Metadaten

Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 9. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 5 — Heidelberg, 1923

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38050#0044
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
44

Christian Bartholomae.

All das was materiellen Vorteil bietet, ist dafür anzuseben, daß es
dem Minderjährigen nötig sei.
Bemerkungen zu MhD. 19. 15—16.
1. Alis dem von Martak aufgestellten oder übernommenen Satz
5 ergibt sich, daß der Mund Inhaber eines Minderjährigen, dem eine
Schenkung von materiellem Wert (nlrmat) zugedacht ist, auf keinen
Fall erklären darf, sie sei dem Kind nicht nötig (andar ne apäyetJ1,
womit sie abgelehnt wäre. Tut ers doch, so hat seine Erklärung
keine Wirksamkeit (kär nest)2, sie ist ungiltig.
io 2. )^Ji nlrmat (Lesung und Etymologie?): s. dazu Bthl. zSR.
3. 23 f.3 — In den MwestoÜbersetzungen finde ich das Wort nur zu
PY. 53. 6 b, PV. 8. 22 (zweimal), 16. 11 — überall in Glossen — und
PA. 3. 8. Aus den Glossen springt für die Bedeutung des Worts nicht
viel heraus, doch beachte man, daß es PY. 53. 6 zur Erklärung von
15 bahr dient. Zu PA. 3. 8 übersetzt es das jAw. miMdm, die Sanskrit-
Version bat dafür prasädah, wie zu Mx. 1. 9, 12, die neupersische
joli kadar. Eng berührt sich damit der Gebrauch von nlrmat DkM.
751. 5 = DkS. 16. 45. 2, wo es durch ‘und5 verbunden neben süt
(= np. süd) cläbhali erscheint: es handelt sich da um das Honorar
20 des Arztes für ärztliche Hilfeleistung4: süt u nlrmat i bisisk hac bi-
ziskih freie barisnlh. Die Bedeutung des Worts, von der man auszu-
geben hat, dürfte wohl cpretiunV gewesen sein.

1 S. oben S. 43, Z. 26.
2 Vgl. Bthl. zSR. 2. 38 No., 3. 8 (zu MhD. 54. 15).
25 3 Eine wilde Etymologie des Komparativs nirmattar (geschrieben
V'fV’) MhD. 37. 4, 45. 8) 'wertvoller, vorteilhafter’ finden wir bei Bui.sara Aerpa-
tcistän and Nirangastän (Bombay 1915) 5 No. 2. Er liest das Wort ’nirmtar or
nilmtar' und verweist dafür auf np. '^13 (nalm) = good’. Ist ihm das Wort
unbekannt geblieben, trotzdem es doch wirklich nicht selten ist und sich auch
30 bei HJamasp Vend. 2. 272 mit zwei TVcZerdüfStellen verzeichnet findet? S. auch
Dakmesteter ZA. 1. LVIII.
Und wo findet sich jenes nalm ? Im JBurhän i Kätil, und sonst einstweilen
nirgends. Gegenüber unbelegten npers. Wörtern der Wörterbücher sollte man
doch recht vorsichtig sein, insbesondere wenn sie eine ungewöhnliche Lautgestalt
35 aufweisen, wie es eben bei jenem Wort der Fall ist; s. auch S. 54, Z. 27 ff. Aber
auch wenn es echt wäre, so könnte es mit nlrmat doch nicht verknüpft werden:
was nicht weiter bewiesen zu werden braucht.
4 Wörtlich: 'für Beischaffung von Arzeneib
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften