd. Sprachforschung 32 (1906), 55ff. Woeste, Kinderspiele
in Südwestfalen, ebd. 3 (1877), 103ff. Gomme, Traditional games of England,
Scotland and Ireland, 2 Bde., 1894—98. Dünger, Kinderlieder und Kinder-
spiele aus dem Vogtlande2, 1894. Frischbier, Preußische Volksreime und
Kinderspiele, 1867. Graebisch, Kinderspiele aus der Grafschaft Glatz,
MittSchlesVk. 15 (1913), 275.
Heller, Kinderlieder und Spiele aus Hallstatt, ZÖVk. 20, 49f.
1 Singer, ZVk. 13 (1903), 179.
 
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