Metadaten

Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0035
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die Verbalformen des abhängigen Satzes im Kubischen.

31

Zeiten und Völker, die derartige Perioden schlangen lieben, doch
wohl nur in wesentlich literarischer Kunstprosa. Und ich ver-
zichte auch auf Einzelsätze bei Rein., die vielleicht ursprünglich
in einem von Rein, dann nicht mitgeteilten Zusammenhang standen.
Doch selbst dann bleiben noch Sätze wie Roch. p. 100, 8: tak'k&n
cju aman’ga kugg'ed’a lävon'i icl’en’gon kirri'g ek' ’k' 'a'kir’on «er badete,
und die Frau brachte ihm die Sachen», wo -on’i und -on durch
-gon — gön als einander beigeordnet gekennzeichnet sind. Oder
Rein. p. 187, 13: dn'ni midd'us'a'fvn't, In’nrgon midd'ös'a’fl'nä?
«meins ist voll; ist auch deines voll?»; Roch. p. 89, 1: fe gu’rö'i
kag in nor'rog «wir wollen zum Plerrn des Esels gehen», wo beide-
mal die Rede mit dem angeführten Satz schließt.
111. Subj. und Inff. als Subjekt oder Prädikatsnomen.
Drei Möglichkeiten sind denkbar: der Subj.-Satz dient als
Subjekt eines finiten Verbums (deutsch: Subjektssätze), er ist Sub-
jekt eines Nominalsatzes, und er ist Prädikat eines solchen. Alle
drei Gebrauchsweisen haben sich wohl wie die in TI behandelten
aus dem relativischen Subj. entwickelt, und zwar spät; denn rich-
tig ausgebildet sind sie nur FAT; KD zeigt nur Ansätze, Mn. fehlt.
Und auch FM sind sie selten.
a) Subjekt eines finiten Verbums. Für einen wirklichen Sub-
jektssatz im Subj. kenne ich nur Erm. T. II, 211 : eli kab'se da'mwi
fägir'ra'ton «daß ich heute seit dem Morgen gegessen habe, gibt
es nicht» = «ich habe seit dem Morgen nicht gegessen». Die Inff.
auf -nan und -e sind häufiger, vgl. Rein. p. 273, 7 (ähnl. ibd. 8. 10):
tdVlog käb'ak'ka käb'i'nan dä'mun «bei ihm ist nicht das Brot-Essen»
= «er hat kein Brot zu essen»; Erm. T. II, 79: lism'in'aij'e muru-
stdn'na eg'gü'nän'i «man muß, sprachen sie, ihn zum Irrenhaus
bringen»; Erm. T. I, Jh. XIII, 14: wn'doro ökk'in ur'm .... galan'a'-
ük''k'‘ei'i «euch liegt ob, daß ihr .... waschen sollt». K hat
nur Stellen, wo der Subj. Relativum zu einem unbestimmten Be-
ziehungswort ist, so Sch. N. T. 1005, 31: man esei'Vr aiv'sun ir'gi
br gurre girsun «was wir an jenen Orten taten, würde euch freuen»;
Sch. N. T. 1012, 6: gigir'sin wer da'nur um «es ist nichts, das ich
gehört hätte» u. dgl.
b) Subjekt eines Nominalsatzes. Auch dies wieder nur FM
wirklich vorhanden. Als Kopula dient vielfach -Mn. Vgl. Alm.
p. 140, Note 1: cd in'essid'dan'Hm (für -dan'lin vor b-) ban'i'si
«daß ich sprach, war mit deiner. Schwester»; Rein. p. 215, 15::
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften