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Abel, Hans; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1921, 5. Abhandlung): Die Verbalformen des abhängigen Satzes (Subjunktiv und Infinitive) im Nubischen — Heidelberg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.37795#0049
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Die Verbalformen des abhängigen Satzes im Nubischen.

ist: «wenn ich gebäre, will ich Christin werden». Sieht man in
dem ersten en das Verb sein’, so erwartet man vorher ein Nomen.
Faßt man jedoch unn're seiner Form nach als Verb, so daß eine
(allerdings sonst nicht belegte und auch im heutigen Nub. fehlende)
umschriebene Form herauskäme, etwa ich bin, indem ich gebäre’
oder 'es ist, daß ich gebäre’, so würde man wohl den Subj. er-
warten. Der lautet aber in der 1. sg. unn’ri. Man könnte auch
zur Not an den Plural denken, der an der vorliegenden Stelle zwar
unwahrscheinlich, aber nicht sinnlos wäre; die 1. pl. subj. lautet
ja in der Tat vielleicht unn're, doch wäre das jedenfalls gekünstelt.
Endlich die Form auf -in. St. II, 10 ff.: au'tak'ona .... e’n
an’g na saiten'gu’n gadd'll'dö äk’in .... nong'in «es geschah, daß
unser Heiland sich auf dem Ölberg aufhielt und .... stand»;
Kan. XXVII, 12: ir'on klsse'l mor'i'min'in pat"tarne «geh nicht heraus,
solange die Kirche nicht entlassen ist»; Kan. XXVIII. 5: nal'i'-
g'im'me .... klsse'l gall'i'minin kip'ran «ich werde (?) sehen, wie
sie essen, während die Kirche nicht offen ist»; Kan. XXX, 14:
ter’u ln kore'n trapiss’il'do pi'n pes'l'l'gu'l «diejenigen, die sprechen,
während dies Abendmahl auf dem Altar ist»; Kan. XXX, 10:
Itudaiös'ri angi'ka stauros'il'do oll'in ginid'o'l'gu'ka kol’a’tr'a'sln «es
gleicht den Juden, die den Heiland, als er am Kreuze hing, ver-
spotteten»; Men. X, 15: ml'sna .... dok'a kl'n «er sah, wie er ... .
reitend kam»; Men. IX, 14: ciuk'k'on .... ken'öos'sana kyriäke'n
ukur in'in'non «sie landeten das Schiff. . . ., indem (? da ?) Sonn-
tag wTar»; Men. VIII, 7: man kump'u'ka .... pi'in nal'en «als er
sah, wie jenes Ei ... . sich befand»; Lect. 100, 11 (Mt. I, 25):
(er erkannte sie nicht) ta'n n[a .... ujnn'ln .... ök'en pau'ka
«bis sie den Sohn, den sie gebar, .... nannte»; hierher wohl auch
die Eponvmenangaben in Sale 3 ff.: (Jahr 4) . . . . urwa in'in «als
X König war» usw. (im ganzen sechsmal). Unklar ist das zwei-
malige in'in Men. XVI, 1 ff.: (er taufte sie [pl.]) tkar'i'gr'a'ion chri-
stianos'a kel'kin'nan In'in du'ar'i'sana .... hiss'u Mena klsse'na'ion
deger in'in du'är'i'sana te’n darpne'ka klsse'gllle kak'a gogok'l'l. Der
Sinn ist zweifellos: so blieben sie Christen und mit der Kirche
des hl. Menas irgendwie verbunden'. Aber das genaue Verständ-
nis hängt an dem kel'kin'nan und deger. Ersteres kommt noch
einmal vor Kan. XXI, 5: U'u uel ta'n ail'lo kel'kin'nan'en .... «ein
Mann, der in seinem Herzen kelkinnan macht»; eine Bedeutung
'sich bekehren' würde beidemal passen, deger ist nur hier belegt;
Or. sieht darin etwa 'servant' und übersetzt den zweiten Teil «they
 
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