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Hans Abel :
man xtt'tt christ'ianosi'gun Uetfgu'l pes'ran ulgr'a «jene Frau hörte,
wie di Qilew der Christen sprechen»; Kan. XX, 16: proskol kisseVlo
ken'g'ran'gu’ka kisse'n tuniHo kap’i'g'ra’a «er wird (?) die Opfer,
die man in der Kirche aufträgt, in dem tuni der Kirche essen»;
Kan. XXVIII, 5: nal'i'g'im’me di'e'gu'ka .... kip'ran «ich werde
(?) viele sehen, wie sie .... essen *; Kan. XXVIII, 10: nukU'ka
eklre'ran'Yiegun «weil sie den nukit eMr-machen»; Kan. XXXI, 15:
vla'lo iereös'u .... med'e'ran'gul'lo ak’i'd'do «wehe über den Priester,
der sitzt unter denen, die sie mcri-machen»; Lect. 103, 4 (Mt. V, 18):
(jimm'tl'gu'na au'tak'e'ran pauyska «bis alles gemacht werde»; Lect.
107. 14 (Jh. XVII, 9): (ich frage nicht wegen der Welt) \:n ai'ka
den'gi’sin'[gju'n’gfuriä .... e]Vn'en'e'ran'nogu[n lenkö] «sondern
derentwegen, die du mir gabst, damit sie dein seien». Wenn es
dann St. III, 8 heißt: myster'u Ir'a pes'min’nan'ka u'ka pilli'gir'ä den'-
g'i’snä «er enthüllte uns ein Geheimnis, das man nicht aussprechen
kann», so liegt da nicht etwa eine andere Endung -nan- vor, son-
dern -ran ist an das vorhergehende -n- assimiliert, wie heute FM
men'ne aus *men‘re «bin ich?» usw. Von derartigen Formen der
3. pl. der Kopula men und des Neg., die dem Ind. nach Verlust
von dessen ursprünglich auslautendem -a (mn. -nana) gleich waren,
wird dann im heutigen FM der vollständige Verlust des alten Subj.-
Formans -ran ausgegangen sein. Im DK hat die Entwicklung
umgekehrt zu einem Sieg des Subj.-Formans geführt; es ist inter-
essant, zu beobachten, wie beiden Dialektgruppen der Keim zur
Ausgleichung gewissermaßen im Blute liegt, sich aber gegensätz-
lich entfaltet. Wohl unter gegenseitiger syntaktischer Beeinflussung.
Der Bindevokal im Ind. und Subj.
Die Tabelle auf p. 35 f. zeigt im Mn. als einen Unterschied
zwischen Ind. und Subj. die Qualität des Bindevokals, dort -i-,
hier -e-. Das heutige Nub. zeigt durchaus -i-; wo einmal -e- vor
einem Subj.-Formans vorkommt, steht das auf gleicher Stufe, wie
wenn z. B. Roch, ziemlich häufig tg a'ter'on u. ä. schreibt, und
beruht mehr auf Unmöglichkeit, bei dem kurzen, halb gemurmel-
ten Vokal eine Qualität überhaupt festzulegen. Nur in einem Falle
sieht es aus, als ob sich das alte -e- noch gehalten habe: in den
Formen Rein. p. 294, 8 ff. Rein, gibt über die Provenienz seiner
«Gespräche» nur an: von verschiedenen anderen Berberinern; es
hat den Anschein, als ob diese Formen, die auch in der durch-
gehenden Erhaltung des ursprünglich nominativisehen eine ge-
Hans Abel :
man xtt'tt christ'ianosi'gun Uetfgu'l pes'ran ulgr'a «jene Frau hörte,
wie di Qilew der Christen sprechen»; Kan. XX, 16: proskol kisseVlo
ken'g'ran'gu’ka kisse'n tuniHo kap’i'g'ra’a «er wird (?) die Opfer,
die man in der Kirche aufträgt, in dem tuni der Kirche essen»;
Kan. XXVIII, 5: nal'i'g'im’me di'e'gu'ka .... kip'ran «ich werde
(?) viele sehen, wie sie .... essen *; Kan. XXVIII, 10: nukU'ka
eklre'ran'Yiegun «weil sie den nukit eMr-machen»; Kan. XXXI, 15:
vla'lo iereös'u .... med'e'ran'gul'lo ak’i'd'do «wehe über den Priester,
der sitzt unter denen, die sie mcri-machen»; Lect. 103, 4 (Mt. V, 18):
(jimm'tl'gu'na au'tak'e'ran pauyska «bis alles gemacht werde»; Lect.
107. 14 (Jh. XVII, 9): (ich frage nicht wegen der Welt) \:n ai'ka
den'gi’sin'[gju'n’gfuriä .... e]Vn'en'e'ran'nogu[n lenkö] «sondern
derentwegen, die du mir gabst, damit sie dein seien». Wenn es
dann St. III, 8 heißt: myster'u Ir'a pes'min’nan'ka u'ka pilli'gir'ä den'-
g'i’snä «er enthüllte uns ein Geheimnis, das man nicht aussprechen
kann», so liegt da nicht etwa eine andere Endung -nan- vor, son-
dern -ran ist an das vorhergehende -n- assimiliert, wie heute FM
men'ne aus *men‘re «bin ich?» usw. Von derartigen Formen der
3. pl. der Kopula men und des Neg., die dem Ind. nach Verlust
von dessen ursprünglich auslautendem -a (mn. -nana) gleich waren,
wird dann im heutigen FM der vollständige Verlust des alten Subj.-
Formans -ran ausgegangen sein. Im DK hat die Entwicklung
umgekehrt zu einem Sieg des Subj.-Formans geführt; es ist inter-
essant, zu beobachten, wie beiden Dialektgruppen der Keim zur
Ausgleichung gewissermaßen im Blute liegt, sich aber gegensätz-
lich entfaltet. Wohl unter gegenseitiger syntaktischer Beeinflussung.
Der Bindevokal im Ind. und Subj.
Die Tabelle auf p. 35 f. zeigt im Mn. als einen Unterschied
zwischen Ind. und Subj. die Qualität des Bindevokals, dort -i-,
hier -e-. Das heutige Nub. zeigt durchaus -i-; wo einmal -e- vor
einem Subj.-Formans vorkommt, steht das auf gleicher Stufe, wie
wenn z. B. Roch, ziemlich häufig tg a'ter'on u. ä. schreibt, und
beruht mehr auf Unmöglichkeit, bei dem kurzen, halb gemurmel-
ten Vokal eine Qualität überhaupt festzulegen. Nur in einem Falle
sieht es aus, als ob sich das alte -e- noch gehalten habe: in den
Formen Rein. p. 294, 8 ff. Rein, gibt über die Provenienz seiner
«Gespräche» nur an: von verschiedenen anderen Berberinern; es
hat den Anschein, als ob diese Formen, die auch in der durch-
gehenden Erhaltung des ursprünglich nominativisehen eine ge-