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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0019
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Die Verl talformen des abhängigen Salzes im Xubischen.

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Ich behandle im folg, die vier Hauptdialekte des Nilnub. ge-
meinsam. Die Abweichungen zwischen den beiden Gruppen des
FM und KD sind so wenig einschneidend, daß getrennte Behand-
lung meist nur zwecklose Wiederholung sein würde.
Ganz im groben lassen sich bei Subj. und Inff. drei Ge-
brauchsweisen unterscheiden, je nachdem, ob sie eine nähere Be-
stimmung zu einem evtl, zu ergänzenden Nomen sind (Attributsatz,
im Deutschen in der Form des Relativsatzes), oder ob sie eine
nähere Bestimmung zum Verbum geben (Objekts- und Adverbial-
sätze, deutsch durch Konjunktionen), oder ob sie endlich im Ver-
bal- oder Nominalsatz als Subjekt oder im Nominalsatz auch als
Prädikatsnomen fungieren (Subjektssatz, das andere fehlt deutsch).
Die beiden ersten Gebrauchsweisen sind bereits mm, s. darüber
p. 50ff.; das Fehlen der letzten im Mn. kann Zufall sein.
1. Subj. und Inff. als Bestimmung des Nomens.
Der Subj. in allen vier Dialekten, und im FM noch tög'e und
töffsm, steht in Attributsätzen, mit Ausnahme solcher, in denen
das Subjekt des Subjunktivs mit dem Beziehungswort identisch
ist (Typus: 'der Mann, der kommt’; in solchen Fällen steht das
Part.). Der Subj. usw. ersetzt also gewissermaßen ein Adjektiv
und wird teilweise, jedoch nicht vollständig, wie ein solches be-
handelt. Er kann, im Unterschied vom Adj., nicht nur hinter,
sondern auch vor seinem Beziehungswort stehen. Sind von ihm
irgendwelche Worte abhängig, stehen sie vor ihm. also evtl, zwi-
schen Beziehungswort und Subj. (bez. Inf.). Erfordert das gram-
matische Verhältnis, in dem das Beziehungswort in seinem Satze
steht, eine Postpos., so steht diese am letzten Glied des Komplexes,
also je nachdem am Beziehungswort oder am Subj. bez. Inf. Für
das FM gilt dann noch weiter, daß dann, wenn das Beziehungs-
wort in seinem Satz Subjekt und demnach ohne Postpos. ist, der
nachstehende Subj. oder Inf. meist die Endung -i annimmt. Das
ist der Rest der alten Nominativendung mn. -ü. Oft ist das Be-
ziehungswort zu ergänzen ('das, was ich sage’). Beispiele sind,
zunächst nur für die Stellung nach dem Beziehungswort: FM,
Rein. p. 257, 9: löget ü'i üb'btin'i'ru wer'a «die Sprache, die wir
sprechen, ist eine»; Rein. p. 234-, 11: simslm güU'altös'san’gä döl’a
«den Sesam, den sie gesät hatten, auflesend»; Alm. § 85: gur
a/in .... gan'a’tis’sin'i mas'a menn’on «das Land, das ich ....
verkaufte, war schön»; Rein. p. 294, 2: buru a/in mundo näl'c'i
 
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