Metadaten

Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0026
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
22

Hans Abel:

Das muß aber dazu führen, daß die genetivische Verknüpfung
nicht mehr als notwendig empfunden wird, und im Einzelfall läßt
sich nicht sagen, ob der Sprechende nicht wirklich nur ä'we'ran
ivatti'gi sagen wollte.
Die verschiedenen Temporalausdrücke nun sind: FM -la als',
-la'ton seit,', -aharra nachdem', -bat'ta 'nachdem', -kel'la 'als', wagt-
i'ga zur Zeit als'. Dabei ist noch zu erwähnen, daß -la nach -n
zu -na assimiliert wird. Das so entstandene tog'sm'na wird nun
öfters, und zwar auch von Moh. in seinem Ms., zu tög'sm'a ver-
einfacht; das aber steht in seiner Bedeutung «als er schlug» einem
vb. conj. nahe. Manchmal sieht es nun so aus, als ob das wirk-
lich als ein vb. conj. prt. empfunden würde, so wenn Alm. § 86
(p. 136) nas'sf-'na und nal'os'a nebeneinander als Varianten gibt.
K -bokon 'bis' (nur mit dem Prs., auch wo es präteritale Bedeu-
tung hat: Sch. N. T. 1003, 52: teb'os'sun än'nä or nog'in bokon «wir
warteten, bis unser König vorbei war»), -do seit' (Alm. hat dafür
■de), -do'ton 'seit , -gad 'als', -godon sobald als', -kel'lo 'als’, 'sobald ,
agälrir nachdem', ahar'ro nachdem’, miss'e'n'gi 'solange als , malt
ra'r 'nachdem', otncol'lo ehe', watti’gi 'wenn', dazu Ausdrücke wie
ugü'gi am Tage, an ... .' u. dgl. D -bokon bis' (auch mit dem
Prt., so Alm. Erz. 5, p. 182: pasa tü'sin'bokon «bis der Pascha kam»),
-do 'als', -do'ton 'seit', -gal 'während, als’, bat'ted, bcid'er u. dgl.
nachdem’, wekit'ti als', harre'r 'während’, ogol'lo 'ehe'.
Es genügt, wenn ich für diese häufigen Sätze auf Rein.
§§ 437 ff., Alm. §§ 88 ff., 134 ff. verweise.
d) Kausalsätze. Wieder alle Formen außer tog'i'nan belegt.
Als Postpositionen dienen FM -logo, selten sibal'la, K hauptsächlich
-gad (nur mit Prs., vgl. Sch. N. T. 951, 3) und -ged (nur mit Prt.,
ibd.), daneben -do (Sch. N. T. 3, 34: iklte bü'n'do .... gennic'-
takki'tve «da es so ist, begnügt euch . . . .») und -goro (eigtl. final,
s. II f., doch W. T. 21, 107: er an'nai oggü'sin'nä goro ai'gon en'nai
atta'.sim «weil du es mir gebracht hast, bringe ich es auch dir»),
D das einheitliche -ged (mit Prs. und Prt.), einmal (Rein. § 448)
auch mag'sin karam'ir «weil er gestohlen hatte». Wie -goro in dem
angeführten Beispiel genetivisch verknüpft ist, so auch FM sibal'la
als ursprünglicher Nominalausdruck; natürlich gilt wieder das be-
reits Ausgeführte über das Schwinden des Gen.-Formans nach -n.
Doch vgl. L. Mc. VI, 31: ädem'i'rl di'i .... kag'g'innan'nam sibal'ln
«weil viele Leute gekommen waren». Beachtenswert ist im K die
Verbindung von -gad bez. -ged mit mint 'denn', wodurch schein-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften