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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0047
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Die Verbalformen des abhängigen Satzes im Nubischen.

St. XIII, 5: ergo'lgu'lo ki'en pau'u «bis er zu (?) denen, die ihm
folgen, kommt»; dann mit wohl sicherer Ergänzung Lect. 108, 6
(Jh. XVII, 12): teci'clal [a'n] du’e'[n tjauk'lo «als ich mit ihnen
zusammen war»; Men. XVI, 4: te'n än'en ukr'a missan'no «an allen
Tagen, wo sie leben»; Lect. 105,8 (Hebr. V, 6): isguä uel'lö pes'en
kel'l[o] «wie er an einer anderen Stelle sagt»; Lect. 108, 5 = 110, 1
(Jh. XVII, 11, 22): yer‘in‘%1 du'koannoä en'na uer'en'en kel'lo «damit
sie eins seien, wie wir eins sind»; Lect. 104, 10 (Em. XI, 28):
rawen [kejgagrä de ukk'a'e'gu'e'lö .... «nach dem Evangelium
(eigtl.; dem, was ich [? wir, ihr ?] predige) sind sie Feinde», wo-
bei besonders das parallele nasti'n kegagrä «nach der Wahl» zu
beachten ist, wo der Form auf -en der Gen. eines Subst. entspricht;
dann wohl irgendwie hierher das zerstörte Lect. 114, 15 (Mt. II, 10):
utngi'ka nal'en /".... .] «als sie den Stern sahen»; St. IV, 3: (er
offenbarte) di'o'l'gu'na nai'erren guri'ka «den Grund, weswegen die
Toten auferstehen». Vielleicht nur Schreibfehler ist St. XXXVI, 4:
isk[it'il]'dö‘ion [ta'n] aii'en (lies an’in ?) gem[-]ei'gu'k'on d[igi]t'r'ä'-
tre'so «und auf Erden vermehre die Jahre, die er lebt (seines
Lebens ?)». Graff. 4, 2: an'na an'en ukur'rö «am Tage, wo ich
lebe» (laß mich nicht ....). Man sieht, die Form erinnert stark
an den 'Inf.5 tög’e des heutigen FM; darüber u. p. 53f.
Ich schließe zunächst noch die Belege an für -en'ia 'um zu',
das (zufällig?) nur für die 3. sg. belegt ist. Men. X, 7 = X, 2:
tor'a ki'sna höre’k’ it'n'iä «er trat ein, um das Abendmahl zu neh-
men»; Men. IV, 4: (sie fand ein Boot) hisse .... -la'gil tt'en'ia
«um zur. Kirche .... zu schaffen»; Lect. 104, 5 (Rin. XI, 26):
k[imj'ma Siön'iä lzetal aul'e'l gipi[r]t'en’i[ä] «aus Zion wird der
Erlöser kommen, um abzuwenden»; Lect. 105, 5 (Hebr. V, 5);
areinereös'an'a nolz'it'n’iä men'ona «er war nicht, um als Hoher-
priester zu verklären». Daneben kommt aber auch -in'ia vor. St.

X, 4 ff.: kid'd're .... pill 'i'gr'ä tlg'g'in'iä . . . tidr’a tig'g'in'ia
«ich werde kommen, um .... zu offenbaren und .... zu tidr-
machen»; Kan. XXVII, 11: (Satan zog ein in sein Herz) amadl'-
g'ara'sin sol'a dumm'a tig'g'in'ia «damit er ... . verriete (?)». Es

muß dahingestellt bleiben, ob diese -en'ia und -in'ia unmittelbar
identisch sind; tig'g- assimiliert allerdings auch sonst das folgende
-e- zu -i-. Dann wäre auch in dieser Verwendung -en als infinit
erwiesen, ia ist die Form der Postpos. -la hinter m-, n-, r- (nach
letzterem auch wegen des -r-Ausganges aller anderen Personal-
pronomina auf ai 'ich’ übertragen); ob das mit dem in -en'ia zu-
 
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