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Bartholomae, Christian [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1923, 9. Abhandlung): Zum sasanidischen Recht, 5 — Heidelberg, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.38050#0053
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Zum sasanidischen Recht. V.

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ihm viele Häuser aus dem Aparmänd den Eltern zuteil wurden, und
auch jenes, das (ihm) Dahak mit Gewalt vorenthielt.* 1
Neryosang gibt hac aparmänd mit anvayät wieder, d. i. aus der
Familie. Aber das dem skr. anvaya- entsprechende i^r dütak bedeutet
nicht nur 'Familie', sondern auch 'Familienvermögen', s. Bthl. zSR.
2. 25. 8 ff., oben S. 6, Z. 32, und das ist hier gemeint, anvayät ist
so viel als )^r $ hac dütak, s. aaO. Die richtige Übersetzung von
aparmänd an unserer Stelle hat bereits Darmesteter ZA. 1. 87 No. 21
gegeben: 'heritage'2. Das ist ja nicht streng juristisch, denn streng
juristisch bezeichnet aparmänd eine donatio (vornehmlich mortis causa)
besonderer Art, wie S. 19 gezeigt wurde, das ''heredium praecipuum .
Aber die erweiterte Bedeutung, die das Wort im Laienmund erhalten
hat, ist wohl begreiflich; dem Laien verwischen sich die feineren
Unterschiede, die der Jurist macht und machen muß.
Und die gleiche Bedeutung 'Erbschaft’ kommt dem Wort auch
an der andern YaswaStelle (a) zu: aparmänd hac pitarän ist 'Erbschaft
von den Eltern her’, im Gegensatz zu handöxt i (so !) xves 'eigener
Erwerb’.

4. Eine besondere Stellung nimmt das in Verbindung mit
must auftretende V-öev ein: Kn. 29 und Mx. 16. 613. An der letzteren
Stelle, wo sejrtooo ijA-Gor ) t u must aparmänd u dusmen sä-
tenet (d. i. 'froh macht’) bezeugt ist — so in Sanjanas PahlawiAus-
gabe; aber der PäzandText hat als letztes Wort sät (d. i. 'froh’)4—,
wollte West SBE, 24.49 übersetzen; 'and the Superintendent of troubles
*zäuar, das nicht nur im MPersT., MParthT., MSoghd., sondern auch im MPersB.
bezeugt ist, s. PahlT. v. 19, A. 1, s. 16, 18. Durch awzär (sva. jAw. süra-) wird die
Richtigkeit meines Einwands gegen Andreas (und Wackernagels) Deutung von
turf. Z’YR bestätigt. Zu M 74. 11 stehen awzcir und zörmand als Beiwörter des
Srö$ nebeneinander; sie werden auch in ihrer Bedeutung sich nicht gar weit
unterschieden haben. Die Verteilung von *zäuar und *zär auf Simplex und Kom-
positum — doch s. mparthT. hmzävar — entspricht dem, was grundsätzlich zu
erwarten war.
1 Ist damit Firdausis JtLXZ gemeint? S. §nL. 52. rsr.
2 Die abweichenden Übersetzungen bei IIaug Essays2 178 No. 1, Mills
JRAS. 1902. 819 und Davar aaO. 35 glaube ich ohne Erörterung übergehen zu
dürfen. Die Parallele PY. 33. 10 haben sie alle nicht oder nicht genügend be-
achtet. Davar stützt sich auf die Bedeutung 'supremacy’, s. oben S. 3.
8 Päz. mustäwarmq,ä.
4 Modis Ausgabe des Mx. (s. IdgJb. 2. 64) steht mir nicht zugebote.
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