Metadaten

Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 9. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 5 — Heidelberg, 1923

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38050#0005
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zum sasanidischen Recht. V.

5

(maritus) kunet, d. i. er, sie geht eine Ehe ein. gätcir ist Beischläfer.
Das Verhältnis, von dem hier die Rede ist, entspricht im letzten
Grunde der fünften und letzten der Ehearten, die uns in den Rivä-
yat vorgeführt werden, bezeichnet als 1 nilcäh xud-as
ruy1; s. dazu Bthl. ZendHss. 131. 18 ff., MRUnvala Darob Hormes-
yär’s Riväyat (Bombay 1922) 1. iai. 13 ff., West SBE. 5. 143, ferner
Bthl. SRb. 13 No.2 Freilich läßt die in den Riväyat gegebene De-
finition dieses das Verhältnis in stark verfeinerter Aufmachung
erscheinen; die Vorschrift des priesterlichen Segens3 ist sicherlich
moderner Aufputz. Solches gilt aber auch von der vierten Eheart,
der Caka-rEhe; s. Bthl. SRb. 6.
Der gleiche Ausdruck und in gleichem Sinn findet sich auch
MhD. 33. 1—3: t «jV 2 n“ J na
J 3 ^"3 ) .poen -> iwJn ^3 £ ^oen J ^"3 •*0^
o süm*o jy* J ±5 $ duxt ko pa vinäskänh i pit gätär kunet 2
xvarisn u därisn ka-s kär vindisn i x'°es ast liac kör vindisn i xves
u ka-s kär 3 vindisn i xves nest hac än i pit bovet. D. i. Wenn die
Tochter mit Verschulden des Vaters eine wilde Ehe eingeht, so soll
[ihr] Kost und Unterhalt, wenn sie eigenes Arbeitseinkommen hat,
aus dem eigenen Arbeitseinkommen, und wenn sie eigenes Arbeits-
einkommen nicht hat, aus dem des Vaters [bestritten] werden.
Die Hs. hat Z. 2 an erster Stelle und Z. 3 lecnn statt p*o->n. —
In Z. 1 und 3 steht hinter Vf* ein überschüßiges J, Z. 2 hinter
ein falsches G hac, aus dem Folgenden herübergenommen.

1 Der Name ist nicht sicher; s. Bthl. zSR. 1. 31 No. 4.
2 Das hier als Bezeichnung der Tochter, die von selbst, d. i. nach eigenem
Willen einen Mann nimmt (lke ]xvat so! lkunet) angeführte xxx findet sich
auch MhD. 41. 10 in dem Satz: -•üOO’W ne) -> £yn) ;l£ 10 ■> fcv,
^3-“03 duxt i 10 fexxxdäi hac duxt i pa xx-xih zät estet sacäktar, d. i.
die RxxxTochter ist geeigneter als die Tochter, die in wilder Ehe erzeugt ist;
nämlich zur Pflege (stürih). Danach scheint die Schreibung des Worts gesichert.
P wird xva sein, aber für den Rest vermag ich keine befriedigende Lesung vor-
zuschlagen; an juAjj sräS 'Haus1, usw. (— np. saräy) — s. MhD. 19. 1, DkM.
602. 10, 698. 3, K11. 99 — ist doch kaum zu denken. Wegen s- unten.
3 pas säyad ki dastürän virä bixudas räy zan bidän mard dihand; s. Bthl.
ZendHss. 131. 21.

5
10
15
20
25
30
35

So für hsr. )£.

1*
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften