Die Verbalformen des abhängigen Satzes im Nubischen.
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tä'kö'ran’gon JBetlehem'i'r mcire'gi mer'san wekit'ti «und Naerni kam
mit Ruth, und sie kamen nach Bethlehem zur Zeit, wo man die
Durra schneidet». Es handelt sich stets dabei um Formen des-
Prs. oder des Prs. mit -ko-, das ja im D den Ind. Prt. ersetzt hat.
Da aber die präsentischen Endungen in Ind. und Subj. gleich sind,
läßt sich nicht sagen, welcher Modus hier gemeint ist. Oben p. 3
war schon davon gesprochen, daß das /rö-Prs. vielleicht auch sub-
junktivisch verwendet wird. Die neg. Form ag'men'gön spricht für
Subj. Jedenfalls aber fehlen sichere Subj.-Formen -j- -gon. Die
Frage bleibt also unentschieden, und ebenso bleibt unentschieden,
ob ein unflektiertes dg'in'gon existiert.
In den beiden anderen Dialekten trennen sich hier F und M
scharf. F wird dabei repräsentiert von meinen Texten aus Ermenne
(Erz. und Erm. T.), von Rein., dessen Hauptgewährsmann gleich-
falls aus Ermenne stammt (wenn Rein, öfter vor Einzelsätze in
der Gramm, ein FM setzt, ist das leidige Gewohnheit), endlich
Roch.'sehe Texte aus Anibe, Ibrim, Afia, Andän. Zunächst haben
wir, scheinbar K genau entsprechend, Sätze wie Roch. p. 92, 11:
in id dg wig'in'gon droh we sukk'on «während dieser Mann schrie,
kam ein Beduine herab»; Erz. 40: irn'ad'ag'i'nan'gon'i .... murt'e
ndhnalvon «während sie warteten, .... wieherte das Pferd»; Rein.
p. 234, 24: fal'a'fi'g i'nan'gon'i baüh'i unn'i'g'on «nachdem sie auf-
gegangen waren, brachten die Melonen Frucht». Derartiges ist ziem-
lich häufig, doch nur mit der 3. sg. oder pl., d. h. den beiden
Formen, die Ind. und Subj. gleich haben. Mit anderen Personen
kenne ich das einzige Rein. p. 246, 1: ai'gon ag'rrgön .... dros'on
«während ich wartete, starb . . . .». Hier möchte man einen Subj.
sehen. Aber denkbar wäre auch ein Ind. mit 'Hilfsvokaß
Denn dagegen, daß im F -gön mit dem Subj. verbunden wird,
spricht der weitere Befund. Noch häufiger nämlich als mit dem
Prs. wird -gon im F mit dem Prt. verbunden. Teilweise handelt
es sich da um den Typus Rein. p. 182, 19: gü'on. gwon'gon . . . .
käP’g'i'san «er ging. Und als er gegangen war, kamen ......
Wir hatten den gleichen Typus im D gefunden, nur ist es für
das F klar, daß gü'on nur Ind. sein kann. Und ebenso finden wir
nun den Ind. Prt. in Sätzen wie z. B. Roch. p. 90, 8: dis fög'a
sukk'on'gon nadd'a fü'os'on «indem das Blut hervorströmte, stürzte
er nieder». Das Prt. wird also hier neben dem Prs. verwendet
und zwar zweifellos der Ind. Prt. Danach kann man schließen,
daß auch in dem an sich doppeldeutigen Prs. das F einen Ind.
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tä'kö'ran’gon JBetlehem'i'r mcire'gi mer'san wekit'ti «und Naerni kam
mit Ruth, und sie kamen nach Bethlehem zur Zeit, wo man die
Durra schneidet». Es handelt sich stets dabei um Formen des-
Prs. oder des Prs. mit -ko-, das ja im D den Ind. Prt. ersetzt hat.
Da aber die präsentischen Endungen in Ind. und Subj. gleich sind,
läßt sich nicht sagen, welcher Modus hier gemeint ist. Oben p. 3
war schon davon gesprochen, daß das /rö-Prs. vielleicht auch sub-
junktivisch verwendet wird. Die neg. Form ag'men'gön spricht für
Subj. Jedenfalls aber fehlen sichere Subj.-Formen -j- -gon. Die
Frage bleibt also unentschieden, und ebenso bleibt unentschieden,
ob ein unflektiertes dg'in'gon existiert.
In den beiden anderen Dialekten trennen sich hier F und M
scharf. F wird dabei repräsentiert von meinen Texten aus Ermenne
(Erz. und Erm. T.), von Rein., dessen Hauptgewährsmann gleich-
falls aus Ermenne stammt (wenn Rein, öfter vor Einzelsätze in
der Gramm, ein FM setzt, ist das leidige Gewohnheit), endlich
Roch.'sehe Texte aus Anibe, Ibrim, Afia, Andän. Zunächst haben
wir, scheinbar K genau entsprechend, Sätze wie Roch. p. 92, 11:
in id dg wig'in'gon droh we sukk'on «während dieser Mann schrie,
kam ein Beduine herab»; Erz. 40: irn'ad'ag'i'nan'gon'i .... murt'e
ndhnalvon «während sie warteten, .... wieherte das Pferd»; Rein.
p. 234, 24: fal'a'fi'g i'nan'gon'i baüh'i unn'i'g'on «nachdem sie auf-
gegangen waren, brachten die Melonen Frucht». Derartiges ist ziem-
lich häufig, doch nur mit der 3. sg. oder pl., d. h. den beiden
Formen, die Ind. und Subj. gleich haben. Mit anderen Personen
kenne ich das einzige Rein. p. 246, 1: ai'gon ag'rrgön .... dros'on
«während ich wartete, starb . . . .». Hier möchte man einen Subj.
sehen. Aber denkbar wäre auch ein Ind. mit 'Hilfsvokaß
Denn dagegen, daß im F -gön mit dem Subj. verbunden wird,
spricht der weitere Befund. Noch häufiger nämlich als mit dem
Prs. wird -gon im F mit dem Prt. verbunden. Teilweise handelt
es sich da um den Typus Rein. p. 182, 19: gü'on. gwon'gon . . . .
käP’g'i'san «er ging. Und als er gegangen war, kamen ......
Wir hatten den gleichen Typus im D gefunden, nur ist es für
das F klar, daß gü'on nur Ind. sein kann. Und ebenso finden wir
nun den Ind. Prt. in Sätzen wie z. B. Roch. p. 90, 8: dis fög'a
sukk'on'gon nadd'a fü'os'on «indem das Blut hervorströmte, stürzte
er nieder». Das Prt. wird also hier neben dem Prs. verwendet
und zwar zweifellos der Ind. Prt. Danach kann man schließen,
daß auch in dem an sich doppeldeutigen Prs. das F einen Ind.