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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0030
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Hans Abel :

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geben will. Dafür spricht dann weiter noch, daß in F das Sub-
jekt eines Subjunktivs sehr häufig im Gen. steht (ich komme dar-
auf später im Zusammenhang), daß aber bei der so zahlreichen
Verbindung dieser finiten Verbalformen mit -gon nie ein genetivi-
‘sches Subjekt erscheint. Im Prt. haben wir mit -gön verbunden
außer der 3. sg. noch die, in Ind. und Subj. gleiche 3. ph, z. B.
Erz. 131: ög'r'ek'kak 'V'i'san'goni sultdn'i ig'ä'tir'ön «nachdem sie
gerufen hatten, sprach der Sultan», und viermal die 1. sg. Diese
wie beim Prs. scheinbar in der Subj.-Form, so Ilein. p. 244, 13:
m'gon gws gu'si'gön tg'a'den'on «und ich ging. Als ich gegangen
war, sagte er mir». Auch hier wird, vom heutigen Sprachgefühl
aus betrachtet, der 'Hilfsvokal' -i- vorliegen; ob das etwa alter
Rest, hängt davon ab, ob man den Zustand des F oder des K
als ursprünglich ansieht, darüber u. p. 55. Umgekehrt fehlt nun
die Verbindung sicherer Subj.-Formen mit -gön. Wenn es Roch,
p. 104, 2 heißt: in id tarin tog'sin'gon nög'in ger’ra gab'a meng'in
«er hält sich hinter dem Haus des Mannes, den er geschlagen
hatte», so haben wir relativisches tög sln, und der ganze Komplex
ist durch -gon und' an das Vorhergehende geknüpft. Im Sinne
des K kenne ich einzig Erm. T. II, 223: sai fngän'we'ka kulli'jom'ga
üg'awa’dm'k 'i'sin'gon eli aio'a'den’g'a‘kum"mun «während er mir sonst
täglich eine Tasse Tee macht, hat er das heute nicht getan».
Selbst wenn man das nicht unter die bei Abdu, dem Gewährs-
mann dieses Satzes, gelegentlich vorkommenden Kenusismen rech-
net, steht der eine Beleg der Fülle von -on'gön gegenüber so
vereinzelt, daß er nur als einmalige Entgleisung betrachtet wer-
den könnte.
Neben der Verbindung einer finiten Verbalform mit -gon
steht nun. noch häufiger, die des vb. conj. auf -a. Einen Be-
deutungsunterschied vermag ich nicht zu erkennen. Und als weitere
syntaktisch gleiche Verbindung schließt sich tog'in'tan an, das un-
flektiert für alle Personen erscheint (Rein. § 276; Leps. p. 162).
Es steht fast nur im Prs., auch neben einem Prt.; für tög'on'tan
kenne ich nur vier Stellen aus F und M. Vermutlich ist diese
Bildung, die KD und Mn. fehlt, jung; darauf kann ich hier aber
nicht eingehen.
Endlich ist noch die unklare, aber irgendwie hierhergehörige
Bildung zu erwähnen, die ich aus folgenden drei Stellen kenne.
Erm. T. II, 324: sukar da'mun'angön .... ek'kir «da es keinen
Zucker (mehr) gibt, so bringe . . . .»; Erm. T. II, 25: (der Zauberer
 
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