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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 3. Abhandlung): Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38044#0011
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Zur Kenntnis der mitteliranischen Mundarten. V.

11

Tedesco a. 0. 6. Und die dem jAw. janayo entsprechende Form
*°ne findet sich zwar nicht hier, lebt aber im Afghanischen, im
Samnänl und im Avromam fort, wo sie oafy. Jane, samn. jani, avr.
*zane (belegt ist kurve) lautet; s. Geiger GIrPh. 1 b. 214 (der aber
zu Unrecht afy. -e auf uriran. -iah statt -ciiali zurückführt; beachte
dre 'drei' = ai. träyah) und Christensen DSämnän 39 (Tedesco 5
a. 0. 11), DAwromän 55, 128.
5. Theoretisch läßt sich also ein Pluralausgang -tan wohl
rechtfertigen. Ja, nicht nur das. Im Samnani findet sich tat-
sächlich neben jani der Gas. obl. janiun (Christensen DSämnän. 40),
d. i. eben *jane -f an. Und allenfalls könnte mit MNV’N der io
mpers. Inschrift von Nalcs-i-Rustam, Z. 14 manöän (gegenüber
mparthT. dusmenan, s. § 3) gemeint sein. Wie aber steht es mit
den Tatsachen in den TurfanTexten?
ß„ Weshalb wird -eän hier nicht, wie man erwarten sollte,
-Y’N — und -öän -VN — geschrieben? -—- Es ist ja allerdings 15
richtig, daß der Pluralausgang -ein einigemale mit bloßem N statt
’N gegeben ist, vgl. FWKMüller ITssReste 2. 6. Allein diese
defektive Darstellung betrifft immer das letzte Wort der Zeile, und
die Veranlassung dazu ist immer Raummangel, Es steht jedoch
die Mehrzahl jener Plurale — auch wenn man die pronominalen 20
beiseite läßt, die man vielleicht wieder abweichend erklären mag —
nicht am Satzende, so daß also jener Grund für ihre Schreibung
nicht in Betracht kommt. Das beweist auch die Darstellung des
Ausgangs mit YYN und 1YN M 1a. 154 und M 97a. 41) statt mit
bloßem YN, beidemale gerade am Zeilenende; man beachte ins- 25
besondere das Faksimile der letzteren Stelle; es galt da nicht
Raum einzusparen, sondern auszufüllen, daher denn der Schreiber
aufmerksam zu machen, die bei Autran Tarkondemos (Paris 1922) S. 32
zu finden ist: cCe rapport de mazdäh avec pä£a . . est au moins aussi
ldgitime que celui de mazdäh avec mqzdä dont il n’y a pas un seul 30
exemple appliqud ä Ahura dans l’Avesta.Mazdäh .. dieu de la
pd£a.le pain et le vin, le pct£a . . et l’oivo? . . constituent, en
Canaan, sur la cöte de FAsie, . . les emblemes naturels et saerds.
en outre, le hvarmah . . ä egalement le sens de nourriture. L’on
peut donc admettre qu’au debut, AhuraMazda, lui aussi, dtait le grand 35
distributeur des aliments aux etres vivants. Quant ä avest. zd . .
l’on sait qu’en eolien il y avait une tendance ä rendre Z par zd,
ex. öZo<; = Ö0bo(;,.
Anders — unrichtig — Salemann a. 0. 152.
 
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