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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0032
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28

Hans Abel:

Subj. nicht ganz selten ohne jede Postposition zur Angabe einer
beliebigen Abhängigkeit. Vgl. Rein. p. 198, 8: narr'äng'o'mün'in
. . . . nl'bs'i'nan «ehe es bitter wird, trinken sie es»; Heinitz,
Phonogr. Sprachaufnahmen p. 42 = Meinhof, Z. K. S. IX, 243:
ai .... trkTl'tbn fä'Si w%d'ä gö'kum'mun «ich bin, seit ich von der
Heimat wegging, nicht zurückgekommen»; Erm. T. II, 142: sige'n
nög’ka aiv'a fa'son'nun hals'ös'is «ich stelle das Sige-Brett her, da-
mit wir spielen, und bin (jetzt damit) fertig»; Erm. T. I, Ph. II, 12:
ai äg'mün'M äi'un'ni'g hällis'an «während ich nicht da bin, erlöst
euch»; Erm. T. II, 210, 3: tak'ka dumm’e’si71 hiss'rwe'ka ucl'ek'-
kum‘mun «als er ihn packte, gab er keinen Laut von sich» u. a.
Es können nur Formen in Frage kommen, die Ind. und Subj.
trennen; denn auch beim Ind. hat das Nub. scheinbar eine solche
Abhängigkeit ohne jede äußere Bezeichnung (vgl. L. p. 197), wo
eben gar keine Unterordnung, sondern Parataxe vorliegt. In K
kenne ich so nur Sch. N. T. 723: elöngu tigros dig'an'kö'n ir’i . . . .
iVsüg'uddu’run «heute sind es fünf Tage, seit ihr .... herab-
schafftet». Vielleicht auch Zettersteen, Monde oriental 1909, 244
(Rm. VIII, 3): serica’n dogo'r gasi e’sin arti .... isin'sum «da es
unter dem Gesetz unmöglich war, sandte Gott . . . .»; der F-Text
von Moh. hat einen selbständigen Satz: ces war unmöglich, (also)
sandte'. Oder es ist ähnlich, wie Sch. N. T. 791, 9 Anm. will, ein
Anakoluth anzunehmen: «was unmöglich war, (ist geschehen);
Gott sandte . . . .». Dieser Gebrauch scheint also K sehr selten
zu sein; doch mag das zum Teil darauf beruhen, daß der gebil-
dete Sam., von dem ja die große Masse der publizierten K-Texte
herrührt, solche Unklarheiten vermeidet.
Anhang: Das unterordnende -i- in FM.
Das FM hat nun noch eine weitere Ausdrucksmöglichkeit für
die verschiedenen Adverbialsätze entwickelt. Sie besteht in der
Anfügung eines -i an die finite Verbalform, jedoch an die des Ind.;
ich nenne das unterordnendes -i- . Den Ausgangspunkt dieses
-i- sehe ich allerdings beim Subj., und zwar wohl in erster Linie
bei dem oben p. 15 besprochenen -i in Relativsätzen als Rest der
alten Nominativendung -il.1 Weiter mag nach dem Verlust des
um. in der 1. sg. ind. auslautenden -e man bei dem Nebeneinander

1 Dafür spricht besonders auch ein häufiges Auftreten nach tog'e, wo es
auf andere Weise nicht zu erklären ist.
 
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